TestosteronUnterSich

1 Mord Für 2 – von Kenneth Branagh

Inhalt:
Der reiche Krimiautor Andrew Wyke wird von seiner Frau Maggie mit dem jungen mittellosen Milo Tindle, seines Zeichens Friseur und arbeitsloser Schauspieler, betrogen. Und nicht nur das, sie will sich auch scheiden lassen. Um dem Trennungsbegehren Vorschub zu leisten, bittet Tindle um ein Treffen mit Wyke, der einschlägt. Angekommen im imposanten zu Hause der Wykes, kommt es schnell zu Schlagabtausch zischen den beiden Männern. Zu Tindles Überraschung will sich Wyke gerne von Maggie trennen, jedoch bezweifelt er, dass Tindle für ihren luxuriösen Unterhalt aufkommen können wird. Er soll bei Wyke einbrechen und teuren Schmuck stehlen um mit dem Erlös Maggie bei Laune zu halten und Wyke selber kassiert die Versicherung. Nach erstem Zögern willigt Tindle ein, doch der Raub endet nicht wie erhofft. Ein perfides Spiel aus gegenseitigen Demütigungen nimmt seinen Lauf…

Fazit:
„1 Mord für 2“ (Sleuth) ist die zweite Kinoversion nach dem Theaterstück Anthony Shaffers, der in der ersten Verfilmung „Mord mit kleinen Fehlern“ von Joseph L. Mankiewicz auch das Drehbuch schrieb. Branagh tritt kein leichtes Erbe an, denn Joseph L. Mankiewicz Vorlage ist legendär und mit Laurence Olivier und Michael Caine unschlagbar besetzt. Ein Wunder, dass sich Branagh hier nicht selber präsentiert, aber sicher war es ein geschickter Schachzug Michael Caine, diesmal für die Rolle Wykes, zu verpflichten und den jungen Part kann er nun wirklich nicht mehr übernehmen. Spaß beiseite, Branaghs Version mit Jude Law und Michael Caine ist nicht schlecht, reicht aber nicht an die alte heran. Jude Law ist putzig, kann sich mit Michael Caine aber nicht wirklich messen und agiert mit seiner jungenhaften Unbekümmertheit etwas aufgezogen durchs bunte Set. Sprachlich ein bisschen modernisiert, man sagt auch f…..en, nun ja. Die Bauten sind sehr kalt, Schnitttechnik und Überwachungskameraaufnahmen zeitweise etwas anstrengend und ich fand es wirklich albern, dass Wykes mit einer iMac Fernsteuerung die gesamte Elektronik im Haus steuerte.Nur gut, dass das Stück so hervorragend ist, dass man nicht wirklich etwas von Tragweite falsch machen könnte, schon gar nicht Branagh. Männer, die sich wie zwei One-Upper gegenseitig eins auswischen, ob im verbalen Abschlag oder mit Tritten. Aus quit pro quo wird schnell „ich kann aber länger – und gemeiner“. Mehr will ich dazu nicht sagen; wer jedoch die Wahl hat, sollte sich Mankiewicz‘ Film ansehen.

USA 2007 – Originaltitel: Sleuth – Regie: Kenneth Branagh – Darsteller: Jude Law, Michael Caine – Prädikat: besonders wertvoll – FSK: ab 12 – Länge: 86 min.

4 Gedanken zu „TestosteronUnterSich“

  1. Ich bin ja ein großer Kenneth Branagh-Fan. Ich mag ihn nicht nur als Schauspieler, sondern schätze ihn besonders als Regisseur. Insbesondere „Schatten der Vergangenheit“ gehört für mich immer noch zu den besten Filmen überhaupt.
    Bei „Sleuth“ war ich jedoch ziemlich skeptisch, nachdem ich den Trailer gesehen habe. Mir war das alles viel zu kalt. Zu blau *lach*. Das war wie CSI New York gucken. Und ich mag Jude Law nicht, insofern hab ich den Kinobesuch dann stecken lassen. Und offenbar auch nicht allzuviel versäumt.

  2. Den Streifen hätte ich auf gerne gesehen, leider lief der hier in der Provinz nirgends. Da muss ich wohl mal wieder auf die DVD Auswertung warten 🙁

NurZuTrauDich!

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