Opfergaben

God is a Bullet von Nick Cassavetes

Directed by Nick Cassavetes
Written by Nick Cassavetes
Based on God Is a Bullet by Boston Teran
Produced by Michael Mendelsohn, Donald V. Allen
Starring
Nikolaj Coster-Waldau, Maika Monroe, Jamie Foxx
Cinematography Kenji Katori
Edited by Bella Erikson
Music by Aaron Zigman
Production companies
Patriot Pictures
XYZ Films
Itaca Films
Distributed by Wayward Entertainment
Release date
June 23, 2023
Running time 156 minutes
Country United States
Language English


Detective Bob Hightower steht unter Schock, als er mit ansehen muss, dass jemand seine Ex-Frau und ihren neuen Partner brutal ermordet und seine Teenager-Tochter entführt hat. Bob beschließt die Sache selbst in die Hand zu nehmen und auf eigene Faust zu ermitteln. Die Spur führt ihn dabei zu einem satanischen Kult, der Mädchen entführt, prostituiert und tötet und zu Case Hardin, die früher selbst dem Kult angehörte. Mit ihrer Hilfe versucht er seine Tochter zu finden… und das dauert satte 156 Minuten, von denen ich nicht weiß, ob sie mir wirklich gefallen haben. Es ist auch schwer zu sagen was hier passiert, denn eigentlich fährt Nikolaj Coster-Waldau Case Hardin durch die Gegend, schwafelt gerne von seinem Glauben und Gott, versucht trocken zu bleiben und lässt sich tätowieren, damit er in der Szene unauffälliger ist, trägt aber weiterhin seine Papa geht zur Kirche Klamotten. Ich bin ja zuweilen detailverliebt und hier wirkte mir einiges zu aufgesetzt. Die Tattoos waren zu offensichtlich aufgemalt sowie auch Jamie Foxx‘ Vitiligo schon albern wirkte. In solchen Fällen ist HD nicht unbedingt ideal und man hätte sich einfach mehr Gedanken bei den Kostümen und Maske machen sollen. Mehr ist nicht immer mehr. Auch habe ich irgendwann den Sinnfaden verloren und mich gefragt wann und wo Bob nun ist und/oder warum diese Sekte mal so gefährlich wirkt und dann wieder so dämlich ist. Aber es soll ja auf einer wahren Geschichte beruhen, tatsächlich ist es eine Literaturverfilmung des gleichnamigen Romans Boston Terans, den ich lesen sollte, denn ich vermute, der ist um Längen besser als der Film. Eines haben beide gemein, denn sie sind brutal und blutig und Maika Monroe, die hier die tragische Figur der Case Hardin spielt, steckt ordentlich ein und verliert wahrscheinlich im Laufe der Zeit ihr gesamtes Rollengebiss, das ganz magisch, dann wieder vollständig ist. Sie ist für mich die einzige coole Figur und hebt sich deutlich von der eher blassen Darbietung Nikolaj Coster-Waldaus ab, den ich in Cassavetes Vorgängerfilm „The Other Woman“ besser fand. Wie gesagt, ich bin zwiegespalten; auf der einen Seite mochte ich den Film irgendwie, andererseits, wusste ich nicht was ich mit diesen Kultisten anfangen sollte, die eigentlich nur geistlose Mörder waren und deren Lebensinn ich nicht nachvollziehen konnte Bob hatte ja wenigstens Gott.
Ein irritierendes Werk , dass ich mir sicher irgendwann ein zweites Mal antun werde, nur um zu sehen, ob sich meine Einstellung dazu ändert.

 

• 15.09.2023 • 19.15 Uhr • Kino 4 • Zoo Palast • 37. Fantasy Filmfest • Berlin •

 

NurZuTrauDich!

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