Patrick Melrose von Edward Berger für Sky und Showtime
Genre Drama, Black comedy
Based on Patrick Melrose by Edward St Aubyn
Written by David Nicholls
Directed by Edward Berger
Starring Benedict Cumberbatch, Jennifer Jason Leigh, Hugo Weaving
Composer(s) Hauschka
Country of origin United Kingdom, United States
No. of series 1 No. of episodes 5 (list of episodes)
Production Executive producer(s) Rachael Horovitz, Michael Jackson, Adam Ackland, Benedict Cumberbatch, Helen Flint
Producer(s) Stephen Smallwood
Cinematography James Friend
Editor(s) Tim Murrell
Release Original network : Showtime (US), Sky Atlantic (UK)
Original release May 12 – June 9, 2018
Zweifelsohne, Patrick Melrose ist aus gutem Hause. Seine Mutter ist adlig, sein Vater aus einer reichen Familie…doch halt, so einfach ist es nicht, denn Vater David wurde enterbt, weil er entgegen der Wünsche seines Vaters Arzt wurde und Mutter Eleanor ist adlig und reich, aber unter dem Terrorregime des Ehemannes, alkohol- und medikamentenabhängig. Aber wenigstens tut sie etwas für die armen Kinder auf dieser Welt. Patrick gehörte allerdings nie dazu, doch das ist nicht der einzige Grund warum er schwer drogensüchtig wurde und die Urne seines Vaters an die Wand wirft.
Ausnahmsweise ist mir der Hype um „Patrick Melrose“ nicht entgangen und negativ aufgestoßen. Darum habe ich mich wirklich gefreut als Sky ein unwiderstehliches Ticketangebot gemacht hat und mir nun den Zugriff auf ein paar Serien erlaubt, die ich sonst vielleicht erst in 100 Jahren gesehen hätte.
Aber zum eigentlichen:
„Patrick Melrose“ ist wirklich großartig. Cumberbatch ist hier in einer seiner zwei Traumrollen zu sehen und er rockt die 5 Folgen dieser Miniserie nach den autobiografischen Büchern von Edward St Aubyn, unter der Regie des deutschen Edward Bergers einfach.
Natürlich haben wir tolle Nebendarsteller, aber der Fokus liegt bei der Figur Patrick.
Wir sehen ihn am Anfang zu Beginn der Achtziger, als sein Vater verstirbt und Patrick dauerhaft zugedröhnt ist mit allem, was der Markt hergibt. Er muss von London nach New York, die Asche seines Vaters holen, doch so wirkliche Trauer will sich nicht einstellen, nichtsdestotrotz will Patrick vom Stoff runter. Das gelingt ihm so wenig wie er seine Vergangenheit bewältigen kann, denn alles hat einen Grund und Patrick ist von seinem Vater sexuell missbraucht und von seiner Mutter im Stich gelassen worden. Während sie betrunken war oder sich den armen Kindern in Afrika widmete, war Patrick seinem tyrannischen Vater ausgeliefert.
Mittlerweile ist sein Leid ist so groß, dass er es in exzessivem Drogenrausch und Alkohol ertränkt, unterbrochen von lieblosen Sex. Ganz am Boden versucht er sich aus seiner Situation zu befreien und durchlebt im Laufe der nächsten Jahrzehnte etliche Entziehungskuren, nicht ohne immer wieder am Alkohol zu zerbrechen. Zwar hat er irgendwann Frau und zwei Kinder und beginnt mit wenigen Vertrauten über seine Misshandlungen zu reden, doch als er von seiner Mutter praktisch enterbt wird, fällt er wieder in ein tiefes Loch.
Ich muss schon sagen, ich bin ja Cumberbatch Fan, aber hier hat er sich selbst übertroffen. Ich kann mir nicht vorstellen, wer diesen Patrick Melrose besser verkörpert hätte als er und man merkt wie ihm diese Figur am Herzen gelegen hat.
Dieser überhebliche Zynismus, die Drogenexzesse, in der Gosse um Spritzen und Drogen bettelnd und bei High Society Parties sein Gift verspritzend, das macht er wirklich verdammt gut. Dabei sehen wir einen sich immer verändernden Mann, der so schwer traumatisiert wurde und verzweifelt versucht sich aus diesem Sumpf zu befreien.
Daneben erleben wir die Dekadenz der High Society wie sie ihren snobistischen Lebensstil und ihre Arroganz verteidigen und sich dem verschließen, was nicht in ihre Lebensphilosophie passt.
Kluge bissige Dialoge aus der Feder David Nicholls, ein guter Score von Hauschka und eine gelungene Regiearbeit von Edward Berger, daneben eine wunderbare Jennifer Jason Leigh, ein böser Hugo Weaving und ein brillanter Benedict Cumberbatch vereinen sich zu einer absolut sehenswerten bitterbösen und traurigen Miniserie.
Sollte man nicht auslassen.
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„Patrick Melrose“ ist auch ganz, ganz, ganz oben auf meiner Liste, leider fehlt es mir im Moment an Zeit. Aber ich wette, dass mir dieser Mehrteiler auch gefällt, auch wenn ich mit Benedict Cumberbatch hin und wieder noch meine Probleme habe. Oder anders, ich vergesse immer wieder, dass er eigentlich ein richtig guter Schauspieler ist. :))
Na da hat sich Dein Sky-Abo ja jetzt schon gelohnt. Das war doch monatlich kündbar, oder? Und, die Serien sind im Original zu sehen, oder?
Absolut hat sich das gelohnt und ja, kann man monatlich kündigen 🙂
Ist wirklich eine tolle Serie .