AKommNoachEinmal

Monarchkonzerte 14. und 15.03.2024

Ich liebe das Monarch. Es ist eines der wenigen Kleinode in Berlin, direkt am Bahnhof Kottbusser Tor gelegen, im ersten Stock eines schmudelligen 70iger Jahre Baus und man muss schon den Eingang kennen oder tapfer irgendwen Fragen und darauf hoffen keinen Junkie oder Touri zu erwischen. Der Laden ist nicht groß, man darf rauchen und er hat die wohl kleinste Bühne Berlins. Im Dezember wurden die Gäste des LDGG Konzerts gebeten bis 22.00 Uhr nicht zu rauchen, weil der Vorgruppensänger sonst nicht hätte singen können, aber das war jetzt im März bei Nitsch und Andreas Dorau kein Thema. Innerhalb des ersten Songs ist es in der Regel bereits so Feuchtwarm, dass das Wasser von den Fenstern läuft, in den vorderen Reihen ist finnische Sauna und die Bühne ist für mehr als zwei Personen eigentlich zu winzig und für jeden Schlagzeuger eine Herausforderung, aber alle geben ihr Bestes. So auch am 14. März Nitsch, die Band Nick McCarthys und Niklas Mittereggers, begleitet von Bassistin Maria und Drummerin Anna. „Wir sind Nitsch, wir haben noch T-Shirts…und keinen Bock die wieder mitzunehmen“. Gespielt wurde alles, was die Band so  im Programm hatte, es gab das menschliches Bühnentetris, ständige Polizeisirenen (wie immer am Kotti) und in der ersten Reihe stand die berlinübliche graue Eminenz, die einsame Seele, die überall alleine hingeht und regungslos im Trenchcoat irgendwo rumsteht und ihr Bier trinkt.
Nette Band, wirklich.
Einen Tag später dann Andreas Dorau, auf Drängen des Mannes. Nicht, dass ich ihn nicht gerne sehe, aber zwei Konzerte so hintereinander und dann morgens raus und arbeiten, aber gut. Dorau hatte dann auch Vorgruppe, oder besser gesagt Vorfrau, nicht so meins, und kam dann mit zwei weiteren Ergrauten Mitstreitern auf die Bühne und was soll ich sagen? Es war noch heißer als am Vortag und der Künstler selbst stieß an seine Grenzen, da half weder Sekt auf viel Eis im Bierglas, noch ans Fenster krackseln, selbst die Zigarette schmeckte ihm nicht. Mit letzter Kraft schleppte er sich dann für die Zugabe auf die Bühne, musste nach zwei Songs dann aber passen. Wir waren zufrieden, Brezel Göring begleitete Dorau für zwei Songs und alle Grenzen wurden ausgereizt, bis hin zum sehr knappen Parkplatz, der dank kleinem Auto noch findbar war. 

 

5 Gedanken zu „AKommNoachEinmal“

  1. Oh wow – da war ich vor ein paar Jahren sogar auch schon mal 🙂 Ich weiß auch nicht, dass es mich einige Zeit gekostet hatte, den Eingang zu finden. Allerdings kann ich mich an das Rauchen gar nicht mehr erinnern, obwohl mich das potentiell eher gestört hätte.

  2. Cool, die Location sagt mir tatsächlich nix. Aber am Kotti war ich auch schon seit Urzeiten nicht mehr. Andreas Dorau fand ich vor ein paar Jahren mal ganz gut, bin irgendwie wieder von ihm abgekommen. Gibts da eine Empfehlung?

    1. Zu Andreas Dorau? Schwer zu sagen. Heutzutage kann ich kaum noch eine ganze LP empfehlen, egal von welchem Interpreten. Die aktuelle Platte ist ganz okay, Mann leiert ständig „Rainy Days In Moscow “ warum auch immer :)) Bei solchen Events ist es auch immer das Zusammenspiel aus guter Atmosphäre, gut aufgelegten Interpreten und Publikum.

      1. Super, dann höre ich da mal rein. Es mag aber stimmen, dass eine ganze LP (von wem auch immer) heutzutage nicht zu mehr komplett hörenswert ist. Ich bin davon auch abgekommen, mir die zu kaufen und lade liebe einzelne Songs runter.

NurZuTrauDich!

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