TrinkDieMilch

Fabelheim von Brandon Mull

FabelheimInhalt:
Weil ihre Eltern auf Kreuzfahrt gehen und die Kinder nicht mitdürfen, müssen Kendra und Seth Sørensen während der Ferien zu ihren Großeltern väterlicherseits. Beide sind darüber nicht erfreut, denn der Kontakt zum Oma und Opa ist alles andere als innig, zudem will Opa sie nicht bei sich haben. Doch alles Gejammer hilft nicht und so landen sie auf dem seltsam abgeschirmten Anwesen der Großeltern. Etliche Umzäunungen und Warnungen sollen Eindringlinge verscheuchen und nachdem die Eltern abgefahren sind gibt es erstmal ein paar Regel zu beachten: der Wald ist verboten, die Scheune ist verboten. Wenn sich die Kinder nicht an die Regel halten, werden sie den Rest der Zeit auf dem Dachboden in ihrem Zimmer eingesperrt!
Ganz klar, dass sich Brüderchen Seth nicht die Bohne um die Regeln kümmert und siehe da die beiden machen eine unglaubliche Entdeckung, denn nichts ist wie es scheint!

Fazit:
Der Begriff All Age Fantasy ist mir noch nie so richtig aufgefallen und ich würde mich auch nicht darauf verlassen, denn leider wird darunter eine krude Mischung aus Schrott und hochwertigem Fantasy vereint. Fabelheim würde ich nun qualitativ eher mittig einordnen. Nicht schlecht, aber eigentlich harmloser Kinderkram nach Schema F geschrieben. Warum das Buch so hoch gelobt wurde weiß nur der Wind, denn neue Ideen oder einen besonders schönen Schreibstil hat es nicht.
Zwei Kinder kommen zu ihren ihnen fast unbekannten Großeltern, wobei nur der Großvater anwesend ist und die Oma angeblich verreist. Der schon als penetrant zu titulierende Junge Seth setzt sich über alle Regeln des Großvaters hinweg und bringt sich und alle Beteiligten dadurch in große Gefahr, letztendlich schafft es das clevere ältere Schwesterchen Kendra jedoch geistesgegenwärtig und mutig alle zu retten.
Vom Ablauf her erinnerte mich die Geschichte etwas an Jurassic Park, den Film, und ich hatte bei dem nervtötenden Seth sofort das Gesicht und die großen Zähne von Joseph Mazzello als Tim vor Augen. Der Charakter ging mir so auf die Nerven, dass ich teilweise aufgeben wollte und ich froh war keine Kinder zu haben.
Aber worum geht es?Fabelheim ist wie sich herausstellt nur der erste Roman einer Serie (logisch bei dem Erfolg; der nächste liegt schon in den Geschäften).
Die beiden Kinder entdecken nach dem Trinken der magischen Milch, dass ihre Großeltern die Hüter eines Reservates für Fabelwesen sind. Feen, Satyre, Oger, Golems Hexen und viele mehr finden in „unserer“ Zeit dort eine Zuflucht und werden von Schutzzaubern dort gehalten; sie können dort in Sicherheit leben. Über viele Jahrtausende geht das schon so, doch die Reservate sind in Gefahr. Die Gesellschaft des Abendsterns versucht die Reservate zu vernichten und die teilweise auf ihnen verborgenen Artefakte zu stehlen. Zudem suchen die Großeltern Sørensen Nachfolger und testen die Kinder auf ihre Tauglichkeit als zukünftige Verwalter des Landes.
Fabelheim ist kein schlechter Roman, aber auch kein herausragendes Werk. Ideal zum Vorlesen für unsere kleinen Erdenbürger oder die ganz einfache Unterhaltung nebenbei (sicher toll als Einschlafhörspiel).
Kein wirklicher Flopp, aber irgendwie määäh.
5-10

BRANDON MULLFabelheim Roman Originaltitel: Fablehaven Originalverlag: Aladdin, New York 2007 Aus dem Amerikanischen von Hans Link ERSTMALS IM TASCHENBUCH Taschenbuch, Broschur, 368 Seiten, 11,5 x 18,3 cm ISBN: 978-3-442-26697-5 Verlag: Blanvalet

7 Gedanken zu „TrinkDieMilch“

  1. Ach je, der steht auch schon seit der deutschen Erstveröffentlichung ungelesen im Regal. Grundsätzlich habe ich kein Problem mit der berühmten All Age Fantasy, aber hierzu kann ich mich einfach nicht aufraffen, dafür klingt mir das alles zu … durchschnittlich. Was man deinem Review ja auch gut anmerkt.

  2. Dieses Büchlein habe ich vor kurzem von der allmächtigen Amzon(e)empfohlen bekommen.
    Da ich aber kurz zuvor das anscheinend recht ähnliche „Die Drachen der Tinkerfarm“ von Tad Williams gehört habe, landete „Fabelheim“ erstmal weit unten auf meiner Leseliste.

    Deine Kritik bestätigt meine Entscheidung, denn genau die von dir angesprochenen Schwächen hatte auch das Werk von Mr. Williams und fuchsig wie ich nunmal bin, habe ich knallhart kombiniert und die Fabelheimer Volksbühne in die gleiche Schublade gestopft.

    „harmloser Kinderkram nach Schema F“
    „Zwei Kinder kommen zu ihnen fast unbekannten *MENSCHEN*“
    „sicher toll als Einschlafhörspiel“

    Genau 🙂

    „Irgendwie Määäh“ erinnert mich grad wieder daran, dass ich mir bald mal „Garou“ besorgen muss, der Klappentext riecht nach mehr Thrill als im ersten Teil.

  3. Ja, das ist wirklich was für Regentage, an denen nix anderes mehr als Tolstoi auf dem SUB liegt und man einfach nicht groß über irgendwas nachdenken mag.
    Vielleicht hast Du Neffen, Nichten oder kleine Cousins, Geschwister oder bist Leiter einer Pfadfindergruppe? Zum Vorlesen macht sich Fabelheim sicher sehr gut.

NurZuTrauDich!

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