Border von Ali Abbasi
Directed by Ali Abbasi
Produced by Nina Bisgaard, Peter Gustafsson, Petra Jonsson
Screenplay by Ali Abbasi, Isabella Eklöf, John Ajvide Lindqvist
Based on Border by John Ajvide Lindqvist
Starring Eva Melander, Jorgen Thorsson, Ann Petrén, Sten Ljunggren
Music by Christoffer Berg, Martin Derkov
Cinematography Nadim Carlsen
Edited by Olivia Neergaard-Holm, Anders Skov
Production companies: META Film, Black Spark Film & TV, Karnfilm
Distributed by TriArt Film
Release date 10 May 2018 (Cannes)
Running time 108 minutes
Country Sweden
Language Swedish
Zöllnerin Tina hat eine ganz besondere Gabe, denn sie kann Emotionen riechen. Mit ihrem sechsten Sinn entgeht ihr kein Schmuggler, der Geruch von Schuld, Peinlichkeit oder Angst verraten jeden. Immer.
Als eines Tages ein Mann von der Fähre kommt, der sichtbar den gleichen chromosomalen Fehler aufweist wie Tina, ist sie irritiert und berührt. Sie weiß, dass mit Vore etwas nicht stimmt, andererseits fühlt sie sich sehr zu ihm hingezogen.
„Border“ ist ein wirklich sehr spezieller Film mit einer sehr ungewöhnlichen Story, die aus der Feder John Ajvide Lindqvists stammt, der auch „Let The Right One In“ schrieb. Ich finde beide Geschichten verbindet zumindest in den schwedischen Verfilmungen die gleiche spröde Grundstimmung, aber auch die unglaubliche Fantasie mit der hier der kalte Realismus auf Fantasy stößt.
In „Border“ begleiten wir Tina, die aufgrund einer Chromosomenanomalie ein besonderes Erscheinungsbild hat. Und nicht nur das, denn sie kann auch außergewöhnlich gut Riechen und hat auch sonst sehr feine Sinne. Sie arbeitet als Zöllnerin und pickt zielsicher jeden Schmuggler heraus und zuletzt auch einen Mann, der kinderpornografisches Material in einem Telefon versteckt hatte. Tina soll helfen den dazugehörigen Ring auffliegen zu lassen, doch mitten in den Ermittlungen trifft sie auf einmal auf Vore. Irgendwie ist er wie sie und obwohl sie weiß, dass er etwas vor ihr verbirgt, kann sie sich seiner Anziehungskraft nicht entziehen.
Doch „Border“ ist nicht nur eine Liebesgeschichte, vielmehr erklärt ihr Vore etwas über Tinas Herkunft und deckt damit eine große Lebenslüge auf. Tinas Gefühle machen Kapriolen und sie erfährt viel über sich selbst, findet zu einem ganz neuen Ich.
Wie erwähnt ist „Border“ recht spröde inszeniert, sehr naturalistisch, was den Zauber der Fantasy jedoch keinesfalls schmälert. Die Maske hat hier wirklich Höchstleistungen vollbracht und aus Eva Melander und Eero Milonoff zwei aus unserer Sicht echt hässliche Typen gemacht. Alle Achtung auch der darstellerischen Leistung der beiden gegenüber, die hier bei scheinbarer Kälte beschwingt fröhlich nackt durch den Wald heizten und ins Wasser sprangen.
Die Bilder sind nüchtern, wirken entsättigt und kühl, dennoch hat die Geschichte, trotz aller Dramatik viel Wärme und macht diesen Film zu etwas sehr Besonderem.
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Genrefilme aus den Staaten haben es ja schon schwer, bei uns im Kino zu laufen. Bei schwedischen Produktionen braucht man doch sicher gar nicht an einen Kinostart in Deutschland zu denken. Schade, aber den schaue ich mir bestimmt auf VOD oder Netflix an.
Also das dieser Film ins Kino kommt, glaube ich fast auch nicht. Aber wer weiß, fürs Arthouse wäre er genau richtig.
Habe gerade gesehen, Schweden hat „Border“ als fremdsprachigen Film bei den Oscars eingereicht. Ungewöhnliche Auswahl, aber jetzt muss ich ihn ja noch dringlicher sehen.:)
Na, ich bin gespannt, was Du dazu sagen wirst 🙂
Habe den Film gestern gesehen. Hat mir richtig gut gefallen, rührende Geschichte. Bei der Sexszene haben aber einige das Kino verlassen. Toller Film, danke für den Tipp. 🙂
Oh, das freut mich, dass er Dir auch so gut gefallen hat. Ja die Sexszene ist natürlich trollig, war für manche wahrscheinlich zu schräg. Ich fand den Gedanken eigentlich ganz nett (für Trolle) :))