ANewHope

Birth/Rebirth von Laura Moss

Directed by Laura Moss
Written by Laura Moss
Brendan J. O’Brien
Produced by Mali Elfman
David Grove Churchill Viste
Starring
Marin Ireland, Judy Reyes
A.J. Lister, Breeda Wool, LaChanze
Cinematography Chananun Chotrungroj
Edited by Taylor Joy Mason
Music by Ariel Marx
Production companies
Shudder, Retrospecter Films
Elfman + Viste
Distributed by IFC Films
Release dates
January 20, 2023 (Sundance)
August 18, 2023
Running time 101 minutes
Country United States
Language English
Box office $138,617


Die Pathologin Rose ist eine sehr pragmatische Ärztin. Emotionslos macht sie ihre Arbeit, scheint jedoch einen Teil davon mit nach Hause zu nehmen. Wie sich herausstellt experimentiert Rose unter eigenem körperlichen Einsatz an der Wiederbelebung von Toten. Als sie eines Tages ein an Meningitis verstorbenes Kind auf dem Tisch hat, entschließt sie sich das Mädchen mitzunehmen, sehr zu Leidwesen der Mutter, der Hebamme Celie, die im gleichen Krankenhaus arbeitet. Celie sucht ihr Mädchen und kommt Rose auf die Schliche, doch statt sie anzuzeigen, schließen die Frauen einen makabren Pakt, der das Mädchen wieder zum Leben und in Celies Arme zurückbringt.

Birth/Rebirth ist ein seltsamer Film, irgendwie eine finstere weibliche Frankenstein-Variante, in dem eine emotional verhärmte Wissenschaftlerin versucht den Tod zu überwinden und dabei nicht davor zurückschreckt ihren eigenen Körper dafür zu missbrauchen oder einfach eine Kinderleiche von ihrem Arbeitsplatz zu stehlen. Rose ist diese Frau. Pathologin, wortkarg und absolut zielorientiert. Sie will den Tod rückgängig machen und entwickelt ein Serum, dass aus Plazenta gewonnen wird. Zumeist ihrer eigenen, doch das zehrt den Körper auf und führt zu unromantischen Sexerlebnissen. Sie kann Erfolge erzielen, Muriel, heißt der und ist ein Schwein, doch natürlich, so war es bei Mary Shelley ja auch, will sie mehr. Der Mensch ist schließlich das Objekt der Begierde und so nimmt sie eines Tages ein totes Mädchen mit, ihr perfektes Versuchsobjekt, doch leider schmerzlich vermisst von einer Kollegin, der Mutter, des Mädchens. Celie ist die Trauernde und die kann es kaum glauben, als sie Rose auf die Schliche kommt. Sie versteht, was die dort treibt, ist entsetzt und doch ist der Wunsch ihr Kind lebend zurückzubekommen so groß, dass sie zur Komplizin wird und noch unglaublichere Dinge tut, um die Tochter zu behalten.
Zugegeben, das Thema ist nicht neu, dennoch wird es aus einer neuen Perspektive beleuchtet, nämlich der weiblichen und ja, es ist ein Unterschied, ob ein Mann oder eine Frau Experimente durchführt, die eine Schwangerschaft voraussetzen, nur um sie abzubrechen und daraus ein Mittel zu kreieren, das Tote zum Leben erweckt. Rose handelt selbstbestimmt, missbraucht sich selbst als Quelle, stellt die „Heiligkeit“ der Schwangerschaft in Frage und trifft ausgerechnet auf eine Frau, die das ganze Gegenteil ist und in ihrer Verzweiflung alle Werte über den Haufen wirft, bis sie erkennt, was sie erschaffen hat. Für meinen Geschmack kein Überfilm, aber durchaus sehenswert, weil er interessante Ansätze hat und ich Marin Ireland wirklich mag.

 

• 37. Fantasy Filmfest  • Berlin • 20.09. 2023 •  18.15 Uhr • Kino 2 •

 

Ein Gedanke zu „ANewHope“

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