DerWettlaufUmDieVirtuelleMacht

Ready Player One von Steven Spielberg

Directed by Steven Spielberg
Produced by Steven Spielberg, Donald De Line, Dan Farah, Kristie Macosko Krieger
Screenplay by Zak Penn, Ernest Cline
Based on Ready Player One by Ernest Cline
Starring  Tye Sheridan, Olivia Cooke, Ben Mendelsohn, T.J. Miller, Simon Pegg, Mark Rylance
Music by Alan Silvestri
Cinematography Janusz Kamiński
Edited by Michael Kahn, Sarah Broshar
Production company Warner Bros. Pictures, Amblin Partners, Amblin Entertainment, Village Roadshow Pictures, De Line Pictures, Access Entertainment, Dune Entertainment, Farah Films & Management
Distributed by Warner Bros. Pictures
Release date March 11, 2018 (SXSW), March 29, 2018 (United States)
Running time 140 minutes
Country United States
Language English
Budget $175 million
Box office $521.6 million

 

Im Jahr 2045 ist die Welt weitgehend am Ende. Ein Gros der Menschen lebt in Wohnwagensiedlungen, Stacks, die nun auch in die Höhe wachsen und flüchten sich in eine virtuelle Welt, die OASIS.
Die OASIS ist ein Multiplayer-Spiel in einer Online-Plattform, die von Spieldesigner James Donovan Halliday kreiert wurde. Hier können die Menschen dem finsteren Alltag entgehen, Superheld sein und alles machen, was die Fantasie hergibt. 
Doch auch diese Welt hat seine Schattenseiten, wenn man sein Geld verliert. Aber ein Licht am Horitzont öffnet sich, zumindest für Wade Watts: als James Halliday stirbt, lobt er einen Preis aus: die Macht über die OASIS und sein unermessliches Vermögen. Man muss drei Schlüssel finden, um den heiligen Gral, das EasterEgg, in die Hände zu bekommen und Wade ist fest entschlossen die Suche zu gewinnen, doch er hat einen mächtigen Gegner: Nolan Sorrento von IOI (Innovative Online Industries), der Mann, der unbedingt an die Macht will und hunderte Angestellter dafür einsetzt das Egg für sein Unternehmen zu finden.

Ich weiß gar nicht wann Steven Spielberg für mich seine Magie verloren hat. Der erste Einschlag traf mich, als er „die Farbe Lila“ drehte, ein Roman, den ich hasste, aber dann kamen immer wieder Produktionen und Regiearbeiten, die mich zurück gewannen.
So war ich mir auch überhaupt nicht sicher, ob ich „Ready Player One“ sehen mochte. Die Trailer verwirrten mich und das Buch habe ich nicht gelesen, doch es ist ja von Ernest Cline und somit wollte ich dem Film eine Chance geben.
Die Geschichte spielt in einer Dystopie, in der die Menschen dank rücksichtsloser Ausbeutung der Rohstoffe und gnadenloser Spekulationen, die Welt zugrunde gerichtet haben. Ein Haufen Erdbewohner leben in sogenannten Stacks, Trailerparks, die übereinander gestapelt werden, auf engstem Raum und praktisch jeder verbringt einen Großteil seiner Zeit im virtuellen Raum, der OASIS. Die ist eine Online-Plattform, in der jeder sein kann was er will, wenn er genug Coins sammelt und behält. Auch die Hauptfigur Wade Watts ein 18 jähriger Jungmann lebt bei seiner Tante in den Stacks und verbringt seinen Tag in jener virtuellen Welt, in der er wie viele andere dem Erbe des Erschaffers der OASIS James Halliday hinterher jagt. Natürlich ist unser Wade ein, trotz ärmlicher Verhältnisse, ganz gewiefter. Woher er und alle anderen ihre Kenntnisse haben, wo sie so ärmlich leben, liegt im Verborgenen, aber gut.
Wade wandelt in der OASIS als Parzival umher und dort angekommen muss man sich erst einmal an das Durcheinander der Charakter gewöhnen, da ja jeder sein kann, was er will. So läuft Batman neben einem Ork, Fantasywelten treffen aufeinander und verbinden sich und Parzival hat diesen typisch hässlichen Großaugenmangalook, aber gut.
Selbstredend geht Wades Suche weder reibungslos noch erfolglos von statten, denn er knackt tatsächlich ein Rätsel nach dem anderen, was wiederum den Bösewicht des Ganzen auf den Plan ruft: Nolan Sorrento, gespielt von Ben Mendelsson. Der macht sich gut als feiger skrupelloser Typ, liegt ihm mittlerweile wohl im Blut. Nolan Sorrento ist der Chef von Innovative Online Industries (IOI) und ehemaliger Assistent Hallidays, der gar Böses mit der OASIS vor hat.
So trifft gut auf Böse und dank Ernest Clines eigener Obsession der 80iger Popkultur liegt es nahe, das auch die Hauptfiguren seines Debutromans dieser huldigen. So erschuf seine Programmierer Figur Halliday zwar eine moderne virtuelle Welt, hing jedoch an alten Werten und Spielen, die maßgeblich auch der Schlüssel zu seinem Vermächtnis sind. Seine Prämisse: es geht um das Spiel, nicht um das Gewinnen und Macht muss geteilt werden. Schnief.
Aber nicht erst hier wissen wir, wir sind in einem Jugendfilm von und für die im fortgeschrittenen Alter, denn welcher 12jährige kennt Buckaroo Banzai oder weiß was in Zimmer 237 auf die Protagonisten wartet und kann überhaupt was mit the Shining anfangen? Aber egal, mir hat der Film extrem Spaß gemacht, auch wenn ich Olivia Cooke (The Limehouse Golem, The Signal) hier nicht so mochte.
Insgesamt ein quietschbunter aufregender Film, bei dem ich bewusst auf 3D verzichtet habe (140 Minuten mit Brille heißen Kopfschmerzen) und der selbstredend nicht auf Songs wie Blue Monday oder Take on Me verzichten konnte.

8 Gedanken zu „DerWettlaufUmDieVirtuelleMacht“

  1. Im Buch wird vieeeel genauer erklärt, wie Wade sein Wissen um die Popkultur der 80er aufbauen konnte. Da dir der Film gefallen hat, kann ich dir das Buch nur ans Herz legen. Das ist noch vieeeel besser. Ich habe den Film auch am WE geschaut und fand ihn ebenso sehr gut… 🙂

  2. Den Film habe ich nicht gesehen, aber mich interessieren Video-Spiele auch gar nicht. Ja, Spielberg ist schon lange nicht mehr der visionäre Filmemacher, der er mal war. Ich habe dennoch die meisten seiner Filme angeschaut, viele sehen aber nach Hollywood-Massenware aus.

  3. Huch, jetzt bin ich etwas baff. Ich fand die Farbe Lila als Buch gut, und mag den Film sehr. Da hat sich Spielberg bei mir als ernsthafterer Regisseur etabliert, abseits von den Jugendfilmen, die immer seinen „Spielberg Touch“ haben.

    1. Nee, das Buch musste ich seinerzeit lesen und auseinanderklamüsern und das machte mir keine Freude. Ja ich weiß, dass er sich damals als ernster Regisseur etabliert hat. Ist auch egal, ich hab Dich trotzdem lieb 🙂

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