InDenWahnsinnGetrieben

A Haunting in Venice von Kenneth Branagh

Directed by Kenneth Branagh
Screenplay by Michael Green Based on Hallowe’en Party
by Agatha Christie
Produced by Kenneth Branagh, Judy Hofflund, Ridley Scott
Simon Kinberg
Starring
Kyle Allen, Kenneth Branagh, Camille Cottin, Jamie Dornan
Tina Fey, Jude Hill, Ali Khan, Emma Laird, Kelly Reilly
Riccardo Scamarcio, Michelle Yeoh
Cinematography Haris Zambarloukos
Edited by Lucy Donaldson
Music by Hildur Guðnadóttir
Production companies
Kinberg Genre, The Mark Gordon Company, Scott Free Productions
Agatha Christie Limited, TSG Entertainment
Distributed by 20th Century Studios
Release dates
September 11, 2023 (Odeon Luxe Leicester Square)
September 15, 2023 (United States)
Running time 103 minutes
Country United States
Language English
Budget $60 million
Box office $122.3 million


Nach dem zweiten Weltkrieg hat sich Hercule Poirot zur Ruhe gesetzt und lebt zurückgezogen in Venedig. Natürlich ist er zu bekannt, um wirklich unerkannt zu bleiben, doch er schützt sich mit einem Leibwächter. Nichtsdestotrotz dringt an Halloween die befreundete Autorin Ariadne Oliver zu ihm vor und erzählt ihm von ihrem Vorhaben das Medium Joyce Reynolds zu enttarnen. Natürlich möchte sie Poirot dazu bewegen sie dabei zu unterstützen und tatsächlich stimmt er zu und begleitet sie bei Einbruch der Dunkelheit zum Anwesen der Opernsängerin Rowena Drake, die in ihrem Palazzo eine Halloween-Party für Waisen abhält und später noch eine Séance mit Joyce abhalten will und ehe sich Poirot versieht, ist er in einen mysteriösen Fall verwickelt, den nicht alle überleben werden.

Ich gestehe, dass ich den vorherigen Poirot-Verfilmungen Kenneth Branaghs bislang sehr ablehnend gegenüber stand, vielleicht auch weil ich die beiden Verfilmungen mit Peter Ustinov einfach unschlagbar finde. Doch „A Haunting in Venice“ ist da ganz anders, schließlich ist sie bislang mit keinem Lieblings-Poirot verfilmt worden und hat so für mich den Vorteil alleine zu stehen. Und was soll ich sagen, allen Unkenrufen und mäßigen Kritiken zum Trotz, ist er für mich ein kleines Juwel mit einem Wahnsinns-Set und einer tollen dichten Atmosphäre. Wirklich, Branagh hat hier ins Schwarze getroffen.
Die Geschichte spielt überwiegend in einem venezianischen Palazzo, der ehemaligen Opernsängerin Rowena Drake, der riesig ist, mit unübersichtlichen Ebenen und geheimen Gängen. Der Schauplatz ist stets im halbdunkel mit funzeligem Kerzenlicht und hat schon etwas spukschlossmäßiges, auf jeden Fall was Ertrebenswerthabenvollendes. Ein harmloses wohltätiges Halloweenfest für Kinder geht hier in eine Séance über, in der der Tod der Tochter der Opernsängerin geklärt werden soll. Doch der Tod ereilt die Schlüsselfigur zur Aufklärung und ruft Poirot ersatzweise auf den Plan, der nun beginnt zu ermitteln, warum man sie tötete und klärt sogleich, ganz nach Poirot-Art, auch noch auf, woran und warum die Tochter des Hauses sterben musste. Neben der Geschichte um Tod und Verrat, lebt der Film von seiner unglaublichen düsteren optischen wie mentalen Stimmung, Branaghs Poirot, der müde ist, vom Krieg desillusioniert und lustlos und sich deshalb bislang in seinem Haus mit minimalem Kontakt zur Außenwelt verschanzte, Venedig aus der Vogelperspektive überblickend. Poirot ist ein gezeichneter Mann, der wieder zum Leben erwacht, einen Neuanfang startet und Branaghs Stärken zeigt. Filmisch wie dramaturgisch ist „A Haunting in Venice“ ein seltener Genuss mit starker Kamera und wohl durchdachten Einstellungen. Wirklich ein Spaß und mehr als ein durchschnittlicher Detektivfilm. Die schlechten Kritiken kann ich nicht nachvollziehen. Unbedingte Sehempfehlung.

• 07.01.2024 • Disney+ •

 

4 Gedanken zu „InDenWahnsinnGetrieben“

  1. Oh – das ist in der Tat eine unerwartet positive Besprechung! Die beiden vorherigen Filme fand ich höchstens nett, deshalb hatte ich den hier gar nicht mehr so auf dem Schirm. Mal schauen, ob der mir noch irgendwo über den Weg läuft.

NurZuTrauDich!

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