Infiltration (Invasion) von Simon Kinberg und David Weil für Apple+
Created by Simon Kinberg, David Weil
Directed by Jakob Verbruggen, Jamie Payne, Amanda Marsalis
Starring Golshifteh Farahani, Shamier Anderson, Shioli Kutsuna
Firas Nassar, Billy Barratt, Azhy Robertson, Tara Moayedi
Daisuke Tsuji, Sam Neill
Music by Max Richter
Country of origin United States
Original language English
No. of seasons 1
No. of episodes 10
Executive producers Jakob Verbruggen, Audrey Chon
Amy Kaufman, Andrew Baldwin, Simon Kinberg
David Weil, Elisa Ellis
Production companies
Genre Films, Boat Rocker Media
Distributor Apple Inc.
Release
Original network Apple TV+
Original release October 22, 2021 – present
Was zunächst nur eine vage Bedrohung zu sein scheint, wird schon bald zur Gewissheit: Die Erde wird von einer Alieninvasion heimgesucht. Doch wie erleben das ganz normale Menschen mit normalen Familien und Problemen? Aneesha Malik hat ihre Karriere für Mann und Familie aufgegeben und nun muss sie feststellen, dass sie betrogen wird und ihr Ehemann mehr als eine schlechte Charaktereigenschaft besitzt. Trevante Ward ist Soldat in Afghanistan und muss miterleben wie alle Kameraden durch etwas Unbekanntes „verschwinden“. So muss er sich auf kuriosen Umwegen den Weg nach Hause bahnen. JASA Mitarbeiterin Mitsuki Yamato muss den Verlust ihrer Freundin während einer Weltraummission miterleben. Etwas hat das Schiff angegriffen und zerstört, doch Mitsuki will nicht aufgeben und versucht eine Verbindung zur Raumfähre herzustellen. Caspar Morrow ist gerade auf einer Klassenfahrt als etwas seinen Lehrer ablenkt und sie mit dem Bus in einen Abgrund stürzen. Die Kinder können unverletzt überleben und sich befreien, doch was ist mit ihren Familien zuhause, als die Aliens kommen? Es ist Sheriff John Bell Tysons letzter Arbeitstag vor der Rente und was hat er erreicht? Doch irgendetwas stimmt nicht. Ein paar Rednecks machen Ärger und verschwinden, aber was ist tatsächlich passiert?
Infiltration oder Invasion wie sie im Original heißt, ist eine Apple TV+ Produktion, die mal so ganz anders (als Roland Emmerich) nicht von den Lenkern und Denkern im Katastrophenfall berichtet, sondern vom Fußvolk, den ganz normalen Menschen mit normalen Problemen und Ängsten, die ungeachtet einer äußeren Bedrohung einfach weiterlaufen. Angeblich findet diese Betrachtung in Echtzeit aus fünf verschiedenen Perspektiven statt, tatsächlich sind wir von der Echtzeit weit entfernt und eine der Perspektiven findet nach ca 15 Minuten ihr jähes Ende (sehr wahrscheinlich, also für diese Staffel). Leider ist es ausgerechnet Sheriff John Bell Tyson aka Sam Neill, dem einzigen echten Sympathieträger dieser Serie, der nach kurzen Sinnieren über seine Karriere und sein Leben, in einem Vermisstenfall kombiniert mit Wagenklau ermittelt und in einem Sandloch verschwindet. Ich denke, das ist kein Spoilern, denn diese Episode findet gleich zu Beginn statt und ist der frustrierende Ausblick auf den Rest der Staffel, von der ich mir echt mehr erwartet hätte. Da haben wir Familie Malik deren Muttertier Aneesha feststellen muss, dass sie ihre Karriere zwar gerne für die Kinder geopfert hat, ihr Ehemann sie aber dafür mit einer jüngeren „weißen“ Frau betrügt. Der Haussegen hängt mächtig schief, als herabfallende Meteoriten die Wohnsiedlung zerstören, ausgenommen dem Haus der Maliks. Sohn Luke hatte irgendwas im Wald gefunden, eine Art Metall? Schützt das Ding die Familie? Fragen über Fragen, aber die gewollte Langsamkeit der Serie, die ewig weinerlichen Gesichtszüge Aneeshas und ihr nervigen Kinder können nicht über das 0815 Skript hinwegtäuschen. Die Maliks sind ein Flop, Vater Ahmed ein rücksichtsloser Versager und Lügner, aber das wusste wir vom ersten Augenblick an. Dann haben wir den Soldaten Trevante Cole im Deutschen Trevante Ward, warum auch immer, der mit seiner Einheit einen Einsatz in Afghanistan absolviert, als die Aliens kommen und alle vom Boden verschwinden. Trevante ist der einzige Überlebende, doch ohne Base und Menschen ist es schwer für ihn aus Afghanistan abzuziehen. So schlägt er sich mit Hilfe eines Ziegenhirten zum nächsten Flughafen durch und gelangt nach London. Meine Lieblingsszene hier ist, Trevante, der außerhalb der Innenstadt, wo er erstaunlich schnell hingelangte in eine Telefonzelle geht und dort ohne Geld oder Kreditkarte mittels klopfen auf die Telefongabel ein Auslandsgespräch zu seiner Frau aufgebaut bekommt und mit ihr spricht. Man, wer hat da noch Angst vor Aliens, wenn einem 2021 sowas Unglaubliches möglich ist? Ansonsten ist Trevante ein echter Unsympath mit Verfolgungswahn und zu großem Ego. Die vierte Geschichte erzählt uns von einer Schulklasse mit der klassischen Filmdynamik: Böse fiese Jungs, die alle dominieren machen unsere intelligente gutherzige Hauptperson fertig, der sich gerade politisch korrekt verliebt hat wie auch die Kopftuchschülerin nicht fehlen darf. Aufgrund einer elektromagnetischen Störung, wahrscheinlich durch die Invasion, macht ihr Lehrer den Abgang mit Bus und Klasse. Der Lehrer stirbt, die Kinder klettern irgendwann aus dem Abgrund heraus wandern nach London und müssen sich damit abfinden, dass nichts mehr so ist wie es war und ihre Familien womöglich getötet wurden. Langweilig. Die fünfte Geschichte ist dann sicher die bestgespielte, aber auch klischeehaft auch wenn sie in Japan spielt. Kein Film, keine Werbung und keine Serie ohne eingeschlechtliche Paare und so trifft es auch hier ein lesbisches Paar, die für die JASA arbeiten. Hinata ist Astronautin und mit Mitsuki verbändelt, die in der Bodenstation als Programmiererin arbeitet. Die Liebe wird jäh beendet als das Shuttle mit Hinata kurz nach Beginn der Mission im Weltall von etwas Unbekanntem zerstört wird. Mitsuki begibt sich auf die Suche nach Erklärungen und auf die Spuren ihrer großen Liebe. Das ist alles sehr sentimental, hat aber auch wirklich gute Momente und immerhin spielt Rinko Kikuchi die Hinata, von der wir annehmen können, dass sie überlebt hat.
Insgesamt schleppt sich die Serie etwas träge mit zu viel gut aussehenden Menschen dahin, bevor wir dann mal etwas Aliens bekommen, deren Intentionen wir konzeptgemäß nicht erzählt bekommen. Ich weiß nicht, ob ich mich durch eine weitere Staffel quälen möchte, aber irgendwie will ich schon wissen wie es mit den Aliens nun weitergeht, jetzt wo alle dachten sie bezwingt zu haben.
• 28.12.2021• Apple TV+ •
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