Heavy Trip von Juuso Laatio und Jukka Vidgren
Deutscher Titel Heavy Trip
Originaltitel Hevi reissu
Produktionsland Finnland, Norwegen
Originalsprache Finnisch, Englisch, Norwegisch
Erscheinungsjahr 2018
Länge 91 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Regie Juuso Laatio, Jukka Vidgren
Drehbuch Juuso Laatio, Aleksi Puranen, Jari Olavi Rantala, Jukka Vidgren
Produktion Kaarle Aho, Kai Nordberg
Musik Lauri Porra
Kamera Harri Räty
Schnitt Kimmo Taavila
Besetzung Johannes Holopainen: Turo Moilanen, Samuli Jaskio: Lotvonen, Max Ovaska: Pasi
Antti Heikkinen: Jynkky, Minka Kuustonen: Miia, Ville Tiihonen: Jouni, Chike Ohanwe: Oula
Rune Temte: Frank
Die Freunde Turo, Lotvonen, Pasi und Jynkky leben im finnischen Dorf Taivalkoski, spielen seit 12 Jahren zusammen Metal in einer namenlosen Band Songs anderer Bands nach und sind die Lachnummer der Gegend. Die Männer sind sich einig, sie müssen sich weiterentwickeln! Erstens muss ein eigener Song her, dann ein Bandname und auftreten müssen sie auch unbedingt.
Und der Zufall spielt ihnen in die Hände, denn auf einmal steht ein Kunde auf Lotvonens elterlicher Rentierfarm und will für das Northern Damnation Festival ein paar Fässer Renierblut. Das ist genau die Chance auf die die vier gewartet haben, denn der Mann ist der Manager des norwegischen Festivals. Schnell ihr Demoband mit ihrem einzigen eigenen Song in die Hand gedrückt und für alle ist klar, sie werden in Norwegen auf der Bühne stehen. Das führt zu einem ungeahnten Popularitätsschub über die Dorfgrenzen hinaus, kostet sie einen Drummer und ein paar peinlichen Grenzerfahrungen, aber sie sind auf ihrem Weg nach Norwegen.
Ja, die Metalfilme haben auf dem Fantasy Filmfest einen festen Platz bekommen, einfach weil sie gut sind und wie in diesem Fall zudem total Spaß machen.
Vier Finnen aus einem kleinen Kaff machen „Symphonic-Post-Apocalyptic-Reindeer-Grinding-Christ-Abusing-Extreme-War-Pagan-Fennoscandian-Metal“ , wollen unbedingt als Band weiterkommen und auf einem Metalfestival in Norwegen auftreten. Dafür müssen sie einige Hürden nehmen, wie einen eigenen Song schreiben, sich einen Bandnamen zulegen („Impaled Rektum“, auf Deutsch etwa „Gepfählter Hintern“) und wenigstens ein Mal live vor Publikum auftreten (was ziemlich in die Hose geht, weil der schüchterne Turo einen empfindlichen Magen hat). Als sie die Chance bekommen sich für das norwegische „Northern Damnation“-Festival zu bewerben, ergreifen sie die Gelegenheit und werden, obwohl sie nie eine Zusage erhalten und auf den blauen Dunst dorthin fahren, zu Superstars.
„Heavy Trip“ ist so großartig, witzig und voller sympathischer Figuren, dass es für mich kein Wunder war, dass er auch die Herzen des restlichen Publikums im Sturm erobern und den „Fresh Blood Award“ gewinnen würde.
So viel Herzblut und gute Ideen, gehören gesehen. Alleine wie die Band ohne Fotoapparat zu einem Bandfoto kommt und wie es dann aussieht ist den Gang ins Kino wert. Dass sie dann auf der Zielgeraden einen schweren raketenwerfenden Grenzkonflikt auslösen und dann ausgerechnet an eine Rollenspielgruppe Wikinger (plus einen Elben) geraten, die sie dann per Wikingerschiff auf das Festival fahren ist unbezahlbar.
Wirklich großes kleines finnisch-norwegisches Kino das, mit einem Soundtrack von Lauri Porra von Stratovarius.
Übrigens: mit einem Budget von 3.100.000 Euro war „Heavy Trip“ zum Erscheinungszeitpunkt die bislang teuerste finnische Komödie.
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