DasEndeDerBlutlinie

The Fall of the House of Usher (Miniserie) von Mike Flanagan für Netflix

Created by Mike Flanagan
Based on „The Fall of the House of Usher“ and other works by Edgar Allan Poe
Directed by  Mike Flanagan, Michael Fimognari
Starring
Carla Gugino, Bruce Greenwood, Mary McDonnell, Henry Thomas
Kate Siegel, Rahul Kohli, Samantha Sloyan, T’Nia Miller
Zach Gilford, Willa Fitzgerald, Michael Trucco, Katie Parker
Sauriyan Sapkota, Matt Biedel, Crystal Balint, Ruth Codd
Kyliegh Curran, Carl Lumbly, Mark Hamill
Composer The Newton Brothers
Country of origin United States
Original language English
No. of episodes 8
Production
Executive producers
Trevor Macy, Mike Flanagan, Michael Fimognari, Emmy Grinwis
Producers
Kathy Gilroy, Jamie Flanagan
Production locations
Vancouver, British Columbia
The Bridge Studios, Burnaby, British Columbia
Cinematography Michael Fimognari
Editor Brett Bachman
Camera setup Single-camera
Running time 57–77 minutes
Production company Intrepid Pictures
Original release
Network Netflix
Release October 12, 2023


Bislang konnte Roderick Usher, CEO von Fortunato Pharmaceuticals, alle Probleme beheben oder aus dem Weg räumen lassen. Dank seinem Verkaufsschlager Ligodone, einem Schmerzmittel, das extrem abhängig macht, sieht er sich nicht enden wollenden Prozessen ausgesetzt, aber er übersteht alles ohne Wimpernzucken. Doch nun, unheilbar erkrankt, muss er mit ansehen wie seine Kinder, eines nach dem anderen umkommen. Ob seltsamer Unfall oder vermeintlicher Selbstmord, es rafft alle dahin. Zeit reinen Tisch vor einem alten „Freund“ zu machen, Staatsanwalt C. Auguste Dupin, der mit Roderick noch eine Rechnung offen hat.

And the Raven, never flitting, still is sitting, still is sitting…

Irgendwie konnte ich mir nicht so recht vorstellen wie man neun Werke Edgar Allan Poes in einer Miniserie unterbringen kann, noch dazu in einem modernen Kontext, aber Mike Flanagan konnte. Nicht dass ich eine große Freundin Flanagans bin, „Oculus“ gefiel mir ganz gut, „The Haunting of Hill House“ weniger, aber in „The Fall of the House of Usher “ hat er vieles richtig gemacht. Erzählt wird uns hier die Geschichte der Familie Usher, klar, die in dieser Version ein milliardenschweres Pharmaunternehmen besitzt und die durch ein Opioid-Schmerzmittel reich wurde. Dank ihres Schmerzmittels Ligodone wurden Millionen suchtkrank, doch die Ushers leugneten das Suchtpotential und tatsächlich konnten sie nie vor Gericht belangt werden. Familienoberhaupt Roderick Usher hat sechs Kinder von fünf verschiedenen Frauen und eine junge Ehefrau (nicht seine erste), die ebenfalls von seinem Ligodone abhängig ist. Zu seinem großen Leidwesen, denn er liebt seine Kinder (irgendwie), sterben die wie die Fliegen eines nach dem anderen. Mysteriöse Unfälle und mutmaßliche Selbsttötungen raffen die Usher-Familie dahin, wobei jeder Tod eines von Poes Werken gewidmet ist und man jedem Usher Balg das Ableben durchaus gönnt, denn Reichtum und Unantastbarkeit haben psychotische Monster erschaffen. In der Rahmenhandlung erzählt Roderick seine Familiengeschichte, seinen beruflichen Werdegang und wie es soweit kommen konnte Staatsanwalt C. Auguste Dupin, den er seit Jahrzehnten kennt und den er in jungen Jahren betrogen hat. 
Ich muss sagen die Serie hat durchaus Schwächen, die Hauptsächlich bei einigen Darstellern der Usher Familie liegen, vielleicht auch bei der Vorhersehbarkeit bestimmter Handlungsstränge, aber auch Stärken, insbesondere in den Figuren des Arthur Gordon Pyms, Anwalt und „Mädchen“ fürs Feine und Grobe, fantastisch gespielt von Mark Hamill sowie der mysteriösen Frau, gespielt von Flanagans Gerneakteurin Carla Gugino. Auch haben mir die Bezüge zum Oxycontin-Skandal, die Korruption und die erfolgreiche Vertuschung von Lügen und Wahrheit gefallen, wie die praktische Unantastbarkeit der Pharmakonzerne und den Familien, die dahinter stehen, die unerschrockene Präsentation von Produkten, die voller Fehler sind, aber trotzdem auf den Markt kommen unterstrichen von der Geschichte „Das verräterische Herz“, in der Victorine LaFourcade über die Klinge sprang, nachdem ihre gefälschten Daten zu einer Katastrophe führten.
Ja, die Serie hat Spaß gemacht, konnte ein paar Gedichte wie Geschichten Poes geschickt neu interpretieren und uns mit dem ein oder anderen Goreeffekt verwöhnen. Kann man gut ansehen.

 

• Netflix • 06. April 2024 • 


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4 Gedanken zu „DasEndeDerBlutlinie“

  1. Ich wusste gar nicht, dass es eine gewisse Parallele zu der Sackler-Familie gibt (so klingt es zumindest). Das macht die Miniserie für mich ja wieder interessant. 🙂 Wenn ich mal wieder Netflix habe, schaue ich da in jedem Fall mal rein. Hast Du eigentlich Dopesick mittlerweile gesehen?

    1. Ja, da sind ohne Zweifel Anspielungen drin :)) Ich staune auch, dass man so wenig anstoß daran nahm, aber die Sacklers sind wahrscheinlich wie die Ushers: unantastbar und ignorant.
      Nein zu Dopesick bin ich noch nicht gekommen. Eigentlich regen mich solche Themen auch unglaublich auf.

  2. Hab ich auch sehr geliebt. Aber das war’s ja dann auch erstmal mit Flanagan bei Netflix. Bin gespannt, wie sein Wechsel zu Prime wird und v.a. was er aus The Dark Tower machen wird

NurZuTrauDich!

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