Fast Verheiratet von Nicholas Stoller
Inhalt:
1 Jahr nachdem sich Tom und Violet auf einer Silvesterparty ineinander verliebt haben, macht ihr Tom einen Heiratsantrag, den sie begeistert annimmt. Toms Karriere als Koch ist steil auf dem Weg nach oben und Violet hat sich um eine Stelle an der Uni beworben, der baldigen Hochzeit steht also nichts im Weg. Doch dann platzt Violets Traum, aber gleichzeitig bekommt sie einen 2-Jahresvertag an einer Uni in Michigan angeboten. Tom stimmt zu, die Hochzeit kann noch warten und ehe sich die beiden versehen gehen die Jahre ins Land, Schwester und bester Freund heiraten, bekommen Kinder, Großeltern sterben und die Beziehung von Violet und Tom steht auf dem Prüfstand.
Fazit:
Was lange währt ist nicht immer gut, auch wenn ich lange Filme durchaus zu schätzen weiß, wenn sie was zu erzählen haben oder wenigstens gut aussehen. Nicholas Stoller jedoch tut sich und uns nichts Gutes mit seiner 124 Minuten langen Komödie über ein Paar, das hui, über 5 Jahre lang verlobt ist und es nicht schafft zu heiraten, weil sie Karriere macht und er langsam verlottert.
Gut, ich will nicht sagen, dass „Fast Verheiratet“ nicht einige echt lustige Momente hat, aber das Thema an sich ist ja schon voll altbacken. Wer verlobt sich denn heute noch? Und wenn die „Verlobungsphase“ von fünf Jahren schon so eine Herausforderung ist wie wollen die beiden das verheiratet ein ganzes Leben lang aushalten? Egal. Der Hase liegt ja schon da im Pfeffer, dass einer der beiden für die Karriere des anderen zurückstecken muss und will. Hier ist es diesmal der Mann, weil Bildung geht auch mal vor. Während Frauen üblicherweise in einer solchen Situation (Film, Mann macht Karriere) brav zu Hause sitzen, Kinder bekommen und Jogakurse belegen, kommt der arme Tom in einem Sandwichlokal als Stullenbeleger unter. Das macht er richtig gut, aber er ist eben unterfordert. Lustigerweise lernt Tom dafür ein paar schräge Typen kennen, mit denen er auf die Jagd geht, Pullover strickt und sich auf einem Selbstfindungstrip Bart und Koteletten stehen lässt. Das alles ist mehr oder weniger witzig, oft geschmacklos blöd und viel zu lang ausgewalzt. Eigentlich hatte ich eher das Gefühl der Film geht drei Stunden und wird nie aufhören, ja sogar: ich bin in der Hölle gelandet!
Irgendwann dann nach Jahren stellen die beiden fest, es geht nicht mehr so richtig und trennen sich, aber auch jetzt ist man nicht erlöst, den wieder vergehen die Jahre oder vielleicht auch nur eins und man wird sehr zäh zum unweigerlichen Happy End geschleift.
Emily Blunt gibt hier alles, also an ihr liegt es nicht, Jason Segel finde ich ganz furchtbar und immer fehlbesetzt, die anderen waren alle gut, aber es ist nichts zu machen der Film siecht vor sich hin und ist dafür weder lustig, noch echt dramatisch genug. Schade. Mit 30 Minuten minus und damit vielleicht auch ein paar Geschmacklosigkeiten weniger, hätte daraus eine bombige Komödie werden können.
USA 2012 – Originaltitel: The Five-Year Engagement – Regie: Nicholas Stoller – Darsteller: Emily Blunt, Jason Segel, Alison Brie, Rhys Ifans, Chris Pratt, Kevin Hart, David Paymer, Mindy Kaling, Dakota Johnson – FSK: ab 12 – Länge: 124 min.
NurZuTrauDich!