HonySoytQuyMalYPense

The Green Knight von David Lowery

Directed by David Lowery
Screenplay by David Lowery
Based on Sir Gawain and the Green Knight by Anonymous
Produced by Toby Halbrooks, James M. Johnston
David Lowery, Tim Headington, Theresa Steele Page
Starring  Dev Patel, Alicia Vikander, Joel Edgerton
Sarita Choudhury, Sean Harris, Ralph Ineson
Cinematography Andrew Droz Palermo
Edited by David Lowery
Music by Daniel Hart
Production companies
A24, Ley Line Entertainment, Sailor Bear, Bron Creative
Wild Atlantic Pictures
Distributed by A24
Release date
July 30, 2021 (United States)
Running time 130 minutes 
Countries  United States, Canada
Language English
Budget $15 million
Box office $18.9 million

König Artus Neffe, Sir Gawain, genießt das Leben in vollen Zügen. Er ist jung, liebt die Frauen und den Alkohol, sehr zum Unbill seiner Mutter. So beschwört die Hexe eine Prüfung für ihren Sohn herauf, der am Weihnachtsabend auf dem Schloss seines Onkels sodann auf den Grünen Ritter trifft. Der gibt sich dort die Ehre und fordert zu einem freundlichen Duell auf, vor dem der Gegner einwilligen muss den Schlag, den er dem Grünen Ritter zufügt ein Jahr später von ihm zurück zu erhalten. Gaiwan springt in die Bresche und schlägt dem Ritter im Übermut den Kopf ab, der sich lachend mit dem selbigen unter dem Arm davon macht. Ein Jahr später zieht Gawain los, sein Versprechen einzulösen.


Dieser Film…
Bereits im Vorfeld hatten wir unsere Schwierigkeiten. Mein gesundes Misstrauen Dev Patels gegenüber, den ich nun nicht unbedingt für idealbesetzt in einer mittelalterlichen Artusgeschichte halte und der auch so seine Schwächen hat; dann die seltsamen Trailer, die gefühlt zwei Jahre liefen, auf dem Fantasy Filmfest dann aber vor jedem Film. Während alle im Saal aufstöhnten, gebe ich zu, mich darin verliebt zu haben und so freute ich mich auf eine Kinosichtung und hatte sie bereits volles Rohr verpasst. Nun ja, es gibt ja Amazon Prime und mit diesem Film, der so dunkel und mystisch daherkommt, die unbedingte Entscheidung einen neuen Fernseher mit besserer Auflösung zu kaufen sofort! Gesagt getan. So viel zur Geschichte um „The Green Knight“ und meine Wenigkeit.
Mein Leben lang liebe ich Märchen, Sagen, Legenden, gerne mit Drachen und Teufeln, Mord und Totschlag und ja, ich bin mit den russischen und slawischen Märchensammlungen meiner Mutter groß geworden. Da ging es immer etwas rauer zu, es gab seltsame Prüfungen, Hexen und Ritter. Natürlich passt in jenes Schema auch die Artussage und jene Ritterballade um Sir Gawain und seine Prüfung. Natürlich hat Lowery die Geschichte etwas aufgemotzt und mystifiziert, was es zu einem aussichtslosen Projekt macht den Film vollständig zu entschlüsseln, vergleichbar mit Diskussionen nach einem Lynch-Werk. Aber gut, das muss auch nicht sein, weil der Film richtig gut gemacht ist und es einfach Spaß macht unserem Ritter und seinem Abenteuer zu folgen und dabei all die feinen Details zu sehen, die rechts und links am Wegesrand erscheinen. Erzählt wird die Geschichte vom Jungmann Sir Gawain, dem Neffen König Artus. Der ist ein Lebemann, treibt sich im Bordell herum und hat seinen Spaß mit den Kumpels, ein Taugenichts im Grunde. Mutti findet das nicht wirklich gut und beschwört eine Prüfung für Gawain, auf das er endlich ein reifer Mann wird und so begibt es ich, dass Gawain beim Weihnachtsfest auf Artus Schloss auf einmal dem Grünen Ritter gegenüber steht. Der kam zu Besuch und forderte ritterlich höflich zu einem kleinen Duell in die Ritterrunde auf. Während sich die Artusrunde räusperte und zur Decke sah, nahm Artus an, doch Gawain ging dazwischen. Ich weiß nicht, ob er sich im Klaren darüber war, wie ernst die Sache wirklich gemeint war, auf jeden Fall haute er dem Grünen Ritter das Haupt ab, obwohl er eingewilligt hatte, den gleichen Schlag ein Jahr später zurück zu bekommen. Oops, denn der Grüne Ritter nahm seinen Kopf und ritt lachend davon. Nun gut, trotz allem ist Gawain ein Ehrenmann und zieht ein Jahr später los, sein Versprechen einzulösen, nicht ohne das ein oder andere Hindernis auf dem Weg zur grünen Kapelle des Grünen Ritters. Zwar hat Gawain einen Zaubergürtel von seiner Mutter angenommen, der in vor dem Tod beschützen soll, doch dauert es nicht lange, bis er überfallen wird und der Gürtel weg ist. Dann, kurz vor Weihnachten erreicht er ein Schloss mit einem sehr freundlichen Schlossherren und dessen Frau, die ihn zu verführen versucht, doch sie an, Gawain hält sich als Ehrenmann. Mehr will ich nicht erzählen.
So viel kann ich sagen: mir ist in den 125 Minuten warm ums Herz geworden. Was ein tolles Märchen, das natürlich voller versteckten Anspielungen und Symbolik steckt, aber auch so detailverliebt gemacht wurde. Der sicher animierte aber trotzdem so entzückende Schutzgeist in Form des Fuchses oder das Kasperletheater, in dem dem Volke von Gawains bevorstehender Prüfung erzählt und spekuliert wird, ob er seinen Kopf verliert. Oder der freundliche Schlossherr, der Gawain so reichlich beschenkt und nur sehr bescheidene Wünsche an ihn heranträgt. Und auch wenn Gawain eine sehr düstere Zukunft für sich sieht, fand ich die Grundstimmung des Filmes sehr warmherzig und ehrenhaft. 
Dev Patel macht seine Sache wirklich gut, Alicia Vikander ist in einer mit Sicherheit tiefgründig gedachten Doppelrolle zu sehen, Joel Edgerton spielt den freundlichen Schlossherren, Sean Harris ist mal kein Oberbösewicht, sondern einen gütigen und geduldigen König Artus und Barry Keoghan darf den Wegelagerer spielen. Die Kostüme und Bauten fand ich sehr realistisch und passend, was bei Filmen, die Geschichten um Artus und die Artussagen ja nicht unbedingt immer so zutrifft.
Von meiner Seite aus eine unbedingte Sehempfehlung, allerdings bei guter Auflösung, weil der Film wirklich sehr dunkel gehalten ist.

• 11.02.2022 • Amazon Prime •

2 Gedanken zu „HonySoytQuyMalYPense“

  1. Neuer Fernseher für „The Green Knight“? :))

    Witzig, ich war als Kind schon nicht so ein Fan von Märchen usw. fand schon als kleineres Kind nichts aufregender als Aktenzeichen XY gucken – wie einen die Kindheit so prägt. 🙂 Bei Fantasy-Geschichten muss ich immer in die Welt reingezogen werden und möglichst diese Welt mit ihren Regeln verstehen, sonst funktioniert das bei mir nicht, bzw. sehr selten. „The Green Knight“ wollte ich aber eigentlich, hauptsächlich wegen des Regisseurs, schon sehen.

NurZuTrauDich!

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