DieGeheimeWeltDerOffshoreFirmen

Die Geldwäscherei von Steven Soderbergh

Directed by Steven Soderbergh
Screenplay by Scott Z. Burns
Based on Secrecy World: Inside the Panama Papers Investigation of Illicit Money Networks and the Global Elite by Jake Bernstein
Produced by Scott Z. Burns, Lawrence Grey, Gregory Jacobs, Michael Sugar
Starring  Meryl Streep, Gary Oldman, Antonio Banderas, Jeffrey Wright
Robert Patrick, David Schwimmer, Rosalind Chao, Sharon Stone
Cinematography Peter Andrews
Edited by Mary Ann Bernard
Music by David Holmes
Production companies: Anonymous Content, Grey Matter Productions
Topic Studios, Netflix,Sugar23
Distributed by Netflix
Release dates
September 1, 2019 (Venice)
September 27, 2019 (United States)
Running time 95 minutes
Country United States
Language English

Jürgen Mossack und Ramón Fonseca sind zwei panamaische Anwälte, die Personen des öffentlichen Lebens sowie Firmen die Möglichkeit gaben hohe Steuerzahlungen zu vermeiden, in dem sie deren Gelder in einem verrückten Konglomerat aus Offshore-Bankkonten und Briefkastenfirmen verbargen. 
2015 übergab ein anonymer Whistleblower mit dem Decknamen „John Doe“ ca. 11,5 Millionen Dokumente an den Journalisten Bastian Obermayer von der Süddeutschen Zeitung, darunter E-Mails, Briefe, Faxnachrichten, Gründungsurkunden, Kreditverträge, Rechnungen und Bankauszüge als PDF-, Text- sowie Bilddateien, die unter der Bezeichnung Panama-Papers berühmt wurden. Die Geldgeschäfte waren legal, lösten jedoch eine weltweite öffentliche Debatte über Moral und Steuerschlupflöcher aus.


Wer nichts über die Panama-Papers gehört hat, muss wohl unter einem Stein leben, aber dass sich meine abendliche Netflix-Film Auswahl darum dreht habe ich nicht wahrgenommen wie auch, dass Steven Soderbergh hier Regie führte. Ich meine, als er lief dann schon, aber die Wahl fiel spontan und wegen Gary Oldman, der ja auch nicht unbedingt ein Garant für irgendwas ist, aber sein könnte. Manchmal liebe ich es blind drauf loszusehen, leider Fall ich ich auch hier und da mal rein, aber dieser Film hat mich wirklich positiv überrascht. Das Werk hat mittlerweile drei Jahre auf dem Buckel und teilte die Kritiker in Verschmäher und Liebhaber. Mir persönlich gefällt alleine schon die Machart. Ich mochte Oldman und Banderas wie sie ihre Geschichte als Jürgen Mossack und Ramón Fonseca als Conférenciers vortrugen und erklärten, was sie taten und wie sie es taten. Dieses theaterhafte ist ganz mein Ding. Der Fall der Panama-Papers ist komplex und wird hier teilweise von den beiden Anwälten der betroffenen Kanzlei sowie anhand einiger praktischer Schicksale oder sagen wir eher fiktiver Fälle erzählt. Im ersten Fall sehen wir Meryl Streep als Ellen Martin, die ihren Mann Joe bei einem Bootsunglück an den Niagarafällen verliert. Eigentlich hätte sie eine opulente Abfindung von der Versicherung des Bootseigners bekommen müssen, doch dessen Sohn hat an der Versicherung gespart und sich eine Police von einer Versicherung andrehen lassen, die eigentlich nicht existiert, sondern über verschiedene Scheinfirmen in einem Briefkasten auf Nevis, einer kleinen Insel in der Karibik beheimatet ist. Durch geschickte Verklausulierung und Umdatierungen, bekommen die Opfer nur eine kleine Vergleichssumme und der Bootseigner war praktisch nie versichert, obwohl er Prämien zahlte. Tja dumm gelaufen. Auf jeden Fall geht Meryl aka Ellen der Sache auf den Grund und lässt sich nicht davon abbringen sich Stück für Stück durch die Geschichte zu arbeiten. Die zweite Geschichte handelt von Simone, der Tochter eines afrikanischen Milliardärs, der von ihr mit ihrer besten Freundin erwischt wird. Damit sie Ruhe gibt, überschreibt er ihr eine seiner Investment Firmen im Wert von 20 Millionen Dollars, doch als sie in Panama bei Mossack vorspricht, offeriert der ihr, dass die Papiere nichts Wert, die Konten leergeräumt und nur ein Teil einer Scheinfirma ihres Vaters sind, der sie entwertet hat wie auch die Firma ihrer Mutter.
Die dritte Geschichte dreht sich um den Tod von Neil Heywood, Teil des Wang Lijun-Vorfalls. Heywood, im Film in „Maywood“ umbenannt, ist ein Vermittler für wohlhabende Chinesen, die Geld ins Ausland leiten wollen. Er besucht Gu Kailai, Ehefrau des chinesischen Handelsministers, und drängt sie weiterhin Geld für ihre Familie über eine Scheinfirma, die Mossack besitzt zu waschen. Doch Gu vergiftet Maywood, fliegt aber auf und wird mit ihrem Mann Bo Xilai wegen Maywoods Mordes und Korruption festgenommen.
Der Film endet dann mit der Veröffentlichung der Panama Papers und der Schließung der Kanzlei sowie der dreimonatigen Inhaftierung Mossacks und Fonsecas. Meryl hält dann noch ein Statement für die Notwendigkeit sofortiger Reformen des Finanzrechts, was ich jetzt nicht gebraucht hätte, denn der Film spricht da für sich, denn so verrückt und chaotisch hier alles aussieht, so wahr ist doch das meiste davon. Erschütternd natürlich auch, dass die Geschäfte dem gängigen Recht entsprachen und dass die beiden Anwälte natürlich nicht für irgendwelche Verhandlungen ausgeliefert wurden, weil das Panama grundsätzlich nicht macht. Letztendlich haben alle den Kopf geschüttelt, sich darüber ereifert wie unmoralisch alles ist und ein paar Promis waren kurz im Fokus und sind heute wieder vergessen. Traurig das, aber der Film macht trotzdem Spaß, ist eben ein echter Soderbergh.

• 17.06.2022• Netflix •

3 Gedanken zu „DieGeheimeWeltDerOffshoreFirmen“

    1. Wie gesagt, es gab gute Kritiken, aber auch viele schlechte. Mir lag das einfach. Ich mag Oldman und auch Banderas in so zwielichten Rollen.
      Nein nein, ich gucke auch bei Amazon, Disney und Apple+ rein, aber nicht nur die Liste der zu sehenden Sachen ist lang, sondern auch die der gesehenen und ich arbeite mich etwas unorthodox da durch und kämpfe damit nicht noch Wow zu abonnieren, weil ich unbedingt noch die dritte Staffel „Britannia“ sehen will :))

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