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Directed by Barry Alexander Brown
Screenplay by Barry Alexander Brown
Based on The Wrong Side of Murder Creek
by Bob Zellner
Produced by Colin Bates, Stan Erdreich, Bill Black, Eve Pomerance
Starring : Lucas Till, Lex Scott Davis, Lucy Hale, Jake Abel, Shamier Anderson, Julia Ormond, Brian Dennehy, Cedric the Entertainer
Cinematography John Rosario
Edited by Barry Alexander Brown
Music by Steven Argila
Production companies : Lucidity Entertainment, Major Motion Pictures, 
River Bend Pictures, El Ride Productions, SSS Film Capital
Distributed by  Clear Horizon Entertainment
Vertical Entertainment
Release date  August 26, 2020 (ABFF)
February 5, 2021 (United States)
Running time 105 minutes
Country United States
Language English

Bob Zellner ist scheinbar ein klassisches weißes „Südstaatenkind“ aus Montgomery Alabama. Er ist der Sohn eines methodistischen Pfarrers, Enkelsohn eines KKK-Mitglieds, erfolgreich im College und allseits beliebt. Doch als er drei Mitstudenten überredet an der Gedenkfeier zum fünften Jahrestag des Montgomery Bus Boycotts in ihrer schwarzen Kirche teilzunehmen, um für eine Abschlussarbeit zu recherchieren, nimmt sein Leben eine entscheidende Wendung. Bob will verstehen. Kein Aufsehen, keine Gewalt, doch wirklich wegsehen kann er auch nicht. Es ist 1961 in den Südstaaten der USA.


Jo, eigentlich hatte ich für die Sneak auf den neuen Guy Ritchie gehofft, doch dann kam „Son of the South“. Weder der Titel sagte mir was, noch der Name Bob Zellner. Das hat sich nun geändert. In diesem Biopic erzählt der langjährige Cutter Spike Lees, Barry Alexander Brown, hier als Regisseur, die Geschichte Zellners, der der erste weiße passive Unterstützer der schwarzen Bürgerrechtsbewegung und erster weißer Feldsekretär des studentischen gewaltfreien Komitees für Gleichstellung (SNCC) wurde. In der Hauptrolle sehen wir Lucas Till, der meiner Meinung nach völlig fehlbesetzt ist, was sich jedoch in die etwas hölzerne Inszenierung gut einfügt. Ich will nicht meckern, die Story ist hochinteressant und sicherlich ein heißes Eisen, muss man doch mit der Kritik rechnen, einen weißen Mann in den Mittelpunkt der schwarzen Bürgerrechtsbewegung zu stellen, aber wie soll man auch an die Sache herangehen? Unterschlagen, dass es auch weiße Persönlichkeiten gab, die sich für die Gleichbehandlung aller einsetzten und das völlig gewaltfrei? Und Bob hatte viel zu verlieren, sein Großvater war ein angesehenes Mitglied des KKK und drohte ihm, ihn zu erschießen, wenn er ihn auf der Straße stehen sieht. Das ist mal eine Ansage. Auch hing er bereits am Galgen und ihn rettete nur seine (weiße) Südstaatenherkunft. Zellner lebte in Montgomery Alabama, den tiefsten Südstaaten und wollte Anno 1961 eigentlich nur genau für eine Abschlussarbeit über die Rassenbeziehungen recherchieren wie es sich für einen Streber gehört. Als er jedoch an einer Gedenkveranstaltung der schwarzen Bürgerrechtsbewegung für fünf Jahre Montgomery Busboycott (eine Folge aus Rosa Parks Gegenwehr, im Bus nicht für einen Weißen den Sitzplatz frei zu machen) in einer schwarzen Kirche teilnahm, kam es zu ersten Konsequenzen, mehr für seine mit teilnehmenden Kommilitonen, als für ihn, denn das wird hier klar gesagt, der Mann war als Weißer privilegiert und sich dessen auch bewusst. Während die schwarzen Bürgerrechtler verhaftet wurden, war die gleiche „Tat“ bei ihm keine, doch das sollte sich im Laufe der Jahre ändern und er wurde unzählige Male inhaftiert. Dieser Film zeigt die Zeit, in der Zellner begann sich für die schwarze Bürgerrechtsbewegung zu engagieren, mit einer für die damalige Zeit ungewöhnlichen Selbstverständlichkeit und einem im Gegensatz zum Großvater, toleranten Elternhaus. 
Wie gesagt, das Thema ist wirklich interessant, die Ausführung fand ich insgesamt nicht richtig gut. Zum einen ist Lucas Till für meinen Geschmack kein Darsteller für die großen Dramen, zum anderen war der Film komisch inszeniert, irgendwie plump, anders kann ich das nicht benennen. Im Übrigen ist hier Brian Dennehey als Großvater und in wahrscheinlich seiner letzten Rolle zu sehen. 
Schwierig. Der Film ist nicht unbedingt gut gemacht, aber durchaus aufklärend von daher tendiere ich zu sehr guten 6 Punkten.

 

 

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