FrustGierUndEinTelefon

13 Beloved von Ma-Deaw Chukiatsakwirakul

Inhalt:
Phuchit hat eine Pechsträhne. Sein verhasster Kollege in der Yamaha-Vertretung nimmt ihm seine Kunden weg; weil er die Raten nicht bezahlt hat, wird sein Auto abgeschleppt; der Chef legt ihm die Kündigung nahe; das Konto zeigt nur rote Zahlen und Mutti braucht trotzdem Geld. Nur gut das das Handy klingelt und ihm ein Unbekannter eine verlockende Offerte macht: 10.000 Bath wenn er eine Fliege mit der Zeitung erschlägt. Ok. gesagt getan. Kaum hat das Flugtier das zeitliche gesegnet, kommen gute Nachrichten von der Bank: 10tausend Bath sind eingegangen. Das Telefon klingelt: 30.000 Bath wenn er die Fliege isst. Nun dafür braucht Phuchit schon etwas länger, aber er tut es. Der dritte Anruf verheißt ihm unglaubliche 100 Millionen Bath, wenn er insgesamt 13 Level also weitere 11 durchläuft und niemals Fragen stellt und niemanden davon erzählt. Abbrechen kann er das „Spiel“ jederzeit – nur, bricht er die Regeln oder will er nicht mehr weitermachen ist alles Geld futsch. Phuchit schlägt ein und eine grausame Psycho-Odyssee beginnt, in der er sich erniedrigen muss, Mensch und Tier sein leben lässt und seine verkorkste Kindheit hochgespült wird – da steckt doch Methode dahinter ! Wirklich Sorgen macht sich da Kollegin Tawng, die der ganzen Geschichte auf die Schliche kommt, aber am dramatischen Finale nichts ändern kann.

Fazit:
Der Film basiert auf einem Comic von Eakasit Thairaat und es wird sofort klar: dieser Film bekommt ein amerikanisches Remake (ja die Weinstein Corp. hat Beute gemacht). Das Potential hat er allemal.
Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich kein Freund der asiatischen Filmkunst bin und auch hier stand für mich bereits nach wenigen Minuten fest: die Filmmusik alleine bringt mich schon zum Wahnsinn (aber der Typ neben mir ist echt rrrrrrrr und darum lasse ich mir nichts anmerken).  Ähem.
Nun, es sollte sich um eine Satire handeln, ok. aber das zuweilen doch sehr überzogene Thai-Acting kam teilweise rüber wie Extrem-Augsburger-Puppen-Kisting, wobei der Hauptdarsteller Krissada Terrence wirklich positiv hervorstach und überzeugend war (nein nicht beim E-A-P-K, sondern als richtiger Schauspieler). Die Geschichte an sich erinnerte mich ein bischen an das Spiel von Richard Laymon (wobei ich nicht ausschließen kann, dass er die gleiche Quelle hatte).
Die ersten beiden harmlosen Prüfungen, die schnelle Steigerung (Fäkalienverzehr, Leichenbergung…) die Ekelgrenze des Zuschauers wird zügig auf die Probe gestellt und das Ganze relativiert sich nur durch besagtes hölzerne Umfeld, das es nicht immer schaffte Krissada Terrence darin zu unterstützen in einem wirklich guten PsychoHorrorfilm zu agieren. Ich würde mir wünschen, dass Mr. Terrence bei den Weinsteins im Remake eine Chance erhielte und dass der Verantwortliche für die Filmmusik (konnte ich leider nicht ermitteln) in einen Betonblock gegossen und im indischen Ozean versenkt wird.
Für Gehörlose sehr empfehlenswert, für Normalos einfaches empfehlenswert.

13 GAME SAYAWNG, THAILAND 2006 / 108 MIN / THAILÄNDISCHE OMEU, REGIE Ma-Deaw Chukiatsakwirakul [Chookiat Sakveerakul] , DREHBUCH Ma-Deaw Chukiatsakwirakul, Eakasit Thairaat [Mangavorlage], PRODUZENTEN Prachya Pinkaew, Sukanya Vongsthapat , DARSTELLER Krissada Terrence [Krissada Sukosol], Sarumyu Wongkrachang, Nattapong Arunnate ,VERLEIH e-m-s New Media