After Yang von Kogonada
Directed by Kogonada
Screenplay by Kogonada
Based on „Saying Goodbye to Yang“ by Alexander Weinstein
Produced by Theresa Park, Andrew Goldman, Caroline Kaplan
Paul Mezey
Starring Colin Farrell, Jodie Turner-Smith, Justin H. Min
Malea Emma Tjandrawidjaja, Haley Lu Richardson
Cinematography Benjamin Loeb
Edited by Kogonada
Music by Aska Matsumiya, Ryuichi Sakamoto
Production companies : A24, Cinereach, Per Capita Productions
Distributed by A24, Showtime
Release dates July 8, 2021 (Cannes)
March 4, 2022 (United States)
Running time 96 minutes
Country United States
Language English
Budget $9–20 million
Box office $466,513
Jake und Kyras Adoptivkind ist chinesischer Herkunft und hat ein androides Geschwister, Yang. Der ist nicht nur ein ständiger Begleiter, Beschützer und Freund, sondern vermittelt auch Kulturelles, insbesondere aus Mikas Geburtsland. Doch Yang wurde Second Hand gekauft, „refurbished“, und versagt plötzlich die Dienst. Jake steht unter Druck, Mika will ihren Bruder zurück, doch der Händler, bei dem er Yang erworben hat ist weg. So bleibt nur ein Mikrochip, der Jake Yangs überraschendes Vorleben offenlegt.
Also für unruhige Geister ist dieser Streifen nicht, denn Kogonada erfindet die Langsamkeit neu. In epischer Länge, gefühlt 4 Stunden, erzählt der Film von einer Zukunft, in der Menschen künstliche Wesen als Ersatzkinder oder Kindermädchen, wer weiß das schon so genau haben. Leider hat die Familie im Mittelpunkt unserer Geschichte, aufs Geld geschaut und einen refurbished Androiden erstanden, der nun seinen Geist aufgegeben hat. Die Garantie ist aus und der Laden, wo er käuflich erworben wurde ist weg. Kein Mensch mehr da, der ihn reparieren kann, aber Vater Jake entdeckt in ihm ein Modul, das Yangs Vorleben aufgezeichnet hat und ihm offeriert, dass der Android mehr als ein künstliches Etwas war, sondern ein empfindungsfähiges Wesen mit Höhen und Tiefen. Jake selbst ist für mich der klassische Loser und führt einen Teeladen, der noch althergebrachte Teeblätter und Zubehör verkauft, was aber total aus der Zeit gefallen ist und nichts einbringt. So brüht er seinen Tee und schlürft ihn lautstark selbst. Sagte ich schon, dass ich unter Misophonie leide? Ich hasse unter anderem schlürfende-, kauende-, sabbernde Flüsterer- oder aus großer Höhe plätschernde Eingießgeräusche. War mir nie so bewusst, bis ich mit meinem Lieblingskinobegleiter in einem Film gesessen habe, dessen Geräusche mir mal wieder echte Kreislaufbeschwerden verursachten und ich kurz den Saal verlassen musste, weil ich dachte, ich würde Ohnmächtig. Also hier, in diesem Streifen war es nicht ganz so weit, aber offensichtlich hatte man Freude daran des öfteren den Tee in die Tasse plätschern zu lassen. Aber auch für gerne Hellseher ist der Streifen nichts, denn alles liegt im Halbdunkeln, was mich jetzt nicht so störte, aber doch bei anderen zu einigem Unmut führte. Zu Hause auf dem TV kann man den Film wahrscheinlich stecken. Ansonsten ist das eine durchaus ästhetische Inszenierung, Colin Farrell macht wieder den traurigen, nein melancholischen Basset und die Familie Jake, Kyra (die hier natürlich das Geld nach Hause bringt) und Mika, sind selbstredend ethnisch bunt, dass es schon schmerzt und wirklich viel erfährt man über sie nicht, aber es geht ja auch um Yang. Ich weiß nicht, ich fand echt langweilig, schön anzusehen, nicht anzuhören, aber öde.
• 36. Fantasy Filmfest • Kino in der Kulturbrauerei • Kino 3 • 11.09.2022 •
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Oh, den möchte ich auch unbedingt sehen, hat ja eigentlich super Kritiken bekommen.
Krass so schlimm bei Dir, mit Kreislaufbeschwerden und dem Gefühl, ohnmächtig zu werden? Ich finde es auch herausfordernd, leider ist das schlürfende und schmatzende essen oft gerade in asiatischen Filmen (und auch im wahren Leben bei Asiaten zu beobachten). Kürzlich hatte ich es auch in einem Film, kann mich gerade nicht erinnern, in welchem. Ich finde ja schon belastend, wenn einer keine Tischmanieren hat. :((
Also der ist auch wirklich gut beim Publikum angekommen. Mir war er zu viel Style und zu wenig irgendwas. Es fühlte sich alles so aufgesetzt an.
Ja gut, „normales“ Schmatzen ertrage ich irgendwie, könnte auch an einem Schweinestall bei der Fütterung stehen. Es sind eher diese hochgepitchten Sounds, wenn das natürliche Geräusch verstärkt wird. Ist ne gängige Masche bei Bodyhorrorfilmen, aber auch sonst, um den Ekeleffekt zu erhöhen. Es gibt aber auch ganze YouTube Känale, in denen Leute wispern und so feucht reden – uuaaahh, furchtbar. Auch Kochkanäle kann ich kaum noch sehen, weils mittlerweile Mode ist den Sound hochzudrehen, damit sich alles ganz crisp anhört, da muss ich den Ton wegmachen. Nur der Gedanke verursacht bei mir Übelkeit. Viele Lachen darüber; ich habs auch lange verdrängt. Vielleicht ist die extreme Steigerung meiner Empfindlichkeit auch diese Reizüberflutung, der wir ausgesetzt sind, darum sitze ich oft nur da ohne alles und lausche den Vögeln oder dem Rauschen der Bäume, wenn andere Hörspiele oder Podcasts auf den Ohren haben. Myst entspannt ich auch ungemein. Da kann ich im Spiel in irgendeinem Wald stehen und gut ist :))
Ja, bei einigen asiatischen Kulturen gehört schmatzen zum guten Ton :))
Ja stimmt sie verstärken natürlich generell die Geräusche in den Filmen und auch im TV. Unangenehm natürlich, wenn es sich um eklige Geräusche handelt. Aber, dass Dir regelrecht schlecht wird, ist ja ein Ding. Habe ich so bisher noch nicht gehört. Dann dürfte ja Bodyhorror eigentlich gar nicht Dein Ding sein.
Es ist sicher so, dass wir alle reizüberflutet sind, die meisten haben auch immer was auf den Ohren. Toll, dass Du dasitzen kannst und der Natur lauschen kannst. Ich kann das glaube ich nur kurz, dann fehlt mir was – entweder ich unterhalte mich dann oder ich mach halt Musik oder ein Hörbuch oder Podcasts auf die Ohren. Bei letztgenannten kann ich dann wunderbar (im Flieger oder so) einschlafen. 🙂
Der Film sah gut aus, der ethische Konflikt ist nachvollziehbar und Farrell ist natürlich auch spitze… aber die Story hätte man echt viel straffer erzählen können.
Das Intro war das Beste am ganzen Film.
Ja, das war einfach zu viel Kunstgehabe und Langsamkeit ist nicht immer ein ideales Mittel. Bei Farrell bin ich oft zwiegespalten, aber ich stimme Dir zu, er hat seine Rolle überzeugend rübergebracht.
Erfindet die Langsamkeit neu 🤣🤣🤣 klingt ja sehr gut. Der Film an sich scheint ja schon zu spalten. Höre auch von vielen, dass der halt zu lang und zu „artsy“ ist. Na mal schauen… diese neu erfundene Langsamkeit gucke ich mir bestimmt irgendwann mal an 😃