DieGeisterDieIchRief

Saloum von Jean Luc Herbulot

Directed by Jean Luc Herbulot
Written by Jean Luc Herbulot, Pamela Diop
Produced by Pamela Diop
Starring Yann Gael as Chaka, Roger Sallah as Rafa, Mentor Ba as Minuit
Evelyne Ily Juhen as Awa, Bruno Henry as Omar, Marielle Salmier as Sephora
Babacar Oualy as Salamane, Ndiaga Mbow as Souleymane
Cannabasse as Youce, Renaud Farah as Felix, Alvina Karamoko with voice
Cinematography Gregory Corandi
Edited by Nicolas Desmaison, Alasdair McCulloch, Sébastien Prangère
Music by Reksider
Production companies : Lacmé, Rumble Fish Productions, Tableland Pictures
Release date
30 September 2021 (TIFF) (USA)
Running time 84 minutes
Countries Senegal, France
Languages French, Wolof

Während des Guinea-Bissau Putches 2003 befreit das legendäre Söldner Trio Bangui Hyenas einen mexikanischen Drogenboss und sein Gold aus dem Krisengebiet. Der Deal ist, ihn nach Dakar zu bringen, doch sie müssen im abgelegenen Saloum Delta Notlanden. Dort vergraben sie das Gold und machen zu Fuß zur nächsten Ansiedlung auf. Es ist ein Urlaubsrefugium, dessen Chef Omar alle freundlich aufnimmt und dort versorgt, sofern sie sich an den täglichen Aufgaben im Ressort beteiligen. Die Drei beschließen erst einmal dort unterzutauchen. Eine Entscheidung mit schlimmen Folgen.


„Saloum“ ist wirklich ein Film, der hier aus dem üblichen „Trott“ heraussticht, nicht zuletzt, weil er aus einem so anderen Kulturkreis stammt und aus dem heraus erzählt. Auf der einen Seite erzählt er von drei besonderen Söldnern, die irgendwie für die rechte Sache kämpfen, dann wechselt er zu einem Drama und schließlich mischen sich Horrorelemente dazu.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Bangui Hyenas, bestehend aus Gruppenführer Chaka (Yann Gael), Macho Rafa (Roger Sallah) und dem älteren, weiseren Minuit (Mentor Ba), der wie eine Art Zauberer wirkt. Die Drei flüchten von einem Kriegschauplatz, im Schlepptau einen mexikanischen Drogenhändler und eine Menge Gold. Doch auf der Flucht bekommt ihr Flugzeug einiges ab und so müssen sie Notlanden. Sie vergraben ihr Gold und durchwandern das Saloum-Delta um erst einmal unterzutauchen, da kommt ein Touristenressourt genau richtig, eine Hütte ist noch frei. Ein seltsames Örtchen, alle müssen mit anpacken, kochen, abwaschen, einkaufen, aber der Chef scheint ein netter zu sein. Omar ist ruhig und verständnisvoll, stellt keine unangenehmen fragen, dennoch scheint hier irgendwas nicht zu stimmen. Dann ist da die taubstumme Awa, die die Identität der Drei sofort erkennt und die Männer zwingen will sie mit sich zu nehmen, wenn sie gehen. Als dann auch noch Omars Freund der Polizeichef hinzukommt, wird es zusehens ungemütlicher, aber wie gesagt etwas stimmt nicht. Etwas mit Omar und seinem Handel mit den anderen Dörfern, seltsame Schatten die nachts durch das Dorf streifen und auch Chaka ist anders, irgendetwas verbirgt er. Und so verwandelt sich die Söldner-Western Geschichte langsam aber sicher in ein wirklich trauriges Drama, dessen Anspielungen bereits im Vorspann zu sehen sind und dessen Ausmaß wir nur aus Auslandreportagen kennen. Die Verquickung mit den Horrorelementen ist nur symbolisch. Es ist ein Western, eine Rachegeschichte, vermischt mit afrikanischen Mythen und Folklore, auf die man sich einlassen können muss, die aber viel zu bieten hat. Alleine die Kommunikation zwischen der Taubstummen Awa und den Dreien ist großartig. Kongolese Jean Luc Herbulot hat zusammen mit Pamela Diop einen handwerklich soliden, wenn auch manchmal etwas zu actionkamerlastigen Rachethriller erschaffen, der für mich etwas ungewohnt und exotisch wirkte, weil ich vielleicht auch zu wenig über den Kontinent weiß, aber insgesamt wirklich gut war. Kein Lieblingsfilm, aber hohe Anerkennung für diese Leistung.

• 07.04.2022 • Kino in der Kulturbrauerei • Kino 2 • Fantasy Filmfest Nights •

 

2 Gedanken zu „DieGeisterDieIchRief“

  1. Ach der lief doch letztes Jahr in Toronto – davon habe ich schon gehört, will ich auch unbedingt gucken, auch wenn afrikanische Filme grundsätzlich nicht so meins sind. Aber wenn es noch einen Flugzeugcrash obendrauf gibt. 🙂

    1. Nur wegen des Absturzes eines Kleinflugzeugs muss man ihn nicht sehen, aber er ist eben ganz anders, als das Gros der Genrefilme, die so laufen und durchaus interessant (im positiven Sinne :)) )

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