The Dark Knight Rises von Christopher Nolan
Inhalt:
Acht Jahre nachdem sich Batman zurückgezogen und die Verbrechen Harvey Dents auf sich genommen hat, taucht ein neuer Bösewicht in Gotham City auf: Bane.
Banes Ziele sind klar gesteckt: er will Gotham zerstören und Batman soll dabei gebrochen und wehrlos zusehen.
Zeit sich das Kinn zu rasieren, ins Leben zurückzukehren und sich seiner Verbündeten zu erinnern oder neue zu gewinnen – die undurchsichtige Selina Kyle wäre da schon mal ein Anfang.
Fazit:
Man kann wirklich nicht behaupten „The Dark Knight Rises“ wäre stink langweilig oder hätte eine total blöde Story, aber Christopher Nolan ist einfach kein Comicmann.
Kalter Realismus, viel unübersichtliche Actionsequenzen, noch mehr Nahaufnahmen und eine absolut tote Stadt: Gotham City. Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie vor der Belagerung durch den Bösewicht bewohnt war – blutleer und menschleer alles grau in schwarz, ein paar Waisen, Polizisten und Reiche die Party machen, ein Stadion voller Footballfans und eine unerträgliche Gesangseinlage eines kleinen Balgs bis zum Exudus ausgekostet – ja es war gut das Ding in die Luft zu jagen, schade, dass der Kleine nicht mehr auf dem Feld war.
Nolan quält uns über satte 164 Minuten und davon sieht man Batman nicht wirklich viel, denn kaum reaktiviert, wird er schon wieder außer gefecht gesetzt und – Achtung Comic – trainiert innerhalb weniger Wochen dank Liegestützten und ein Paar Gefängnis-Gurus eine Querschnittslähmung, die er auf Grund eines gebrochenen Rückgrats hat einfach mal so weg. Puh, das ist blanker Nolan-Realismus und verblüfft nicht nur Bane. Wobei wir bei der Verschwendung von Talent und der Unterentwicklung von Firguren wären.
Bösewicht Bane – in der deutschen Synchro Körperverletzung im Original auch schlecht mit total lächerlicher verzerrter Stimme. Wozu musst da ein Talent wie Tom Hardy hinter die Maske? Es hätte doch auch irgendein anderer Muskelprotz getan – reine Verschwendung.
Dann Marion Cotillard als Miranda Tate. Die reiche Bruce Wayne Unterstützerin begegnet ihm nur ein, zwei Mal, dennoch hat er vollstes Vertrauen zu ihr und entwickelt eine Romanze mit ihr? Gleichzeitig entflammt sein Herz aber auch für Selina Kyle, von der man auch wenig erfährt, außer dass sie arm ist und Catwoman. In den drei Stunden hätte man den Figuren etwas mehr Platz einräumen können, nichtsdestotrotz ist Anne Hathaway ein akzeptable Nachfolgerin für Michelle Pfeiffer, wenn auch viel aufgeräumter. Einzig Joseph Gordon-Levitt als John Blake wird etwas mehr Inhalt zugewiesen und die Figur, hervorragend gespielt übrigens, durchlebt eine gewisse Entwicklung.
Wirklich Spaß hatte mit Sicherheit Morgan Freeman als Lucius Fox, dem Mann fürs Technische. Nur in seinen Szenen glaubt man sich in einem Comic. Ansonsten gehen die Figuren so blass wie sie gekommen sind.
Man mag Bezüge zur Occupy-Bewegung oder zum Sicherheitsstaat sehen (ist ja sowas von Stoß-mit-der-Nase-drauf offensichtlich), für mich nur aufgeblasenes BlaBla, das nicht wirklich verfolgt wird und nur die Illusion einer tiefgründigen Handlung vortäuscht, die letztendlich aus viel Massen- und Haudruf-Szenen, die mir insgesamt auch nicht mal besonders gefallen haben sowie einem zum Weichei verkommenden Alfred besteht.
Ich könnte endlos weiter tottern, mache ich aber nicht.
Zusammenfassend würde ich sagen, dass „The Dark Knight Rises“ eine ansehbare Dystopie geworden ist, die unter jedem anderen Titel und ohne Fledermausgummi sicher funktioniert hätte, aber mit einer guten (Batman)Comicverfilmung so wenig am Hut hat wie die Chipmunks mit einem echten Streifenhörnchen. Das ist die Crux aller drei Teile, wobei der zweite Nolan wenigstens ab und zu noch ein Lächeln aufs Gesicht zaubern konnte.
USA / Großbritannien 2012 – Regie: Christopher Nolan – Darsteller: Christian Bale, Anne Hathaway, Tom Hardy, Marion Cotillard, Joseph Gordon-Levitt, Michael Caine, Gary Oldman, Morgan Freeman, Matthew Modine – FSK: ab 12 – Länge: 164 min.
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