DieGlücksspielkrise-MitHunden

Killing Them Softly von Andrew Dominik

Killing_Them_SoftlyInhalt:
Frankie und Russell sind zwei heruntergekommene Kleinkriminelle. Während Frankie ab und zu für den Wäschereibesitzer Johnny Amatao „Dinge erledigt“, entführt sein Kumpel Russell zur Zeit hauptberuflich Hunde und verkauft sie.
Als Amato Frankie beauftragt die Pokerrunde Markie Tratmans zu überfallen, hat der gleich Zweifel. Doch Markie hat sich schon einmal selbst überfallen und hat einen Ruf weg. Niemand wird ihm glauben, dass er es diesmal nicht selbst war und so drehen Frankie und Russell das Ding.
Doch Frankies Gefühl hat nicht getrügt, denn die Mafia mag es nicht wenn die Geschäfte ruhen und jetzt spielt niemand Poker. 
Ein Grund mehr einen Spezialisten zu rufen: Jackie Frankie, der Mann für knifflige Fälle. Er erledigt seine Aufträge gründlich und ohne Aufheben und er riecht den den Braten sofort.

Fazit:
Ich stelle immer wieder fest, dass es meist von großem Vorteil ist, wenn man völlig erwartungsfrei in einen Film geht.
„Killing Them Softly“ hat mich auf ganzer Linie sehr positiv überrascht.
Wirklich viel wird ja nicht geredet, aber was da so über die Lippen sprudelt ist schon großartig, minimalistisch und schwarzhumorig.
Der Film spielt in einem teilweise recht heruntergekommenen Milieu: zwei abgerissene dreckige Kriminelle lassen sich überreden eine Mafiapokerrunde zu überfallen und sich vorgaukeln man könnte den Überfall auf den Veranstalter abschieben. Doch so einfach geht das nicht, denn das Spiel muss laufen und jede Unterbrechung stört das sensible Gefüge empfindlich. Die Bosse sind unzufrieden, die Spieler, die nicht spielen können auch und so wird ein Fachmann engagiert, der in dem Fall ermittelt, die Schuldigen ausmacht und bestraft, damit die öffentliche Meinung wieder hergestellt wird und der Rubel wieder rollen kann. Natürlich müssen dabei nicht nur die Schuldigen zur Verantwortung gezogen werden, nein, die Außendarstellung ist zu korrigieren und so muss auch ein Bauernopfern gebracht werden.
Andrew Dominik vermischt in seinem straighten Thriller Krimi und Wirtschaftskrise 2008, denn Parallelen sind hier ganz klar zu sehen, auch wenn er teilweise wenig subtil mit den laufenden Nachrichten immer wieder darauf verweist und passende Dialoge in der Geschichte einbringt. Mir hat es trotzdem extrem gut gefallen, auch nicht zuletzt, wegen der toll aufgelegten und hochkarätigen Darstellerriege. Man kann ja von Brad Pitt halten was man will, aber er kann so hervorragend sein und die Rolle des Johnny Frankie ist ihm einfach auf den Leib geschrieben, er ist einfach dieser softe harte Killer.
Daneben glänzen James Gandolfini als Killer auf dem steil absteigenden Ast. Diesmal spielt er eher das Ekelpaket, aber das super sowie Ray Liotta – ja er kann es und er beweist es immer wieder. Auch gut gefallen haben Scoot McNairy, den ich bislang nur aus Monsters kannte und der hier wirklich gut ist und Ben Mendelsohn, der so gut grottig war, dass man ihn förmlich gerochen hat :-))
Optisch ist „Killing Them Softly“ eine Mischung aus Schäbigkeit und absolutem Hochglanzkino. Einfache Kamera wechselt mit unglaublichen Slow-Motion Aufnahmen, aber nicht diesen mittlerweile 0815 Sachen wie aus Matrix, sondern ein zwei wirklich guten Einstellungen. Schon dafür lohnt sich eine Sichtung.
Insgesamt handelt es sich für meinen Geschmack um einen stimmigen Thriller, der inhaltlich wie visuell überzeugen kann und den ich glücklicherweise im Original sehen konnte.9:10

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p>Killing Them Softly Directed by Andrew Dominik Produced by Brad Pitt Dede Gardner Steve Schwartz Paula Mae Schwartz Anthony Katagas Screenplay by Andrew Dominik Based on Cogan’s Trade by George V. Higgins Starring Brad Pitt Scoot McNairy Ben Mendelsohn Richard Jenkins James Gandolfini Ray Liotta Sam Shepard Cinematography Greig Fraser Editing by Brian A. Kates John Paul Horstmann Studio Annapurna Pictures 1984 Private Defense Contractors Plan B Entertainment Chockstone Pictures Distributed by The Weinstein Company Release date(s) May 22, 2012 (Cannes) November 30, 2012 (USA), November 29, 2012 (Germany)  Running time 97 minutes Country United States Language English Budget $15 million Box office $14,917,508

7 Gedanken zu „DieGlücksspielkrise-MitHunden“

  1. Erwartungsfrei ins Kino gehen ist immer gut. 🙂 Aber das hört sich doch hier alles gut an. Brad Pitt war früher so gar nicht mein Fall, aber um so älter er wird, um so besser ist er auch. Ben Mendelsohn ist toll. Ich muss den Film noch irgendwie hier unterbekommen. Der läuft nur in Berlin nicht unbedingt zu Zeiten, die mir passen. Aber da muss ich durch. 🙂

  2. Ja hier muss man fix sein. Zwar laufen ne Menge Filme im Kino, aber die Stadt ist groß und man muss ja auch hinkommen und gerade Zeit haben. Ich leide gerade daran wie ich „Dredd“ noch in meiner Arbeitswoche unterbringen kann. In der letzten Zeit sind mir einige Filme durch die Lappen gegangen.

  3. Ui, hohe Wertung. Ja, den wollte ich eigentlich Freitag Nacht nach 7 Psychos gucken, aber nach dem einen miefigen Kinosaal hatte ich keine Lust auf den nächsten, vermutlich 3x miefigeren Studiokinosaal und hab mir stattdessen Silent Hill angesehen.
    Insofern ist Killing Me Softly diese Woche noch dran. Muss ich unbedingt sehen, insbesondere nach dem was du hier schreibst.

  4. naja, in nem größeren Saal „verläuft“ sich die Muffigkeit etwas *lach*. Aber in dem kleinen 19er Popelsaal, das brauch ich nicht. Ich muss mal schauen, wo der sonst zu halbwegs vernünftigen Zeiten läuft, vielleicht find ich ja ein Kino ohne Wohnzimmeratmosphäre.
    Silent Hill ist okay. Aber mehr nicht. Nicht so gut wie der erste.

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