MasterOfPuppets

Stranger Things S4 von The Duffer Brothers für Netflix

Created by The Duffer Brothers
Starring : Winona Ryder, David Harbour, Finn Wolfhard
Millie Bobby Brown, Gaten Matarazzo, Caleb McLaughlin
Natalia Dyer, Charlie Heaton, Cara Buono, Matthew Modine
Noah Schnapp, Sadie Sink, Joe Keery, Dacre Montgomery
Sean Astin, Paul Reiser, Maya Hawke, Priah Ferguson
Brett Gelman
Composers Michael Stein, Kyle Dixon
Country of origin United States
Original language English
No. of seasons 4
No. of episodes 34
Executive producers : The Duffer Brothers, Shawn Levy
Dan Cohen, Cindy Holland, Brian Wright, Matt Thunell
Karl Gajdusek, Iain Paterson, Curtis Gwinn
Cinematography:  Tim Ives, Tod Campbell, Lachlan Milne
David Franco, Ricardo Diaz
Editors:  Dean Zimmerman, Kevin D. Ross, Nat Fuller
Katheryn Naranjo
Running time 42–144 minutes
Production companies: 21 Laps Entertainment, Monkey Massacre
Distributor Netflix Streaming Services
Budget $270 million (season 4)
Release Original network Netflix
Picture format  4K (Ultra HD)
High dynamic range
Audio format Dolby Digital 5.1
Original release July 15, 2016 – present

Es ist mittlerweile März 1986 und Joyce ist mit den Kindern Will, Jonathan und Elfi nach Lenora in Kalifornien gezogen. So wirklich glücklich sind sie dort nicht und Elfi wird in der Schule gemobbt und hadert mit dem Verlust ihrer Kräfte. Unterdes geht in Hawkins das Leben weiter und auseinander. Max isoliert sich von Lucas und den anderen, Nancy wartet vergeblich auf ein Lebenszeichen von Jonathan und Lucas versucht ein „normaler“ Guy zu werden. Doch dann geschehen drei furchtbare Teenagermorde und die Freunde wissen, dass dort mehr dahinter steckt und sich die andere Seite zu Wort meldet.


Okay, was war das denn? Die vierte Staffel „Stranger Things“ überrascht nicht nur mit Folgen mit einer Spiellänge von über zwei Stunden, sondern im Gegensatz zur Vorstaffel auch mit so vielen Handlungssträngen, dass man nach Luft schnappt. Das sind zum einen die in Hawkins verbliebenen Finn, Lucas, Max und Dustin, wobei Max allen aus dem Weg geht, weil sie noch unter den Ereignissen in der Mall leidet und Lucas versucht ein normaler Jugendlicher zu sein, in dem er im Basketballteam der Highschool mitspielt, aber trotzdem Mitglied des Hellfire Clubs mit Finn und Dustin, einer Dungeons & Dragons Gruppe ist. Zu jener gehört auch Eddie Munson, das Abbild eines Eddie van Halen, nur süßer, Metaller eben, verhasst und gefürchtet, der jedoch im Verlauf unter Tatverdacht gerät, als in Hawkins drei Teenager grausam verstümmelt ums Leben kommen. Er ist die einfache Lösung: Trailerparkbewohner, Klassenwiederholer, Metalfreak und Fantasyspieler. Ganz klar, dass er im einfältigen Auge der Mehrheit als schuldig gilt. Auf jeden Fall geht die Clique, zu der mehr oder weniger auch Nancy Wheeler, Steve Harrington und Robin Buckley gehören dem tragischen zu Todekommen der drei Teenager auf den Grund und entdecken, dass dahinter ein Wesen von der anderen Seite steckt und das das bereits Ende der Fünfziger gemordet hat und als Nächstes Opfer Max auf dem Plan hat, was es zu verhindert gilt. Während Nancy im Fall recherchiert und nicht versteht, was mit Jonathan los ist, romanzt sie wieder mit Steve an, der irgendwie mehr Haare auf der Brust hat, als Glück bei den Frauen, Robin ist verliebt, traut sich aber nicht ihre Angebetete anzusprechen und ist tollpatschig wie eh und je, die perfekte Rolle für Maya Hawke, die ich wirklich putzig finde. Die wirklichen Highlights der Hawkinsfraktion sind in meinen Augen jedoch Dustin und Eddie. Dustin ist eben Dustin, genial, abgedreht und cute und Eddie macht einfach gute Laune, ist ein toller Charakter und schafft es, einen zugegeben sehr guten, alten Metallica Song nun für den Nachwuchs in den Olymp zu (pseudo)performen.
Dann haben wir zum anderen Joyce Byers, die mit ihren Söhnen Will und Jonathan sowie Elfi nach Kalifornien gezogen ist und dort nicht wirklich das große Los gezogen hat. Elfi wird in der Schule gemobbt, hat keine Kräfte mehr und ist frustriert, Will kann ihr nicht helfen, weil er selbst in einer Selbstfindungskrise und voller Selbstmitleid ist und Jonathan weiß auch nicht wohin der Weg gehen soll, ob mit oder ohne Nancy, darum kifft er sich mit Freund Argyle den Alltag schön. Joyce verkauft mehr oder weniger erfolgreich Lexika über Telefon und bekommt ein Päckchen aus Russland, dessen Inhalt ihr verklickert, dass Jim Hopper noch lebt und sie schnappt sich Murray Bauman, besorgt einen Haufen Lösegeld und reist nach Alaska, um letztendlich Jim per Mittelsmann aus dem Gulag in Kamchatka zu befreien, in dem übrigens auch ein paar Demogorgons gehalten werden. Das geht natürlich schief, aber Joyce wäre nicht sie selbst, würde sie sich davon entmutigen lassen.
Hier teilen sich die Handlungsstränge, von denen der eine wie oben erwähnt Richtung Sowjetunion geht; ein anderer handelt von Elfi, die von Dr. Sam Owens überredet wird, ihre Kräfte zu aktivieren, um erneut die Welt zu retten und dafür in einen alten Raketensilo in Nevada, der zur Forschungsstation umgewandelt wurde gebracht wird und sehr zum Unbill Elfis auch Martin Brenner im Team beinhaltet, was sie fast dazu bringt abzubrechen. Im Laufe der Behandlung erinnert Elfi sich an die dortigen früheren Ereignisse ihrer Kindheit und auch den Auslöser von dort zu flüchten. Elfi erkennt, wer auf der anderen Seite versucht die Grenze zwischen den Dimensionen zu zerstören.
Dann sind da noch Mike Wheeler, der zu Besuchs Elfis in Californien ist, Will, Jonathan und sein Kumpel Argyle, die vor dem Militär flüchten, das Elfi töten will, weil sie denken, sie ist die Böse und Zerstörerin Hawkins und mit Hilfe Dustins Freundin Suzi, die in einem chaotischen Haushalt lebt, versuchen Elfi zu orten.
Es gibt viel Charakter-Backgrounds, richtig tolle neue Protagonisten, von denen ich selbstredend Eddie am besten fand, viel Musik, von der ein Teil sofort in die Charts katapultierte, sehr schwache Darsteller wie Noah Schnapp und Finn Wolfhard, bei denen nun als fast erwachsene Teenager etwas die Luft raus ist, ein für meine Erinnerung wirklich gutes Abbild der Mid-80iger in den USA und wieder gut ausgearbeitete Details wie die Verdammung der Metalmusik in den USA, die als Teufelswerk und Satansbeschwörung diffamiert wurde wie auch die Fantasyspiele, die insbesondere in den „christlich“ geprägten Staaten einfach nicht verstanden wurden. Gut gefallen haben mir auch sympathische Kleinigkeiten. So ist Onkel Munson trotz Trailerparkwohnung ein hart arbeitender ordentlicher Mann, der sich aufrichtig um seinen Neffen sorgt, Cameoauftritte seinerzeitiger Horrorikonen oder Suzis Familie, die tatsächlich pure Anarchie lebt. Und natürlich wird auch weiterhin mit Klischees gespielt, wobei ich behaupte, dass es nicht nur Kalter-Kriegs-Vorurteile sind, in denen die Amis was sie nicht verstehen einfach mal kaputt machen wollen und die Sowjets was sie nicht verstehen einsperren, füttern und mal sehen was man damit machen könnte.
Titelgebend ist im Übrigen das herausragende Fledermaus-Ablenkungssolo Eddies in der Parallelwelt mit „Master of Puppets“ von Metallica.

Insgesamt eine wirklich gute Staffel mit Schwächen, aber viel Stärken.

• 7.7.-11.7.2022 • Netlix •

3 Gedanken zu „MasterOfPuppets“

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