DerGeistImEisOderEineUngnädigePolarnacht

True Detective: Night Country Season 4 von Issa López

Also known as True Detective: Night Country (season 4)
Created by Issa López 
Written by Issa López 
Directed by Issa López 
Starring
Jodie Foster, Kali Reis, Fiona Shaw, Finn Bennett
Isabella Star LaBlanc, John Hawkes, Christopher Eccleston
Opening theme
„Bury a Friend“ by Billie Eilish (s. 4)
Composers
Vince Pope (s. 4)
Country of origin United States
Original language English
No. of seasons 4
No. of episodes 30 (list of episodes)
Production
Executive producers
Nic Pizzolatto, Cary Joji Fukunaga, 
Matthew McConaughey, Woody Harrelson
Chris Mundy, Barry Jenkins, Adele Romanski
Mark Ceryan, Alan Page Arriaga, Jodie Foster, 
Mari-Jo Winkler-Ioffreda, Issa López
Producers
Sam Breckman, Princess Daazhraii Johnson, Cathy Tagnak Rexford,
Layla Blackman
Production locations
Iceland 
Cinematography
Florian Hoffmeister
Editors
Matt Chessé
Running time 54–87 minutes
Production companies
Parliament of Owls, Passenger, Anonymous Content
Neon Black, Peligrosa, HBO Entertainment
Original release
Network HBO
Release January 12, 2014 – present


Es ist kurz vor Weihnachten in Ennis im nördlichen Alaska und die Polarnacht beginnt. Hier oben gibt es nicht viel außer einer Mine, von der die halbe Stadt lebt und die Tsalal Arctic Research Station, in der acht Männer zurückgezogen forschen. Diese Nacht jedoch passiert etwas in der Forschungsstation. Die Männer geraten in Panik und verschwinden spurlos. Ein Fall für die Polizei und Chief Liz Danvers, insbesondere als die Männer gefunden werden, erfroren, nackt, in Panik verzerrte Gesichter und alle auf einem Haufen. Es gibt keine Hinweise, außer einer abgetrennten Zunge, die mit einem alten Fall zusammenhängt. Doch Captain Ted Connelly will Liz den Fall wegnehmen, ein Grund sich hier festzubeißen, mit Folgen.

Ich mochte die True Detective Serie von Anfang an und als ich sah, dass eine vierte Staffel kommt, war ich sofort Feuer und Flamme.
Das besondere an dieser Staffel ist erstens sicherlich das Frauenteam, bestehend aus Jodie Foster und Kali Reis, denn bislang standen ja nur männliche Ermittler im Fokus, zweitens der stark mystisch religiöse touch und drittens die Location, die, wenn man mich etwas kennt, ein Volltreffer ist, denn ich liebe Filme in Eis und Schnee, abgeschnitten von der Welt. 
Die Story gestaltet sich zunächst sehr wundersam, denn aus dem fast nichts heraus verschwinden die Wissenschaftler einer Forschungsstation im abgelegenen Ennis irgendwo am Rand von Alaska. Die Polarnacht beginnt, es ist kurz vor Weihnachten und der Polizeichef will den Fall eigentlich so schnell wie möglich loswerden und als Unfall titulieren. Doch er hat die Rechnung ohne Chief Danvers gemacht, die von ihm in dieses Kaff (straf)versetzt wurde und die wohl zur unbeliebtesten Person im Ort und Umgebung zählen darf, nicht zuletzt, weil sie unzählige Affären mit so ziemlich jedem verheirateten Mann in der Gegend hatte. Danvers trinkt, spricht unflätig, hat null Benehmen und versucht irgendwie mit ihrer Stieftochter klarzukommen, der einzigen Familie, die ihr nach dem Unfalltod von Mann und Kind übrigblieb. Doch sie scheitert, beißt sich aber hartnäckig an den mysteriös gestorbenen Männern fest, im übertragenen Sinn natürlich. An ihrer Seiten findet sich schnell Trooper Evangeline Navarro ein, die mal mit Danvers ein Team war, nach einem Todesfall im Dienst jedoch strafversetzt wurde. Evangeline gehört zu den Natives der Gegend, die unter anderem gegen die Mine kämpfen, die ihr Wasser verschmutzt und zu einer extrem hohen Sterblichkeit unter ihnen führt. Sie versucht ihre drogensüchtige Schwester am Leben zu halten und findet in dem aktuellen Fall Bezüge zum ebenfalls ungewöhnlichen Tod ihrer Freundin vor ein paar Jahren.
Man sieht unschwer, dass in dieser Staffel somit das Augenmerk noch mehr auf die ermittelnden Figuren gesetzt wird, jedenfalls habe ich das so empfunden. Auch ungewöhnlich fand ich eine weibliche Hauptfigur ins Spiel zu bringen, die so gar keine Sympathien auf sich ziehen kann. Chief Danvers hat sicherlich eine traurige Vita, aber sie ist auch eine unausstehliche Person und ich nehmen den Hut ab vor Jodie Foster, die diese Frau so ehrlich und verhärmt spielt, dass Mann vielleicht nie wieder einen Film mit ihr sehen mag, weil sie so authentisch war. Was ich von Kali Reis halten soll, weiß ich bis heute nicht. Sie ist ja Profiboxerin und hat das eher anabolische Erscheinungsbild, dass mich immer wieder etwas mitnimmt und ihre darstellerischen Fähigkeiten empfand ich eher bescheiden.
Nichtsdestotrotz hat mir die Geschichte gut gefallen. Neben der tollen, spannenden und intelligenten Ermittlungsarbeit und den wirklich guten Figuren (und Darstellern) der Geschichte, war sie auch mit nicht wenig Native-Mystizismus gespickt und reichlich Kritik, bei der auf die Ausbeutung der Nativegebiete und der skrupellosen Umweltverschutzung hingewiesen wurde, deren Opfer sie wiederum sind und der Diskrepanz dort Geld zu verdienen. Sehr trauriges Thema. 
So ist diese viertel Staffel ein klein bisschen Überraschungsei, mit  überzeugender Detektivarbeit, Drama und Spannung, aber seltsamen Charakteren, die gleichzeitig auch sehr starke Frauenfiguren sind. Ich denke es ist eine schwierige Staffel, die vielleicht nicht ganz so einschlägt wie die Staffeln davor, doch alleine für das großartige Spiel Fosters einen Blick Wert ist.

 

• WOW • 18.01.2024 bis 20.02.2024 •

 

2 Gedanken zu „DerGeistImEisOderEineUngnädigePolarnacht“

NurZuTrauDich!

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