Gegenleistungen

La Daronne von Jean-Paul Salomé

Regie Jean-Paul Salomé
Produzent Jean-Baptiste Dupont, Kristina Larsen
Drehbuch Jean-Paul Salomé 
Cinematography by  Julien Hirsch
Film Editing by  Valérie Deseine
Casting By  Juliette Denis
Production Design by  Françoise Dupertuis
Musik Bruno Coulais
Schauspieler Isabelle Huppert
Hippolyte Girardot, Farida Ouchani, Liliane Rovère, Iris Bry
Produktionsjahr: 2020
Produktionsland: France
Genre: Comedy
Originalsprache: French
Media: 2k (1:2,39)
Filmlänge: 106min

Patience Portefeux arbeitet seit vielen Jahren für die Pariser Polizei als Arabisch-Dolmetscherin. Ihr Job ist anstrengend, aber auch ihre Leidenschaft. Tag und Nacht verbringt sie mit Übersetzungen von Abhörungen und verdient dabei nicht einmal gut. Doch nun sind ihre Mädchen aus dem Haus und die Schulden, die ihr ihr Mann hinterlassen hat sind abbezahlt. Ausgerechnet jetzt sitzt ihr auch noch das Pflegeheim ihrer schwerkranken Mutter im Nacken. Sie kann nicht mehr zahlen und soll gekündigt werden. Eine Katastrophe, denn besonders an einer Pflegerin hängt ihre Mutter sehr und auch Patience liegt viel an der Frau. So ist sie nicht wenig überrascht, als sie bei einer Abhöraktion den Sohn wie auch die Pflegerin anhören muss. Es geht um eine Menge Cannabis. Sehr viel Cannabis. Patience bekommt Panik. Nicht ihre Pflegerin! So hilft sie den Deal und die Verhaftung zu vereiteln und sitzt nun auf einem Haufen Hasch. Gut, wenn man da die richtigen Abnehmer kennt.


„La Daronne“, der den atemberaubenden deutschen Titel „Eine Frau Mit Berauschenden Talenten“ trägt, lief vor zwei Wochen in der Sneak und reiht sich somit in die Linie der Filme ein, die ich sonst nie gesehen hätte. Dabei mag ich Isabelle Huppert und gelegentlich auch französische Komödien, aber die Geschichte hätte mich nicht angemacht und hat tatsächlich Schwächen, aber auch gute Momente.
Huppert spielt hier die Übersetzerin Patience, die sich nach und nach als Frau mit Vergangenheit entpuppt. Multikulturell aufgewachsen schimmert durch, dass ihre Eltern wie auch ihr zu früh verstorbener Ehemann ihren Lebensunterhalt nicht unbedingt konservativ bestritten haben. Doch mit dem Ableben ihres Angetrauten, blieben nur zwei Töchter und ein Haufen Schulden und der sonst gewohnte luxuriöse Lebensstil hatte ein Ende.
Nun verdingt sich Patience als Übersetzerin beim Drogendezernat und bekommt mit, dass ausgerechnet die Lieblingspflegerin ihrer Mutter einen Sohn hat, der Drogen liefert. Natürlich will sie verhindern, dass die Familie ins Unglück stürzt und hilft dem Jungen die Wagenladung Cannabis loszuwerden und mit reiner Weste dazustehen. Aber die Verlockung ist zu groß und Patience weiß auch genau wie sie vorgehen kann. So beginnt sie das Cannabis zu verkaufen, kann ihre Mutter im teuren Pflegeheim belassen und ertrinkt irgendwann im Geld. Natürlich gibt es auch Ärger mit den ursprünglichen Besitzern des Cannabis.
Das alles ist ganz passabel in diese sehr französische Komödie verpackt, in der die Katze das Mausen nicht lassen kann. Huppert ist für mich nicht unbedingt eine Komödiantin, hat aber ihre Momente, insbesondere, wenn sie sich in Kopftuchvollummantelung wirft und sich als arabische Dealerin verdingt. Und auch wenn eine Isabelle Huppert mitspielt, die den ein oder anderen Charaktermoment erzeugen kann, darf man den Streifen auch nicht zu ernst nehmen, denn hier muss auch mal ein Dealer oder vielleicht zwei über die Schippe springen und wird dezent entsorgt. Das gefiel nicht jedem Kritiker, aber so viel künstlerische Freiheit muss eine Komödie auch mal haben.
Für meinen Geschmack war das durchaus kurzweilige Unterhaltung, gut für die Sneak, aber nun kein tief schürfendes Werk.

 


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