KampfDerMagier

Das Kabinett des Magiers von Christopher Priest

Inhalt:
magierDer londoner Reporter Andrew Wesley ist spezialisiert auf übernatürliche Geschichten. Eines Tages wird er mit einer Geschichte über einen „doppelten“ Sektenführer nach Derbyshire gelockt und erhält zu seiner großen Verwirrung auch noch ein Tagebuch des Magiers Alfred Borden, „Le professeur de la magie“. Als er in dem Anwesen eintrifft, wird  er von Kate Angier, dem letzten Familienmitglied der von Colderdales empfangen. Kate offerriert Wesley eine abenteuerliche Story, die Geschichte über zwei Magier, die eine erbitterte Fehde ausgetragen haben, die sich über die gesamte spätere Familiengeschichte ausdehnte. Dabei stellt sich heraus, das Wesley der Urenkel Alfred Bordens ist dem größten Magier seiner Zeit und Kate die Urenkelin Rupert Angiers aka Lord Colderdale, ebenfalls Magier und Erzrivale Bordens ist.

Alles begann im ausgehenden 19. Jahrhundert.
Alfred Borden, „Le professeur de la magie“ ist über die Leserbriefe Rupert Angiers in den magischen Fachzeitschriften entsetzt, seine Art sich über den Berufsstand und Magierkollegen lustig zu machen behagt ihm nicht und er ergreift eines Tages die Gelegenheit Angier bloßzustellen. Dieser missbraucht nämlich magische Tricks, um trauernden Menschen für Séancen und den Kontakt mit ihren toten Angehörigen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Borden schleicht sich bei einer dieser Séancen ein und lässt sie platzen. Doch was er nie erfuhr, während einer Rangelei mit der Assistentin und Ehefrau Angiers, wurde diese zu Boden geworfen und erlitt am nächsten Tag eine Fehlgeburt. Das Trauma über das tote Erstgeborene bewog von nun an Angier möglichst jede Vorstellung Bordens zu sabotieren und seine Tricks offenzulegen. Als Borden jedoch eines Tages mit einer neuen Nummer auftritt, „der neue transmittierte Mensch“, stößt Angier an seine Grenzen und weiß dem nichts zu erwidern. Die Suche nach der Antwort auf das Geheimnis wird Angiers gesamtes Leben einnehmen und auch wenn er den Trick später in einer technisch-modernen Version aufführt, unterscheidet er sich letzendlich eklatant von Bordens.

Fazit:
Christopher Priest wurde für seinen Roman mit dem World Fantasy Award ausgezeichnet. Ich möchte allen englischkundigen die Originalfassung ans Herz legen, denn die Übersetzung ist nicht gut gelungen.
Die Geschichte ist in fünf Kapitel unterteilt: Rahmenhandlung, das Tagebuch Alfred Bordens und das Tagebuch Rupert Angiers, wobei die Rahmenhandlung in der Jetztzeit im Grunde genommen ziemlich konfus und teilweise überflüssig daherherkommt. Die eigentliche spannende Geschichte erfährt man aus den beiden Tagenbüchern der Magier, die aus ihrer jeweiligen Perspektive Gleiches so unterschiedlich erzählen.
7Trotz der schwachen Rahmengeschichte ist „das Kabinett des Magiers“ ein schönes Werk über Magie, Mystik, Selbstaufgabe und Uneinsichtigkeit, überwiegend angesiedelt im allseits beliebten viktorianischen England, dass ich als durchaus lesenswert ansehe.

Christopher Priest, Das Kabinett des Magiers, Bastei Lübbe (14448), 443 Seiten , ISBN 3404144481, Übersetzung: Michael Morgenthal

NurZuTrauDich!

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