Sherlock Holmes: Spiel Im Schatten von Guy Ritchie
Inhalt:
Während Europa unter den Bombenanschlägen der Anarchisten erzittert und Dr. Watson Nägel mit Köpfen in Herzensangelegenheiten machen will, klebt Sherlock Holmes seinem intellektuell wohl Gleichaufgegener Moriarty an den Fersen. Der will nämlich der Welt übel mitspielen und versucht einen weltweiten Krieg zu forcieren, eine Tatsache, die Sherlock nicht auf sich beruhen lassen kann.
Fazit:
Ich gehöre ja zu den Menschen, die Sherlock Homes in jeder erdenklichen Variation mag. Ob als verstaubter Klassiker mit Basil Rathbone, neumodisch beim smsen mit Benedict Cumberbatch oder als geschriebener Science Fiction in den Geschichten aus „Mit Sherlock Holmes Durch Zeit und Raum“, ich mag sie alle und da kann ein Guy Ritchie auch nichts dran ändern. Da ich den ersten Film bereits mochte, standen die Chancen für die Fortsetzung natürlich gut und ich möchte behaupten, dass der zweite Teil sogar einen Tick besser gelungen ist.
Auch wenn so ziemlich jede Kulisse Pixelpax ist, fühlt sich in diesem zweiten Teil alles viel stimmiger an.
Vielleicht liegt das daran, dass „Spiel Im Schatten“ noch steampunkiger ist als sein Vorgänger. Optisch ist das ein großes Plus, aber auch die absurde und in höchsten Maße amüsante Geschichte eines Bösewichts, der die Welt in einen Krieg stürzen will, um Verbandsmaterial und Waffen zu verkaufen, ein geisteskranker, aber nicht unlogischer Plan, der auch von einem Blofeld hätte stammen können, machen den Film gewissermaßen attraktiv.
Ich liebe wahnsinnige Bösewichter und ihre irrwitzigen Pläne, zudem ist Moriartys Ansinnen auch ein Deckmantel, um die immense Ballerei in diesem sonst doch sehr kopflastigen Detektivgeschichten des Sherlock unterzubringen.
Neben wunderschönen Waffenkreationen, glänzt die Munition in gold und silber, es raucht, knallt und zerfetzt den ein oder anderen, in schnell und besonders in HD Slow Motion. Das ist schon ein Augenspektakel.
Dann, man mag es kaum glauben, ist Sherlock – noch verschrobener und experimentierfreudiger als sonst und der Zuschauer weiß, kein Versuch ist nur so da, alles ist wichtig oder wird es werden.
Robert Downey jr. und Jude Law sind ein gutes Team, Kelly Reilly zeigt, dass sie auch dechiffrieren kann, Jared Harris als Moriarty in Ordnung sein eleganter Scharfschützenhelfer Paul Anderson alis Sebastian Moran gefiel mir um einiges besser und Stephen Fry ein spaßiger aber eindeutig unterforderter Mycroft Holmes. Was Noomi Rapace angeht, glänzt sie nur in den Kampfszenen, bleibt sonst leider ziemlich blass.
Natürlich darf ich nicht vergessen wie Frau Flinkwert, deren Hinweis ich seinerzeit geflissentlich überlas, der Hommage Guy Ritchies an Don Siegels „Ein Fressen Für Die Geier“ zu danken. Unterlegt mit Morricones Originalscore durfte Sherlock die Schwester Sarah mimen und sein Esel trappelte flott an allen anderen vorbei. So ist das, wenn man einem Zigeuner sagt, das man Angst vor Pferden hat…
Insgesamt also eine unterhaltsame Angelegenheit. Witzig, krachig und steampunkig.
P.S. Muddis über 70 könnten Probleme mit dem Film haben. Meine musste über Vieles lange nachdenken :))
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p>USA 2011 – Originaltitel: Sherlock Holmes: A Game of Shadows – Regie: Guy Ritchie – Darsteller: Robert Downey Jr., Jude Law, Eddie Marsan, Kelly Reilly, Noomi Rapace, Jared Harris, Stephen Fry – Prädikat: wertvoll – FSK: ab 12 – Länge: 128 min.
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