MeinHauseIstNichtDeinHause

Get In von Olivier Abbou

REGIE
Olivier Abbou
DARSTELLER
Adama Niane / Stéphane Caillard / Eddy Leduc / Paul Hamy
DREHBUCH
Olivier Abbou / Aurélien Molas
PRODUZENT
Jean-Christophe Barret / Léonard Glowinski
VERLEIH
Splendid Film
FURIE
Frankreich/Belgien 2019
97 Min
Französische OmeU

Es ist ein böses Erwachen, als die Diallos aus ihrem mehrmonatigen Urlaubstrip zurückkehren, denn das Tor zum Grundstück öffnet sich nicht und ehe sie sich versehen, werden sie von der Polizei festgenommen.
Ihr ehemaliges Kindermädchen, der sie das Haus für die Abwesenheit überlassen haben, hat sich eine Gesetzteslücke zunutze gemacht und ist nun nicht mehr aus dem Haus wegzubekommen, die Diallos haben kein Recht mehr dort zu wohnen.
Für Paul ist das besonders schwer, denn es ist das Haus seiner Eltern.
So ziehen die Drei zunächst auf den Campingplatz und Paul macht Bekanntschaft mit einer Jugendliebe seiner Frau, Mickey. Der treibt ein böses Spiel aus Hass, Rassismus und scheinbarer Freundschaft, das in einer Katastrophe endet.

Andere Länder andere Sitten und Gesetze; Olivier Abbous Film beruht im Kern auf einer wahren Geschichte, bei der einer Familie ihr Heim genommen wurde, weil sie mit ihrem Kindermädchen einen ungenauen Vertrag über die Betriebskostenübernahme abgeschlossen hatten. So ging das Haus in den Besitz des Kindermädchens und deren Freundes über und die Familie durfte zusehen wo sie blieb. Ein Prozess gab keine Lösung, weil man den Vertrag so oder so auslegen konnte und so stand eine Familie ohnmächtig vor ihrem Aus.
Doch Abbou treibt es auf die Spitze und verknüpft das Besitzdrama mit einer langsam eskalierenden Geschichte über Männlichkeit, Rassismus, Liebe, Betrug und Sozialneid.
Im Mittelpunkt steht die Familie Diallo und im Besonderen Vater Paul. Er ist Lehrer, eher von der Sorte Frauenversteher und dunkelhäutig, drei Eigenschaften, die bei einem weißen Campingplatzproll wie Mickey wirklich gut ankommen. Der Ex Pauls Frau nimmt sich des Mannes an und versucht ihm einzutrichtern wie sich ein echter Kerl amüsiert und richtig zu verhalten hat. Doch nach und nach steigern sich Mickey und seine Kumpels, bedrängen Paul mehr und mehr und als der mitbekommt, dass es sich nur um eine Bande ungebildeter reaktionärer Rassisten handelt ist der Zug bereits abgefahren und eine unselige Kette von Ereignissen nimmt ihren Lauf.
Natürlich hat Paul auch noch Eheprobleme, die nicht nur von Hausverlust kommen, sondern auch von seiner Schwäche Entscheidungen zu treffen und sich durchzusetzen und so Häufen sich die Probleme bis zum Obergau.

„Furie“ hat für mich Stärken und Schwächen. Teilweise ist er ein durchaus mitreißendes Drama, teilweise emotional aufgebauschtes Klischee; kalt lässt er einen zu keinem Zeitpunkt. Nimmt man ihn augenzwinkernd, ist er ein durchaus sehenswertes Stück Homeinvasionterror.

4 Gedanken zu „MeinHauseIstNichtDeinHause“

    1. Parasite habe ich noch immer nicht gesehen 🙁
      Ja man sollte immer genau darauf achten, was man unterschreibt, aber so ein Szenario wäre für mich der Albtraum. Nicht mal an ihre persönlichen Sachen kamen sie ran. Das ist schon heftig.

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