DieEntropieDesInversenOderWennNichtFürMich,DannFürNiemanden

Tenet von Christopher Nolan

Directed by Christopher Nolan
Produced by Emma Thomas, Christopher Nolan
Written by Christopher Nolan
Starring  John David Washington, Robert Pattinson, Elizabeth Debicki
Dimple Kapadia, Michael Caine, Kenneth Branagh
Music by Ludwig Göransson
Cinematography Hoyte van Hoytema
Edited by Jennifer Lame
Production companies : Warner Bros. Pictures, Syncopy
Distributed by Warner Bros. Pictures
Release date  August 26, 2020 (United Kingdom)
September 3, 2020 (United States)
Running time 150 minutes
Country  United Kingdom, United States
Language English
Budget $200 million
Box office $146.2 million

Bei der Vereitelung eines Anschlags in der Kiewer Oper, wird der CIA-Agent ohne Namen enttarnt, doch selbst unter Folter, gibt er nichts Preis und versucht sich das Leben zu nehmen. Doch die Kapsel tötet ihn nicht, sondern entpuppt sich als Test für die Rekrutierung in eine Supergeheimorganisation.
Die behauptet den dritten Weltkrieg verhindern zu wollen und offeriert dem Agenten Gegenstände die sich Rückwärts in der Zeit bewegen. Dahinter soll sich jemand aus der Zukunft verbergen, dessen Mittelsmann der russische Waffenhändler Andrei Sator ist und auf den der Agent angesetzt wird.

Ich weiß, ich mache immer den gleichen Fehler und gebe die Hoffnung nicht auf, Christopher Nolan würde einen guten Film machen. Nun bin ich wieder einmal ernüchtert und traurig, aber mehr darüber Freundin extra für die 70mm Version in den ZooPalast geschleppt zu haben, auf VIP Plätzen zu sitzen und keinen Bellini bestellt zu haben und dann auch noch so enttäuscht zu werden. Sorry.
Dabei mag ich Gedankenspiele über Zeitreisen, Zeitverdrehungen und über das Vorhandensein von Zeit an sich, extrem. Über das Grundprinzip der Geschichte will ich hier auch nicht meckern, aber was Nolan daraus gemacht hat, ist einfach total overtoppte Sche**e.
Zuerst einmal zu der sogenannten 70mm Version: Entweder hat uns der ZooPalast ordentlich veräppelt oder ich weiß auch nicht. Zurückerinnert an den großartigen „The Hateful Eight“, war das hier ganz schäbiges Kasperletheater mit seitlich abgeschnittenen Gesichtern, keinem wirklich schönen Bild und für mein empfinden schlechten Schnitten, die Dialogpartikel verschluckten, aber auch über die ein oder andere Tötungsszene nur spekulieren ließen, obwohl gar keine Werbepause eingeschoben wurde.
Gefühlt war dieser Film nur grau, selbst wenn er farbig war und ich glaube man sah mehrheitlich auch nur Statisten in Kampfmonturen, die über Rollfelder, Schlammgruben und Ruinen tobten, gerne vorwärts und rückwärts. Eine nicht besonders spektakuläre Flugzeugszene gab es, die ich aber schon tausend mal besser und eindrucksvoller gesehen habe und die Autoverfolgungsjagden waren absolut keine Offenbarung, auch nach ihrer dritten Wiederholung wurden sie nicht besser.
Die Darsteller, hm, solide, aber Perlen vor die Säue. Die Debicki spielt hier mehr oder weniger noch mal ihre Rolle aus dem Night Manager, Washington und Pattinson werfen sich hölzerne Dialoge zu, Fiona Douriff kann man nur erraten, Branagh, ich weiß nicht, war wahrscheinlich noch oder schon im Hercule Poirot-Modus und Aaron Taylor-Johnson trägt weiterhin Bart.
Und ich überlege noch immer wohin die 200 Millionen Produktionskosten gegangen sind, in gute Unterhaltung sicherlich nicht.
Ich meine, wann war ich das letzte Mal mitten im Film auf dem Klo? Genau bei Shining! Das war, als die Astor Filmlounge noch UFA-Palast war, ein Jahrzehnt später, auch nach einem Bier zu viel hielt ich den Terminator (2) durch, aber das ist eine andere Geschichte.
Egal.
Ich weiß nicht, was ich dazu noch sagen soll. Die Idee der Story ist okay, nur in Teilen wirklich originell, aber die Erzählweise ödet echt an. Natürlich schlief Freundin zwischendurch, was eine Frage! Die Action war auch ermüdend und alles war so unspannend. Jede Figur ging mir am Arm vorbei und ob die Erde überlebt oder nicht auch. Irgendwann dachte ich. Scheiß drauf. Mit dieser verrosteten Kurbelwelle am Schluss habe ich mich auch verarscht gefühlt.
Na ja, übermorgen beginnt das Fantasy Filmfest 2020 und da kann ich ungeniert Filme gucken, die für ein wesentlich kleineres Budget wahrscheinlich besser unterhalten und das auch bunter.

2 Gedanken zu „DieEntropieDesInversenOderWennNichtFürMich,DannFürNiemanden“

  1. Oh je, habt ihr Euch wenigstens beschwert wegen der verhunzten 70mm Version?

    Bei mir poppen einzelne Szenen mal kurz wieder auf, wenn mich irgendjemand – wie Du jetzt – an den Film erinnert, ansonsten ist da nichts was bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Bei der Sichtung fand ich schon, dass man das Geld auf der Leinwand gesehen hat, aber stimmt, richtig gute Unterhaltung war das nicht. Na dann viel Spaß auf dem Fantasy Filmfest, scheinbar in verkürzter Form dieses Jahr.

    1. Nein, ich wusste auch nicht bei wem und wir wollten dann auch gehen, aber das sah mir echt nicht nach 70mm aus.
      Also so wirklich erinnernswert fand ich keine Szene, vergessen werde ich den Film sicher nicht ganz, wobei Inception fast völlig weg ist. Verblasst wahrscheinlich noch :))
      Es ist so schade, dass er mich nicht mal zum Nachdenken angeregt hat, alles verpuffte einfach.
      Ja, das FFF ist verkürzt. Wenigsten mit dem neuen Dupieux. Den vom letzten Jahr muss ich noch nachholen. Ich freu mich und werde berichten 🙂

NurZuTrauDich!

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