Weiche Hände, der Weltraum oder parlez-vous français?
Kaum zu glauben, 37 Jahre Fantasy Filmfest und dieses Jahr keine Gurke! Also in meinem Zeitplan. Okay, es gab ein paar Creeper, aber keinen Film, über den ich mich geärgert hätte. Nun muss ich aber auch gestehen, dass ich von den 33 Filmen plus der Get Shorty nur 22 gesehen habe. Zu den drei eingeplanten Nichtsichtungen gesellte sich eine gestandene Erkältung, die mir erst die Nase zuquellen und mich fiebern ließ und dann in peinlichen Husten mündete. Somit musste ich auch mit Rücksicht auf die anderen zahlenden Gäste programmmäßig etwas reduzieren. Bei ein paar Filmen tut es mir nicht wirklich leid, aber einige, wie „Slotherhouse“, „New Gods: yang jian“ oder Mad Fate“ will ich unbedingt nachholen.
Dieses Jahr stand unter dem geheimen Motto „Französisch“, denn tatsächlich kamen neben den einmaligen Tagalog-, Kanton-, Mandarin-, Japanisch-, Tschechisch-, Koreanisch-, Spanisch- und Malaii-sprachigen Filmen, 8 in französischer Sprache, was auch bedeutete, dass nur 12 Filme (ausgenommen die Kurzfilme) nicht untertitelt waren. Das war durchaus anstrengend, wenn man nicht gerade auch mit jener Zunge vertraut war. Wir erfuhren, dass Zombies gut integrierbar sein können, etwas über das Geheimnis weicher Männerhände, flogen zum Mond und zum Mars, erlebten einen würdigen Nachfolger Bud Spencers, sahen Filme über Freundschaft, Anderssein und Verlust und natürlich floß auch Blut und es starben Menschen, hin und wieder.
Gelaufen ist das Berliner Fantasy Filmfest wieder im Zoo Palast, der es nach der heutigen Aussage Rainers auch bleiben soll (yeah!) und beanspruchte dieses Jahr 8 Tage unserer bedingungslosen Hingabe, was ich eine okaye Länge finde. Pausen gab es keine, was den Vorteil hatte, dass es nicht wie früher bis 2.00 Uhr nachts ging, aber auch den Nachteil, dass man sein Proviantpaket nicht vergessen haben sollte, um nicht mit knurrendem Magen im Kino zu sitzen oder sich mit Magnum Mandel über Wasser halten zu müssen.
Im diesjährigen „Fresh Blood Award“ liefen dieses Jahr 10 Filme, von denen ich 8 gesehen habe und in Berlin „Birth/Rebirth“ gewonnen hat, den ich gut fand, aber nicht den Besten der Auswahl; meine Favoriten waren „Mars Express“, Platz 2 und „Restore Point“, zufälligerweise alle Drei mit Hauptdarstellerinnen, als zentralen Figuren.
Meine persönlichen Top-Filme waren „Dogman“ von Luc Besson, „Robot Dreams“ von Pablo Berger, „The Animal Kingdom“ von Thomas Cailley, „Mars Express“ von Jérémie Périn und „Vermin“ von Sébastien Vaniček, denn Tierhorror geht immer.
Natürlich freue ich mich bei jedem Filmfest die gewohnten Gesichter wiederzusehen, deren Reihen sich allerdings zunehmend ausdünnen, vielleicht auch, weil wir nicht jünger werden.
Insgesamt ein gutes Festival.
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