BretEastonEllis:Informanten

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In „Die Informanten“ gibt Bret Easton Ellis das Zerrbild einer Gesellschaft wieder, die dem Fetisch Jugend nachjagt und deren Wertelosigkeit auch durch Sex, Drogen, Gewalt oder Luxus nicht mehr kompensiert wird. Als klar wird, dass seine Hauptfiguren einem Clan von Vampiren angehören, schockiert dies nicht mehr. Angesichts der korrupten Oberflächlichkeit, die der Autor bisher zeigte, ist dies eher der harmlose Teil des Romans, auch wenn Bret Easton Ellis statt des aristokratischen Schattenwesens, das ein Christopher Lee darstellte, eher das blutsaugende Schreckgespenst eines Friedrich Murnau wiederbelebt. Wie Nosferatu zerfetzen Bret Easton Ellis’ Vampire ihre Opfer, reißen ihnen die Arme aus und die Kehlen auf, um ihr Blut zu trinken, häuten sie am Ende sogar in einer Orgie sinnloser Gewalt. Bret Easton Ellis zeigt nicht den romantischen Todeskuss eines Grafen Dracula. Bei ihm ist Vampirismus nichts als blutrünstiger Hardcore-Sex, der ein Verlangen stillen soll, das unstillbar ist.

Quelle: Lesertreff

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p>Ob der Film, dessen Drehbuch von Ellis selbst verfasst wurde an das Buch herankommt? Im Frühjahr weiß man mehr. Gut besetzt ist er allemal.

16 Gedanken zu „BretEastonEllis:Informanten“

  1. Es geht mir auch nicht primär um Vampire :)) Nur, wenn die Originalstory eine Vampirgeschichte enthält, man den Buchautoren hat, der auch das Drehbuch schreibt und die Vampirszenen dann nachträglich entfernt, finde ich das seltsam. Trotzdem sehen die Ausschnitte extrem spannend aus – so richtig achtzigermäßig.

  2. Ahh, Sundance ist ja gerade, bin gespannt auf die Kritiken…und „limited release“ hört sich schon einmal nicht gut an…hoffentlich folgt ein „wide“… Ähnlich sieht es gerade mit „Che“ aus, der wahrscheinlich völlig an mir gerade vorbei geht und nicht nur weil er 4 1/2 Stunden geht…

  3. Seit ich vor einiger Zeit alle verfügbaren Romane und Storys von Bret Easton Ellis gelesen habe, bin ich Fan von seinen Geschichten. Bei „The Informers“ handelt es sich nicht um einen fortlaufenden Roman sondern um eine Sammlung von Erzählungen, von denen die Vampirgeschichte nur eine ist. Ich hatte schon vor längerer Zeit mal gelesen, dass das Buch verfilmt werden soll, aber das hat mich nicht so begeistert. Die BEE-Verfilmungen, die ich bisher gesehen habe („American Psycho“, „Unter Null“ und „Die Regeln des Spiels“) haben mir, bis auf „American Psycho“ nicht sonderlich gefallen. Bei „Unter Null“ kommt noch hinzu, dass die Story des Films mit der des Buches nur den Namen gemeinsam hat. Auch „Die Regeln des Spiels“ ist ein eher halbherziger Versuch einer Verfilmung. Dass nun ausgerechnet die Kurzgeschichten „The Informers“ verfilmt werden, noch bevor z.B. die dringend anstehende Neu- (und dann bitte adäquate) Verfilmung von „Less than zero“ in Angriff genommen wird, halte ich nicht für so eine gute Idee. Werde mir diesen Film bestimmt nicht im Kino anschauen….vielleicht irgendwann mal auf DVD.

  4. Ja, die „Vampirepisode“ ist auch gedreht worden, nachher aber dem Schnitt anheim gefallen. Die erste Kritik zum Film, der ja schon auf dem SFF lief war auch eher gelangweilt. Inder Regel stehe ich Verfilmungen von Büchern, die ich mag, auch sehr skeptisch gegenüber.

NurZuTrauDich!

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