Raging Grace von Paris Zarcilla
Produktionsland Vereinigtes Königreich
Originalsprache Englisch, Tagalog
Erscheinungsjahr 2023
Länge 100 Minuten
Stab
Regie Paris Zarcilla
Drehbuch Paris Zarcilla
Produktion Chi Thai
Musik Jon Clarke
Kamera Joel Honeywell
Schnitt Chris Chow
Besetzung
Max Eigenmann: Joy
Leanne Best: Katherine
David Hayman: Mr. Garrett
Jaeden Paige Boadilla: Grace
Caleb Johnston-Miller: Orlando
Oliver Wellington: Gary
Filipina Joy lebt seit etlichen Jahren ohne Papiere in England. Als illegale Einwanderin ist ihr Leben ein Spießrutenlaufen, insbesondere als Mutter einer kleinen Tochter. Um endlich an ein Visum zu kommen verdient die junge Frau ihren Unterhalt als Putzkraft, wobei Haussklavin der Realität näher kommt, da schlechte Behandlung an der Tagesordnung ist. Doch auf einmal bekommt Joy einen Tipp und mit ihm ein unglaubliches Angebot für viel Geld den Haushalt eines reichen kranken Mannes zu führen, der im Koma liegt. Doch irgendwas stimmt hier nicht und Joy macht eine unheimlichen Entdeckung.
„Wir bereiten Ihre Mahlzeiten zu, geben Ihnen Medizin, wir singen Ihre Kinder in den Schlaf, wir gehen mit Ihren Hunden spazieren, wir kümmern uns um Ihre Eltern, wir wischen Ihre Scheiße auf, und wenn Sie sterben, trösten wir Sie bis zu Ihrem letzten Atemzug. Wir brauchen Ihre Hilfe nicht – Sie brauchen unsere“.
Seltsamerweise ist dieser Film nicht so gut angekommen wie er mir gefallen hat. Vielleicht muss man ihn mehr im Kontext des Regisseurs sehen, ich weiß nicht. Erzählt wird die Geschichte einer schwarz nach England eingewanderten Frau, die hier ein Kind bekommen hat und sich krumm legt, um genug Geld für ein gefälschtes Visum zu bekommen. Sie lässt dafür so einiges über sich ergehen, weiß sich mit Kleinigkeiten zu rächen, jedoch muss man sagen, dass auch in England Einwanderer im Hausangestelltenbereich nicht unbedingt gut behandelt werden; Ausnahmen wird es da geben. Ihr Problem ist es nicht nur, dass sie unter dem Radar lebt, sondern ihre Tochter ebenso. Sie kann es sich nicht ohne weiteres leisten Widerworte zu geben und hat nicht einmal eine Wohnung, sondern lebt in einer Abstellkammer. Als sie dann eines Tages von einem einträglichen Job erfährt und einfach dort aufschlägt und sofort für gutes Geld angestellt wird, denkt sie nicht groß nach und nimmt an. Leider hat sie ihr Kind verheimlicht und schmuggelt das Mädchen mit ins Haus. Und da sie sich in ihre alten Heimat durchaus als Krankenschwester qualifizieren konnte, stellt sie fest, dass der alte Mann, um den sie da entstaubt und wischt, nicht ganz freiwillig im Delirium liegt. Im Laufe der folgenden Geschichte wird’s etwas unheimlich und es baut sich eine teilweise toxische Dynamik zwischen Mutter, Tochter, dem alten Herren Mr. Garrett und der Auftraggeberin, seiner Großnichte, Katherine auf. Es bilden sich wechselnde Parteien, Tochter Grace rebelliert und man ahnt, dass es nicht für alle ein gutes Ende nehmen wird. Gleichzeitig versteht es Zarcilla, die für Joy und Grace wichtige philippinische Kultur und damit auch viel Wärme und Stabilität in ihrem Verhältnis einzubringen.
Insgesamt ist „Raging Grace“ ein schöne gruselige Geschichte über kulturelle Identität und weißem Rassismus, nicht zu vergessen die schwierige Beziehung zwischen Mutter und Tochter.
• 37. Fantasy Filmfest • Zoo Palast • Kino 2 • 19.09.2023 • 20.30 Uhr •
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Ach der hört sich aber interessant an. Wahrscheinlich aber ein Film, nach dem man extrem Ausschau halten muss, weil er in den Untiefen der Streamingdienste einfach verschwindet.