The Path Season 1-3 von Jessica Goldberg für Hulu
Created by Jessica Goldberg
Starring: Aaron Paul, Michelle Monaghan, Emma Greenwell, Rockmond Dunbar
Kyle Allen, Amy Forsyth, Sarah Jones, Hugh Dancy
Composer(s) Will Bates
Country of origin United States
Original language(s) English
No. of seasons 3
No. of episodes 36 (list of episodes)
Executive producer(s) Jason Katims, Michelle Lee, Jessica Goldberg
Producer(s) Aaron Paul, Michelle Monaghan, Hugh Dancy
Devin Rich, Diana Schmidt
Camera setup Single-camera
Running time 46–56 minutes
Production company(s) True Jack Productions, Refuge, Inc.
Universal Television
Distributor NBCUniversal Television Distribution
Release Original network Hulu
Original release March 30, 2016 –
March 28, 2018
Eddie Lane lebt mit seiner Frau Sarah und ihren Kindern Hawk und Summer im Bundesstaat New York. Sie sind Angehörige der Meyeristenbewegung, einer Art New Age Bewegung, deren Ziel es ist die Leiter zum Licht zu erklimmen.
Während Sarah in die Bewegung hineingeboren wurde, nichts anderes kennt und tiefgläubig ist, stößt Eddie als Erwachsener nach großen persönlichen Problemen dazu. Nach einer spirituellen Reise zum Bewegungsführer Stephen Meyer nach Peru, hat Eddie Visionen, in denen er sieht, dass Meyer keinesfalls so übermenschlich ist, sondern dem Tode nahe.
Eddie beginnt zu zweifeln und seine Familie droht zu zerbrechen, er selbst könnte ausgestoßen werden. Daneben versucht Cal Roberts, Sarahs engster Freund und oberste Führungsebene, mehr und mehr die Führung über die Bewegung zu bekommen, die Führerschaft anstrebend, sollte Meyer selbst abtreten. Doch seine Führungsqualitäten stehen unter Beschuss.
Tatsächlich ist es bereits einige Wochen her, dass ich die drei Staffeln „The Path“ gesehen habe, die ich wie nicht selten per Zufall gewählt habe. Ich bin kein großer Fan Aaron Pauls und Michelle Monaghans, aber gut wie es so ist: „Wir probieren mal eine Folge aus“ und dann bleibt man kleben.
In „The Path“ geht es um eine Bewegung, die eigentlich eine New Age Sekte ist und wie man zunächst denkt, natürlich eine Ansammlung von großen, noch größeren Spinnern und Verblendeten, doch so einfach macht es sich Jessica Goldberg dann doch nicht. Im Fokus steht das Leben und die Entwicklung dreier Hauptfiguren: Eddie Lane, seiner Frau Sarah und Cal Roberts, dem Zögling des Anführers Stephen Meyers. Während Eddie und Sarah mit ihren Kindern eine glückliche Familie sind, ist Cal alleine, nur auf seine Arbeit in der Bewegung, aber auch auf seine Jugendliebe Sarah fixiert.
Nach einer Reise nach Peru, wohin die spirituellen Reisen zu Anführer Stephen Meyer eben hingehen, wird Eddie auf einmal von Visionen geschüttelt, was zum einen an den Drogen und Giften liegt, die die Bewegungsmitglieder eingeflößt bekommen, zum anderen an einer doch eher mystischen Eigenschaft. Eddie sieht einen sterbenden Meyer, anstatt den an den letzten Sprossen ihrer so wichtigen Leiter zum Licht schreibenden vitalen Doktor Stephen Meyer. Er ist verwirrt und beginnt zu zweifeln, was für ein Mitglied der Meyeristen unverzeihlich ist. Zweifler werden schnell zu Leugnern, müssen fiese Prozeduren durchwandern und werden letztendlich verbannt. Es gibt bei den Meyeristen keinen Spielraum und Sarah ist verzweifelt, denn als Außenstehender darf sie zu Eddie keinen Kontakt mehr pflegen. Doch Sarah ist in ihrem Glauben so gefangen, dass sie Eddies Weggang gutheißt, aber auch sie macht während der drei Staffeln eine große Wandlung durch, von der Supervorzeigemeyeristin, selbst zur Zweiflerin und ist ein gutes Beispiel welchen Stellenwert die Frau in letzter Konsequenz in einer Religionsgemeinschaft, Sekte oder Bewegung tatsächlich hat. Die dritte Hauptfigur der Serie ist Cal Roberts, der übereifrige Zögling des Meisters, der nicht in die Bewegung geboren wurde, jedoch seit Kindheit dort lebt und vom Chef persönlich großgezogen wurde. Cal gilt als Thronfolger, hat jedoch einige Leichen im Keller, zu denen Alkoholismus und absolute Selbstüberschätzung zählen. Auch kristallisiert sich heraus, dass Cal als Kind missbraucht wurde, was ihn trotz seiner Verdrängung maßgeblich prägt. Cal ist so eine klassische Hassfigur, die man aber verstehen lernt und irgendwann mag man ihn mit all seinen Fehlern.
In der ersten Staffel lernen wir die Meyeristen kennen und erleben wie sie mit Zweiflern umgehen und mit welchen absurden Methoden sie ihre Mitglieder bei der Stange halten. Hier fällt oft der Bezug zu den Scientologen, wobei ich deren Methoden nicht kenne und im Gegensatz zu ihnen die Meyeristenbewegung weniger an weltweiter Macht, Reichtum und Expansion interessiert ist, sondern vielmehr an die Erleuchtung ihrer Mitglieder glaubt und sich strikt von der Außenwelt abschotten, keinen (persönlichen) Kontakt/Freundschaft mit Außenstehenden zulässt. Eddies Visionen zeigen ihm jedoch, dass in der Bewegung etwas nicht stimmt und prompt wird er hinausgeworfen und verliert alles. So ziehen sich Erleuchtung und Zweifel durch die drei Staffeln, immer wieder geht es um Visionen und die Frage, wer wirklich auf dem rechten Pfad ist. Natürlich kehrt Eddie in den Schoß der Bewegung zurück, nicht ohne Forderungen zu stellen; Cal muss zurückstecken, verplempert Millionen und Sarah erpresst alte Mitglieder der Bewegung, während ihr erwachsen werdender Sohn Hawk erst mit einer Außenstehenden zusammenkommt und später eine Beziehung mit einem schwarzen Freikirchler eingeht, dessen Vater der oberste Paffe der Kirche ist und total konservativ. Ja, alles wird hier ausgeschöpft: Kindesmissbrauch, Drogen, Homosexualität, Pubertät, Alkoholismus, Zweifel am Glauben, Familie und alle Lügen dass sich die Balken biegen.
In vieler Hinsicht ist von allem etwas zu viel und natürlich war das Ende der Serie ziemlich unbefriedigend, aber ziemlich realistisch. Mir gefiel die Familiendynamik in der Bewegung, insbesondere der Lanes, die neben Sarah, Eddie und den Kindern, auch aus Sarahs Eltern, ihrem einfältigen Bruder und dessen ehrgeiziger Frau und den unzähligen Kindern bestand. Für jedes Talent gab es einen Versager und jeden blinden Gläubigen einen, der die Regeln heimlich bricht und es war echt mystisch, wenn auch mit offenen Fragen.
Wir sehen in der zweiten Staffel Kathleen Turner und wünschten sie schnell wieder zu vergessen, in der dritten darf Freida Pinto das trojanische Pferd spielen und Sarita Choudhury die irre Weltuntergangspsychomanin.
„The Path“ ist nun keine Serie, die man gesehen haben muss, hat aber ihre Momente und ist durchaus interessant, wenn man an Sektenstrukturen und deren Gruppendynamik interessiert ist und gut mit, nach gesunden atheistischem Ermessen, mit nervigen Charakteren zurecht kommt.
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