InDeinemKopf

Possessor von Brandon Cronenberg

Directed by Brandon Cronenberg
Produced by Fraser Ash, Niv Fichman, Kevin Krikst, Andrew Starke
Written by Brandon Cronenberg
Starring  Andrea Riseborough, Christopher Abbott, Rossif Sutherland
Tuppence Middleton, Sean Bean, Jennifer Jason Leigh
Music by Jim Williams
Cinematography Karim Hussain
Edited by Matthew Hannam
Production companies : Rhombus Media, Telefilm Canada
Ontario Creates, Rook Films, Ingenious Media, Crave
Well Go USA, Arclight Films
Distributed by  Elevation Pictures, Neon
Release date
January 25, 2020 (Sundance)
October 2, 2020 (United States)
October 9, 2020 (Canada)
Running time 104 minutes
Country  United Kingdom, United States
Canada
Language English

Tasya Vos arbeitet als Agentin für eine geheime Organisation, die im Besitz einer neuartigen Technologie ist, die es ermöglicht Körper und Geist anderer Menschen zu übernehmen und nach ihrem Wunsch zu steuern. Im Grunde ist sie eine Attentäterin, die im Körper eines anderen wichtige Persönlichkeiten aus dem Weg räumt, um an deren Vermögen, Firmen oder andere wichtige Positionen zu gelangen, ohne den wahren Täter zu offenbaren.
So gibt es doppelte Opfer, das Ziel und der Körper, der für den Mord missbraucht wird, denn der muss sich immer selbst töten.
Doch in letzter Zeit hat Tasya Probleme. Irgendwie dringen im Selbsttötungsakt ihre Gedanken nicht mehr ausreichend durch, um den Attentäter beiseite zu räumen und auch der neue Auftrag hat es in sich.

„Possessor“ gehörte zu den Filmen, auf die ich wirklich neugierig war. Tritt Brandon Cronenberg in die Fußstapfen seines Vaters? Also ich finde, da ist eindeutig eine Familienähnlichkeit. Die Geschichte ist so Cronenberg und auch sonst, enttäuschte der Film kein bisschen.
Es geht um echten Mindfuck, im wahrsten Sinne des Wortes. Da geht eine Organisation her und nutzt Attentäter, die mittels modernster Technologie in eine andere Person schlüpfen, sprich aus dem Umkreis der zu tötenden Zielperson wird ein Mensch herausgefischt, entführt und ohne sein wissen so manipuliert, dass der richtige Attentäter die Kontrolle über dessen Körper und Geist übernehmen kann. Die willenlose Marionette begeht dann den Mord und richtet sich danach selbst durch einen Kopfschuss. Manchmal gibt es eine konstruierte Backgroundstory, manchmal auch nicht. 
Das Zugpferd der Organisation, die auf diese Weise für Macht- und Geldumverteilung sorgt, ist Tasya Vos, Mutter und Ehefrau und mehr als harmlos wirkend. Tasya macht den Job schon eine ganze Weile, doch in letzter Zeit läuft das Finale nicht mehr ganz so reibungslos und Spezialkräfte mussten für das Ableben der Marionette sorgen. Trotz allem übernimmt sie einen weiteren Job und stößt prompt auf große Gegenwehr. Ist sie geschwächt oder ist  Körper und Geist des auserwählten Körpers nur sehr stark?
Und es wäre kein Cronenberg, triebe er es nun nicht auf die Spitze. Die beiden Identitäten ringen mit sich um ihr Überleben, schlagen, schießen und stechen um sich, was in einem blutigen Finale mündet und auf beiden Seite schwere Opfer fordert. Irgendwer überlebt, aber.
„Possessor“ ist kein schneller Film und vielen war er zu entschleunigt, und zu wenig passierend. Fand ich überhaupt nicht. Cronenberg hat seinen Figuren Zeit gegeben und auch dank einer herausragenden Kamera, kam hier zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. In der Hauptrolle sehen wir Andrea Riseborough, die mich oft ratlos macht, aber genauso oft angenehm überrascht. Hier fand ich sie gut und so anders besetzt, ja das gefiel mir. Daneben sehen wir Jennifer Jason Leigh – ich liebe sie und Christopher Abbott, der mir vor allem durch „It Comes At Night“ im Gedächtnis geblieben ist und der mir auch hier wieder gut gefiel.

 

 


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