The Alienist S1 nach Caleb Carr für TNT/Netflix
Based on The Alienist by Caleb Carr
Starring Daniel Brühl, Luke Evans, Brian Geraghty, Robert Ray Wisdom, Douglas Smith, Matthew Shear, Q’orianka Kilcher, Matt Lintz, Dakota Fanning
Composer(s) Rupert Gregson-Williams
Country of origin United States
Original language(s) English
No. of seasons 1, No. of episodes 10 (list of episodes)
Executive producer(s) Hossein Amini, E. Max Frye, Steve Golin, Rosalie Swedlin, Chris Symes, Jakob Verbruggen, Cary Joji Fukunaga, Eric Roth
Location(s) Budapest, Hungary
Cinematography PJ Dillon, Gavin Struthers, Chris Seager, Larry Smith
Running time 42–53 minutes
Production company(s) Paramount Television, Studio T, Anonymous Content, Vanessa Productions, Ltd.
Release Original network TNT
Original release January 21 – March 26, 2018
1896, New York, ein schrecklicher Mord an einem prostituierten Jungen bewegt den neuen Polizeichef Theodor Roosevelt. Er löst den alten verkrusteten Polizeiapparat ab, der sich nicht um solche Kinder schert und durch Beamte wie Captain Connor vertreten wird. Doch Roosevelt will Neuerungen, so stellt er die erste Frau bei der Polizei ein, Sara Howard und zieht seinen alten Studienkollegen den Psychologen Dr. Laszlo Kreizler zur Aufklärung hinzu. Dr. Kreizler findet mit Hilfe seines Teams, bestehend aus Miss Howard, dem Illustrator John Moore und den jüdischen Polizistengeschwistern Marcus und Lucius Isaacson, heraus, dass dieser Mordfall keineswegs der erste dieser Art war und auch nicht der letzte bleiben wird. Ein Serienmörder geht um, da ist sich Kreizler sicher und die Uhr tickt, denn niemand sonst kümmert sich um die armen Opfer.
Keine Ahnung, warum ich gleich auf diese Serie angesprungen bin, Daniel Brühl in der Hauptrolle war es gewiss nicht. Vielleicht Dakota Fanning und die Neugier, was sich hinter dem Seelendoktor verbirgt.
Für mich ist „The Alienist“ eine durchaus gelungene Serie, die im ausgehenden 19. Jahrhundert spielt und deren Figuren noch in den starren Konventionen dieser Zeit gefangen sind, jedoch genau daraus beginnen auszubrechen. Angefangen mit der selbstsicheren Miss Sara Howard, die als erste Frau bei der Polizei Stellung gefunden hat, die Brüder Isaacson, die aufgrund ihrer Religion ein Außenseiterdasein bei der Polizei fristen, aber geniale Forensiker sind, über Dr. Kreizler, der sich zum Kriminalpsychologen mausert und ein Täterprofil erstellt, bis hin zu Theodor Roosevelt, der der Korruption und Interesselosigkeit bei der Polizei in New York entgegenwirken will und seine eigenen Methoden entwickelt Respekt zu erhalten.
Im Kern geht es um die Ermordung zahlreicher Jungen, die der Prostitution nachgingen. Ein florierendes Geschäft, denn arme Jungen gibt es genug im New York der Jahrtausendwende und niemand interessiert es, was mit ihnen passiert, auch die Polizei nicht; Captain Connor und seine Männer haben nur Verachtung für diese Kinder, zudem lassen sie sich von den Bordellbetreibern bestechen wie auch von jedem anderen und unter ihrer alten Führung zogen nur die reichen Familien der Stadt die Fäden und konnten schalten und walten wie sie wollten.
Nicht nur der neue Police Commissioner Theodor Roosevelt platzt in diese „beschauliche Idylle“, sondern auch der von ihm dazu geholte Psychologe Dr. Kreizler, der nun eine Art Sonderkommission bildet, um die Serienmorde aufzuklären. Ausgerechnet die erste Frau bei der Polizei, ein Illustrator aus reichem Haus und zwei jüdische Polizisten ermitteln nun mit dem Seelendoktor, der wie die anderen auch sein Päckchen zu tragen hat. Was das genau ist erfahren wir nur in kleinen Bruchstücken, letztendlich bleiben aber kaum Fragen offen.
Daniel Brühl, Luke Evans, Dakota Fanning, Matthew Shear und Douglas Smith bilden das besondere Ermittlerteam und ich kann mir nicht vorstellen, wer sich besser dazu geeignet hätte, da alle ausgesprochene Typen für Kostümfilme sind, davon abgesehen, dass der Film wirklich gut ausgestattet wurde. Daneben sehen wir nicht minder gut Brian Geraghty als Roosevelt und David Wilmot als irischer Fiesling par excellence.
Für die Zeit angemessen sind die Charaktere sehr zurückgenommen, geben wenig von ihren Gefühlen oder ihrem Background preis. Für mich fühlte sich das authentisch an.
Vielleicht hätte man an den ein oder anderen Dialog feilen können, aber insgesamt hat mir „The Alienist“ wirklich gut gefallen. Die Chemie zwischen den Darstellern stimmte einfach und Brühl war als unterkühlter und dennoch warmherziger Psychologe einfach perfekt.
Auch gefiel mir die Thematik, Traumata durch Grausamkeiten durch Krieg, Misshandlungen und Missbrauch durch die Eltern und die Folgen daraus, aber auch dass nichts ohne Grund passiert auch ein Mord nicht und Täter meist auch Opfer sind. Transferiert in jene Zeit fand ich das durchaus spannend.
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Klingt gut, ist ja wohl mehr eine fiktive Serie. Ungewöhnliche Entscheidung dann, dass sie den späteren US-Präsidenten hier einbauen. Er war ja tatsächlich zuvor auch der Chef der New Yorker Polizei. Ich wusste das auch nicht. Habe mir aber erst vor ein paar Tagen den Geburtsort von Theodor Roosevelt angeschaut und bei einer Führung so vieles erfahren, was ich zuvor nicht wusste.
Daniel Brühl und Luke Evans in einer Kostümserie des 19. Jahrhunderts kann ich mir auf dem Papier irgendwie schwer vorstellen. 🙂
Ja ist es. Mit Roosevelt habe ich erst nach ein paar Folgen geschnallt :))
Aber das war natürlich ein nettes Feature hier seine tatsächliche Leitung des NYPD mit einzubeziehen. Ist hier eine sehr sympathische Figur.
Doch Brühl ist genau richtig für einen steifen Kragen und Evans hatte ja schon Kostümfilme im Repertoire und hat dafür genau die richtige Steife :)) Das passt schon.