Erben,RussenUndEinBeben

Bosch: Legacy S1 von Michael Connelly, Tom Bernardo, Eric Overmyer

Based on The novels by Michael Connelly
Developed by Michael Connelly, Tom Bernardo, Eric Overmyer
Starring  Titus Welliver, Mimi Rogers, Madison Lintz, Stephen Chang
Music by Jeff Russo
Opening theme  „Times Are Changing“ by Built By Titan Skybourne
Country of origin United States
Original language English
No. of seasons 1
No. of episodes 10 (list of episodes)
Executive producers  Zetna Fuentes, Titus Welliver, Pieter Jan Brugge
Henrik Bastin, Michael Connelly, Tom Bernardo, Eric Overmyer
Producers  Mark Douglas, Jamie Boscardin Martin
Running time 42–54 minutes
Production companies  Hieronymus Pictures, Fabrik Entertainment
Amazon Studios
Release Original network Amazon Freevee
Original release May 6, 2022 – present

Harry Bosch hat den Dienst beim LAPD quittiert und eine Lizenz als Privatdetektiv erworben und es dauert auch nicht lange, bis er wieder so richtig im Dreck wühlen muss. Ein im Sterben liegender Milliardär such nach einem Erben und das erweist sich als gefährliches Unterfangen. Unterdes versucht Honey Chandler, die sich gerade von dem auf sie verübte Attentat erholt hat, den Verantwortlichen Carl Rogers zur Strecke zu bringen und kommt in Tuchfühlung mit der Russenmafia. Zu guter Letzt beginnt Maddie eine Ausbildung beim LAPD und muss sich als Rookie ganz schön zurücknehmen.


Eines vorneweg: ich bin total verärgert, dass Amazon Prime trotz seiner saftigen Tariferhöhung die Eier hatte das Bosch Sequel auf ihrem neu kreierten Channel mit Werbung, Freevee, zu starten, wo es selbst Abonnenten von Prime nicht möglich ist, auf Werbung zu verzichten. Tatsächlich schwankte ich zwischen Amazon Prime sofort kündigen und Bosch: Legacy zu boykottieren. Letztendlich hat Mann diesen Plan vereitelt und darauf bestanden sofort diese Serie sehen zu wollen. Na gut. Sauer bin ich dennoch und ich werde das Amazon Prime auch noch schreiben, schließlich bin ich nicht die Einzige, die sich darüber mokiert. 
„Bosch: Legacy“ setzt genau an der letzten Staffel „Bosch“ an, in der man noch sehen konnte, dass Bosch den Dienst quittiert und eine Privatdetektiv Lizenz beantragt. Honey Chandler wurde im Auftrag des kriminellen Carl Rogers fast getötet und kehrt nun wieder in ihr Kanzlei zurück. Das Verfahren gegen Rogers verläuft enttäuschend und der Kerl kommt frei, aber Chandler will nicht aufgeben. Allerdings will und darf Bosch nicht für sie arbeiten, hilft ihr dennoch. Leider macht Rogers mit der Russenmafia rum, was die Ermittlungen recht gefährlich machen. Unterdes beginnt Maddie eine Ausbildung bei der Polizei und muss ihre Übereifrigkeit und vor allem ihre Gefühle, lernen im Zaum zu halten. Sie ermittelt trotzdem unter dem Radar der zuständigen Detectives in einem Fall eines Serienvergewaltigers.
Bosch selbst untersucht den Mord eines beliebten Obdachlosenarztes und wird von einem exzentrischen, aber sehr alten Milliardär auf der Schwelle zum Ableben angeheuert, nach dessen unehelichem und einzigen Kind zu suchen. Wie sich herausstellt ist diese Ermittlung keinesfalls harmlos, da die Unternehmensführung keinesfalls Macht und Geld an einen Erben abgeben will.
So haben wir in „Bosch: Legacy“ praktisch drei Handlungsstränge, von denen Maddies der schwächste ist, aber zum Schluss hin durchaus anzieht und spannend wird. Sie ermittelt unter anderem in einem Fall eines Spanners und Einbrechers mit Luchador Maske, der Frauen vergewaltigt. Der Running Gag ist hier für mich der Trejo’s Coffee & Donuts, bei dem Maddie und ihre Senior-Partnerin immer wieder einkehren. Angeblich hat er die besten Donuts, also merken! 
Spannend ist zweifellos Honey Chandlers Fall. Ihr Gegner, Carl Rogers, ist vor Gericht davongekommen, doch sie will ihn hinter Gitter bringen, schon weil er sie töten wollte. Dabei stößt sie darauf wie er wirklich sein Geld verdient und dass er mit der Russenmafia Geschäfte macht, was sie selbst in Gefahr bringt und auch Bosch zu riskanten Ermittlungen zwingt. Dabei sind diesmal auch wieder unsere mittlerweiligen Pensionäre „Barrel“ und „Crate“. Ich liebe diese Figuren. Neu in Boschs „Team“ ist Maurice „Mo“ Bassi, der IT Spezialist und auch Jazz-Liebhaber, allerdings mehr dieser experimentelle moderne nicht boschige Jazz, der würde sich lieber aus dem Fenster stürzen, als ein Tape davon durchzuhören. Boschs Fälle sind wie oben erwähnt neben der Chandler Geschichte, ein erstochener Arzt, der sich um Obdachlose kümmerte sowie die Suche nach einem Kind eines Milliardärs, der etwas spät Reue zeigt und sein unbeschreibliches Vermögen lieber einem Menschen vermachen will, als den Geiern seines Vorstandes. Diese Sentimentalität kostet so einige Leben, aber Bosch ist ein Terrier, den man nicht so leicht in die Knie zwingt.
Insgesamt ist diese Ablegerserie grundauf solide. Sie hat zwar auch kleine Längen, ist aber insgesamt wieder absolut sehenswert, sofern man die Figuren mag. Für mich ein echter Gewinn, dass Honey Chandler aka Mimi Rogers nun zum festen Cast gehört. Ich mag die Frau, die sich keiner Falte schämen muss und für meinen Geschmack völlig unterschätzt wird, aber da wiederhole ich mich. Leider gibt Bosch wohl sein schönes Haus auf. Ein Erdbeben hat es erheblich angeknackst und es wird amtlich gesperrt, was ihn zum Verkauf animiert. Mal sehen, wär schade, denn das war ne tolle Location. Ach ja, der Cliffhanger ist mörderisch!

 

• 13-14. August 2022 • Amazon Freevee • 

 

 


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3 Gedanken zu „Erben,RussenUndEinBeben“

  1. Ach, Amazon Prime hat die Preise erhöht und auch noch einen neuen Sender, den man auch bezahlen muss? Ist völlig an mir vorbeigegangen. Neulich lief Bosch irgendwo im TV, habe es auch etwas geguckt, nur leider so schnell keinen Zugang gefunden. Muss man wohl von Anfang an gucken.

    1. Ja AP hat 30% erhöht und dann seinen Freevee etabliert. Dafür muss man nicht bezahlen, aber hat Werbung. Sie haben einfach Serien aus Amazon Prime zu Freevee verschoben, so dass man für AP zwar mehr zahlt, aber trotzdem mit Werbung gucken muss, will man bestimmte Serien weitersehen. Das ist schon harter Tobak.
      Ja Bosch kann man, glaube ich, nicht so mittendrin gucken. Die „Straßen von San Franzisko“-Zeiten sind einfach vorbei :))

      1. Ist ja ein Ding, ich gucke aber auch äußerst selten Amazon.

        „Die Straßen von San Francisco“ 😂 Na es gibt ja noch „Law & Order“ und den Ableger „Criminal Intent“ und auch andere, also so weit muss man nicht zurückgehen. Aber richtige Serien, die wir mögen, sind natürlich anders aufgebaut.

NurZuTrauDich!

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