Merida (Brave) von Steve Purcell und Mark Andrews für PIXAR/Disney
Inhalt:
Merida lebt in Schottland des 10. Jahrhunderts als Erstgeborene König Fergus und Königin Elinors. Trotz der Bemühungen der Mutter hält Merida jedoch nichts von Etikette und Geschichte lernen. Nein, unser jugendlicher Wildfang reitet lieber durch die Wälder, schießt mit Pfeil und Bogen und klettert auf Felsen. Doch die Zeit ist gekommen das Mädchen zu vermählen, finden Meridas Eltern, doch die geht in die Luft und stößt entgegen der Tradition den Brautwerbern vor den Kopf und riskiert einen Krieg unter den Clans. Und wäre das nicht schon schlimm genug, kauft sie bei einer Hexe einen Zauber, der ihre Mutter verändern soll – und, oh ja das macht er auch…
Fazit:
Letztendlich ist es schon ein bisschen wie eingeschworene PIXAR-Fans befürchtet hatten: unter dem Dach von Disney werden die Geschichten irgendwann leiden und konventioneller.
Merida ist hierfür das Paradebeispiel (ja, sicher hat auch die Cars2-Pleite zu mehr Vorsicht verleitet).
Was bleibt ist der unvergleichliche PIXAR-Look, Animation at its best:
Haare, die echter als die natürliche Matte aussehen, großartige Mimiken trotz weiterhin zurückhaltender Menschanimation, realistische Bewegungsabläufe und witzig-schräge Figuren- einfach ein optischer Genuss.
Im Vergleich zu den früheren PIXAR-Werken, ist die Geschichte Meridas dagegen ziemlich 0815, auch wenn hier ein ganz anderes Frauenbild als in den alten Disneyproduktionen vermittelt wird.
Merida, die kleine Prinzessin, die nicht so will wie ihre Eltern. Papa ist schon irgendwie auf ihrer Seite, Muddi nicht; die Eltern schwören auf Traditionen, die Tochter will ihre Freiheit.
Aufstand des Nachwuchses.
Dafür geht Merida dann auch zu weit und lässt die Mutter verhexen, dann finden beide in dieser misslichen Notlage zusammen und lernen sich zu nehmen wie sie sind und alle sind sich einig, dass man nicht an verstaubten Werten hängen sollte, wenns niemanden glücklich macht.
Der Weg dahin ist etwas inkonsistent. Teils sehr slapstickig, wechselt sich ab mit schon brillianten Einfällen wie den „Vorgängen“ im Hexenhaus und zwischendurch ist Merida so düster gruselig, dass in den hinteren Reihen Kinder anfingen zu heulen.
Ich würde sagen der Spagat hier Jung und Alt zu bedienen war nicht so ganz erfolgreich.
Für die Zukunft wäre es wünschenswert wieder etwas mehr Mut zum Außergewöhnlichen zu haben, trotzdem ist Merida ein richtig guter Animationsfilm, der total Spaß macht, keine Frage.
Ob man hier nun das 3D wirklich braucht? Nein. Ich bin mir sicher, dass er in 2D genauso schön ist und die deutsche Synchro ist auch ganz ordentlich, auch wenn man hier auf das schottische Sprachelement verzichten muss.
USA 2012 – Originaltitel: Brave – Regie: Mark Andrews, Brenda Chapman – Darsteller: (Stimmen) Nora Tschirner, Monica Bielenstein, Bernd Rumpf, Tilo Schmitz, Marianne Groß – Prädikat: besonders wertvoll – FSK: ab 6 – Länge: 94 min.
Wie üblich lief vor dem Hauptfilm ein PIXAR-Kurzfilm: „La Luna“; die entzückend (fantasievolle) Geschichte eines „Mehrgenerationenbetriebes“.
Das ist echtes PIXAR, wenn auch für die ganz Kleinen, aber sehr süß und sehr gut gemacht.
<
p>
Schreibe eine Antwort zu donpozueloAntwort abbrechen