Happy Go Lucky von Mike Leigh
Inhalt:
Poppy ist die Unbeschwertheit in persona, immer fröhlich, hüpfend, ausgelassen und bunt. Dabei ist Poppy eine erwachsene Frau von 30 und Grundschullehrerin, aber das tut nichts zur Sache, denn das Leben ist schön. Gewiss, alle Leute sehen das nicht so wie zum Beispiel ihr Fahrlehrer Scott. Der kennt keinen Spaß oder kann Poppy da was drehen?
Fazit:
Unbestritten sind fröhliche Menschen was feines und eine positive Einstellung zum Leben sowie aus negativen Gefühlen positive zu machen ist eine erstrebenswerte Lebenskunst. Doch leider geht mir Mike Leigh mit seiner Figur Poppy in „Happy Go Lucky“ einen Tick zu weit. Diese ständig gackernde und überdrehte Frau ist nicht nur für Fahrlehrer Scott eine echte Bewährungsprobe. Selten hört man aus ihrem Mund einen zusammenhängenden ernsthaften Satz, wo andere von Wortwitz reden, glaube ich da was entscheidenes überhört zu haben. Glücklicherweise kann Poppy auch anders, als sie einfühlsam bemerkt, dass einer ihrer Schüler zu Hause geschlagen wird. Ansonsten fährt sie den Menschen gerne hektisch über den Mund und mir kommen Zweifel, ob das die geeignete Methode ist, mit dem Sexismus und Fremdenhass ihres Fahrlehrers umzugehen. Denn das gute Gespür, das sie bei ihren Schülern hat, geht ihr beim Otto-Normal-Verbraucher ganz ab, besser gesagt hier will es ihr offensichtlich gar nicht in den Kopf gehen, dass für viele Männer ein kurzer Rock und hohe Schuhe schon eine persönliche Anmache sind. Klar das ist total schwachsinnig, aber so ist das Leben. Und Poppy haut tapfer weiter in die Kerbe, bis die Situation ziemlich eskaliert, steht dann ungläubig da und verabschiedet sich. Äh, wie naiv darf man mit 30 noch sein?
Darüber hinaus ist „Happy Go Lucky“ eine passable „Charakterstudie“ eines weiblichen Singles um die 30, die uns die Protagonistin bei verschiedenen Aktivitäten zeigt. Und eigentlich habe ich den Sinn und Zweck dieses Filmes nicht verstanden. Er hat seine Momente und man sieht Poppy auch an, dass sie zwischendurch lichte Augenblicke hat, um dann ihr Leben so „durchgedreht“ und albern weiterzuleben. Schön für sie.
<
p>
Großbritannien 2008 – Regie: Mike Leigh -Darsteller: Sally Hawkins, Alexis Zegerman, Eddie Marsan, Samuel Roukin, Kate O’Flynn, Sylvestra Le Touzel, Karina Fernandez, Andrea Riseborough, Sinéad Matthews -FSK: ab 6 – Länge: 118 min.
Schreibe eine Antwort zu CharlesDexterWardAntwort abbrechen