Ad Astra von James Ray
Directed by James Gray
Produced by Brad Pitt, Dede Gardner, Jeremy Kleiner, James Gray, Anthony Katagas, Rodrigo Teixeira, Arnon Milchan
Written by James Gray, Ethan Gross
Starring Brad Pitt, Tommy Lee Jones, Ruth Negga, Liv Tyler, Donald Sutherland
Music by Max Richter
Cinematography Hoyte van Hoytema
Edited by John Axelrad, Lee Haugen
Production company: 20th Century Fox, Regency Enterprises, Bona Film Group, New Regency, Plan B Entertainment, RT Features, Keep Your Head Productions, MadRiver Pictures, TSG Entertainment
Distributed by Walt Disney Studios Motion Pictures
Release date August 29, 2019 (Venice), September 20, 2019 (United States)
Running time 124 minutes
Country United States
Language English
Budget $80–100 million
Box office $95 million
In einer Zukunft, in der der Mars bereits besiedelt ist, wird das Sonnensystem und vor allem die Erde von unerklärlichen elektromagnetischen Stürmen schwer getroffen. Die Entladungen könnten alles Leben im Sonnensystem zerstören, um so dringlicher ist Handeln gefordert. Die U.S. SpaceCom vermutet einen Mann hinter der Katastrophe: Vorzeige-Astronaut und Wissenschaftler H. Clifford McBride, der die erste Expedition zum Neptun leitete. Dort sollte er nach außerirdischem Leben suchen, ist jedoch mit einer Crew verschollen.
Ausgerechnet sein Sohn, Weltraumingenieur Roy McBride soll sich nun auf den Weg zum Neptun machen und seinen Vater und dessen Raumschiff finden. Der pragmatische Soldat nimmt es gelassen und macht sich auf den Weg.
James Gray schickt in „Ad Astra“ seinen verlorenen Sohn Roy McBride auf die Suche nach seinem Vater, der selbst auf der Suche nach außerirdischem Leben ist und nicht aufgeben will.
Vielleicht sind wir alleine hier, während der unerschütterliche Sohn das sucht, was er selbst so verachtet, muss sich sein Vater der Frage stellen, ob sich sein Leben gelohnt hat, ob es anderes Leben gibt, eben alles, für das er seine Familie und viele andere Leben zerstört hat. Egal was Grays Männer suchen, sie werden alles zurücklassen und es womöglich nie finden. So war es bei Percy Fawcett in „The Lost City of Z “ und so ist es bei H. Clifford und Roy McBride in „Ad Astra“. Ein Vater auf der Suche nach Selbstverwirklichung, ein Sohn auf der Suche nach Antworten.
Der Mann im Mittelpunkt, Roy, gespielt von Brad Pitt, trägt den Film praktisch alleine nach Hause. Gerne im CloseUp, älter geworden mit nachdenklichem Gesicht, mit Voice Over, begleiten wir ihn wie er absolut gleichmütig die gefährlichsten Situationen meistert und sich zielorientiert auch mal von einem toten, sprich unnütz gewordenen Fahrer trennt, nicht ohne Bescheid zu geben, wo auf dem Mond der zu finden ist. Pitts Roy, weiß wie man überlebt und was zu tun ist und das ist ziemlich erfrischend. Machen wir uns nichts vor, diese hoffnungslosen Versuche Verletze zu retten oder Tote aus Pietätsgründen zu bergen, auf Kosten anderer Leben, geht mir zuweilen auf die Nerven und endlich habe ich die Person gefunden, die einfach handelt und sich auf das Wesentliche konzentriert und nie den Contenance verliert. Roy ist ein gelassener Typ, der Risiken minimiert, selbst seine Frau lässt er gehen.
Gray zeigt uns eine Zukunft, die sich sehr vertraut anfühlt, dabei nicht unbedingt korrekt extrapoliert. Wie bereits in „Blade Runner“ wird man in eine Welt geworfen, die nicht dazulernt, sondern sich nur ausdehnt und verkommt. So fliegt man Linie mit Virgin Atlantics zum Mond, muss 125 Dollars für ein Kopfkissen zahlen (kontaktlos) und wird mit der gleichen schäbigen Leuchtreklame von Subway wie auf der Erde begrüßt. Irgendwie sieht es wie auf dem Hauptbahnhof Berlin aus, nur dass es hier auch Mondpiraten gibt.
Für die Kamera war kein geringerer als Hoyte van Hoytema (Interstellar) verantwortlich und an so mancher Stelle erinnerte mich der Film leider auch an jenes Machwerk. Und wieder kann ich nur betonen wie dankbar ich Roys Charakter war, dass er so ein stoischer Typ war. Keine Heuleskapaden, vielleicht ein angetrocknetes Tränchen, mehr nicht.
Nichtsdestotrotz der Look und die Bilder sind phänomenal, insbesondere Roys Sturz auf die Erde oder die Verfolgungsjagd auf dem Mond. Ein unbedingtes Muss für die große Leinwand.
Gut, der Film ist zwei Stunden lang und die ganze Zeit hören wir Roys Offstimme, die erzählt und erzählt. Das kann zur Bewährungsprobe werden, dennoch, irgendwie hat er die gewisse Gelassenheit und natürlich will man wissen, was es mit dem Vater auf sich hat. Und immerhin sehen wir noch auf einem Mars-Zwischenstopp Ruth Negga (Mann war begeistert), wenn auch nur kurz, aber dieses Schicksal erlitten hier alle Nebenfiguren.
Für mich ein guter Film, anders, nicht rührselig und doch bewegend und gut gemacht.
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