Watchmen von Zack Snyder
Inhalt: 1985 der Kalte Krieg ist auf seinem Höhepunkt, die Uhr des jüngsten Tages steht auf fünf vor Zwölf, die USA haben den Vietnamkrieg gewonnen, Nixon ist noch immer Präsident und der Comedian liegt tot auf dem Pflaster. Wir befinden uns in der Welt der Watchmen, einer Parallelwelt zu unserer, in der Superhelden den Lauf der Dinge verändert haben. Dr. Manhattan hat den Vietnamkrieg entschieden, der Comedian hat Kennedy erschossen und wahrscheinlich auch die Watergate Affäre verhindert. Doch die Zeit der Superhelden ist vorbei, der Keene-Act hat Superhelden seit den Siebzigern verboten und sie sind entweder im Ruhestand oder arbeiten für die Regierung. Wer hat also den Edward Blake alias Comedian umgebracht und warum? Einer interessiert sich dafür und vermutet eine Verschwörung: Rorschach, der einzige Watchmen, der noch nicht aufgegeben hat und polizeilich gesucht wird, will den Mord am Comedian aufklären. Er sucht die alten Weggefährten auf, stößt jedoch auf Ablehnung, keiner teilt seine Theorie. Doch nach und nach fügt sich alles zusammen und die Watchmen kommen einer viel größeren Verschwörung auf die Spur…
Fazit: Ich gebe zu, ich habe den Comic, obwohl er hier liegt, nie ganz gelesen, weiß aber, dass der Film Teile des Comics aus wie „Hollis Mansons Chronik der Minutemen“ und den im Buch zitierten Comic „Tales of the Black Freighter“ ausspart, dennoch möchte ich behaupten, dass Snyder hier ein spektakulär guter Film gelungen ist. Die 163 Minuten vergingen wie im Flug. Was für eine grausige Vorstellung, die USA hätten Vietnam gewonnen und Nixon forcierte den Kalten Krieg bis zum Overkill. Es gäbe amerikanische Superhelden, von denen einige alles andere als gut sind – doch wer kontrolliert das? The Comedian war so ein Watchmen; erschoss seine Hochschwangere vietnamesische Liebschaft, weil sie ihn nicht einfach so gehen lassen wollte, erschoss auch Demonstranten, vergewaltigte und trank, denn die Uhr tickte. Als Regierungsangestellter mordete er weiter.. nein er war nicht gut. Auch Rorschach ist ein zwiespältiger Charakter. Von der Polizei gesucht, weil er gegen das Superheldengesetz verstösst, nimmt er das Gesetz selbst in die Hand und das heisst keine Gefangenen. In einer Seitengasse steht an der Wand: „who watch the Watchmen?“ Und es stellt sich durchweg die Frage, ob der Zweck die Mittel heiligt. Wie weit kann und muss man gehen um die Menschheit vor sich selbst zu schützen? The Watchmen spielt in einer dystopischen Gesellschaft wie sie finsterer nicht sein kann. Die Welt steht vor dem nuklearen Krieg, die Amerikaner setzen alles auf eine Karte, Dr. Manhattan. Der Superheld mit den Superkräften, soll die USA vor dem Schlimmsten bewahren, jedoch stört sich die Führungsriege auch nicht daran, sollte Manhattan nicht eingreifen, dass die Ostküste und der Süden verloren gehen und auch Mexiko dran glauben muss: „Ist doch gar nicht so schlimm“! Aber gut für tiefgründige Analysen bin ich nicht die Frau der Stunde. Darum nur noch so viel: Trotz der auch schon im Comic visuell sehr grenzwertig rüberkommenden Charaktere/Kostüme, ich denke da besonders an den Blauling Dr. Manhattan, schaffte es Synder hier nichts ins lächerliche zu ziehen oder gar von der Vorlage abzuweichen. Die Helden bleiben Menschen, die bluten aber noch mehr austeilen können. Offene Brüche, zerplatzte Körper, zerberstende Hinterköpfe, gespaltene Schädel, ein Mädchenbein im Hundemaul und viel Blut ließen einige im Saal etwas zusammenzucken, wurde man doch durch die lustigen Kostüme auf die falsche Fährte gelockt. Wie sagte Rorschach so schön im Knast vor den Häftlingen, die er dort hineingebracht hat: „ich bin nicht mit euch eingesperrt, sondern ihr mit mir!“ – nachdem er einem Gefangen den Schädel frittiert hatte… Für mich die beste Figur im Comic! Auch sonst bietet der Film wirklich was fürs Auge, zum Beispiel die schöne Laurie Luspeczyk als Silk Spectre II in ihrem schwarz-gelben Latexkostüm. Stöhnend räkelt sie sich mit Dr. Manhattan im Bett, lutscht seinen Finger und sagt: „das ist wie an einer Batterie zu lecken“ – ja Humor hat sie! Ach, es gäbe so viel zu erzählen, aber seht ihn euch selber an.So gebe ich trotz der zuweilen nicht meinem Geschmack entsprechenden Musik, die aber immer mit viel Humor eingesetzt wurde 10/10 Punkten.
Großbritannien / USA 2009 – Originaltitel:Watchmen – Regie: Zack Snyder –Darsteller: Jackie Earle Haley, Malin Akerman, Billy Crudup, Matthew Goode, Carla Gugino, Jeffrey Dean Morgan, Patrick Wilson, Stephen McHattie, Matt Frewer –Start: 5.3.2009
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