Aufmerksamkeitsdefizite

Sick of Myself von Kristoffer Borgli

Directed by Kristoffer Borgli
Written by Kristoffer Borgli
Produced by Dyveke Bjørkly Graver , Andrea Berentsen Ottmar
Starring  Kristine Kujath Thorp , Eirik Husby Sæther 
Fanny Vaager, Fredrik Stenberg Ditlev-Simonsen
Sarah Francesca Brænne, Ingrid Vollan 
Cinematography Benjamin Loeb 
Edited by Kristoffer Borgli
Music by Turns
Production companies: Film i Väst
Garage Film International, Oslo Pictures
verleih MFA+ Filmdistribution
Release dates 22 May 2022 (Cannes Film Festival)
9 September 2022 (Norway)
Running time 97 minutes
Countries Norway, Sweden
Language Norwegian OmeU

Signe und Thomas führen eine scheinbar gute Beziehung. Thomas macht aus geklauter Kunst seine eigene Kunstform und hat damit unerwartet großen Erfolg. Als Signe auffällt, dass sie nur noch ein Schattendasein führt, geht sie aufs Ganze und schreckt nicht vor Selbstverstümmelung zurück, um die von ihr gewünschte Aufmerksamkeit zu erlangen.


Auch Monate danach, muss ich über „Sick of Myself“lachen. Diese schwarze Komödie über ein nach Aufmerksamkeit lechzendes Paar war für mich eines der Highlights des 36. Fantasy Filmfests. Die Geschichte dreht sich um Signe, die versucht um jeden Preis im Mittelpunkt zu stehen und dabei ihren Freund auszustechen. Ihr Freund Thomas ist da überhaupt nicht anders, er ist ein Aufschneider von der ganz unangenehmen Sorte. Der Kerl geht tatsächlich dahin, klaut Designermöbel vor aller Augen und stellt sie dann als seine Kunst aus. Und er hat großen Erfolg damit Geklautes in einen Raum zu stellen, doch Signe mag das nicht auf sich sitzen lassen, schließlich hat sie auch was zu sagen und ist auch wer und so kommt es zu kuriosen Szenen, unglaublichen Duellen zwischen den beiden, wie als Signe bei einem Abendessen nur um Thomas Rede abzuwürgen, eine Nussallergie vortäuscht und dabei aufs Ganze geht. Als Thomas Popularität steigt, recherchiert sie nach Möglichkeiten schwer zu erkranken und teilt ihren „Leidensweg“ über die sozialen Medien. „Sick of Myself“ treibt die Gier nach Aufmerksamkeit und das Oberflächlichsein auf die Spitze und das sehr amüsant. Natürlich scheitern beide dann auf ihre Weise, was auch ziemlich realitätsnah daherkommt, denn irgendwann platzt jede Fakeblase und diese beiden sind klassische Beispiele einer Generation, die nichts leistet, aber alles will.

• 36. Fantasy Filmfest  • Kino in der Kulturbrauerei • Kino 3 • 10.09.2022 •

 

NurZuTrauDich!

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