DasGeschäftsmodell

Manchmal ist da eine Idee plus ein paar Inspirationen, aber es fehlt an Talent das Ganze wirklich gut in Szene zu setzen. Genau das ist hier der Fall. Ein reaktionärer Gouverneur im Wahlkampf macht es seinen erzkonservativen Wählern recht und gibt sich nicht mit Kleckerkram wie Mauerbau ab, sondern schiebt einfach alles ab, was seiner Meinung nach nicht amerikanisch genug ist. Was heißt hier Grundrechte und in den USA geboren? Nix da, alles „zurück“ nach Mexiko, selbst Menschen, die gar nicht von dort sind, aber Hispano aussehen. Doch hey, die jungen Abschiebehäftlinge bekommen die einmalige Chance in einem Altersheim Senioren zu bespaßen und natürlich greifen alle nach diesem Strohhalm, schon um ihre Familie zu retten. Doch wirklich Kosher ist das Altersheim nicht, die Alten teilweise aggressiv und wer aufmuckt wird nie wieder gesehen. Dann entgleitet die Story in eine Art Soylent Green, sorry für den Spoiler, und die Logik verabschiedet sich völlig, aber wir sind ja auch in einem spätabendlichen B-Movie, der uns nur vor billigem Fastfood warnen will.
Ich würde nicht sagen, dass das Cast versagt hätte, eher das Drehbuch, aber gut, der Film war lange nicht an meiner Schmerzgrenze, konnte teilweise unterhalten und wachhalten. Ist ja auch was, reicht aber nicht für eine Sehempfehlung.

• 36. Fantasy Filmfest  • Kino in der Kulturbrauerei • Kino 3 • 11.09.2022 •