Lamb von Valdimar Jóhannsson
Icelandic: Dýrið
Directed by Valdimar Jóhannsson
Written by Sjón, Valdimar Jóhannsson
Produced by Hrönn Kristinsdóttir, Sara Nassim, Piodor Gustafsson
Erik Rydell, Klaudia Śmieja-Rostworowska, Jan Naszewski, Zuzanna Hencz
Marcin Drabiński, Jon Mankell
Starring Noomi Rapace, Hilmir Snær Guðnason, Björn Hlynur Haraldsson
Ingvar Eggert Sigurðsson
Cinematography Eli Arenson
Edited by Agnieszka Glinska
Music by Þórarinn Guðnason
Production companies: Go to Sheep, Boom Films, Black Spark Productions
Madants/NEM Corp, Film i Väst, Chimney Sweden, Chimney Poland
Rabbit Hole Productions
Distributed by Sena (Iceland), TriArt Film (Sweden), Gutek Film (Poland)
Release dates 13 July 2021 (Cannes), 24 September 2021 (Iceland)
Running time 106 minutes
Countries Iceland, Sweden, Poland
Language Icelandic
Box office $2.8 million
Maria und Ingvar leben ein beschauliches abgeschiedenes Leben auf einem Bauernhof auf Island. Weit und breit nur Weiden und Hügel und nur die beiden und ihre Schafe. Das Paar ist kinderlos, doch das war mal anders und wird es wieder sein, denn der Besuch eines Unbekannten und eine Geburt geben beiden wieder frischen Lebenssinn.
Um eines Vorneweg zu sagen, Lamb läuft teilweise unter der Rubrik Horrorfilm, was ich als übertrieben ansehe. Vielleicht für den durchschnittlichen Cannes-Besucher, wer weiß, aber es ist eher ein Märchenfilm, eine Parabel. Erzählt wird uns die Geschichte von Maria und Ingvar einem Ehepaar, dass einträchtig und bescheiden irgendwo in den weiten Islands lebt und dort Schafe hält. Sie sind kinderlos, was aber nicht immer so war, doch sie rühren nicht an dem Thema. Eines nachts bekommt die Farm Besuch im Schafstall. Man weiß nicht was passiert, aber später wirft ein Schaf und Maria nimmt das Kind an sich. Ein Wunder, das so selbstverständlich angenommen wird wie es gekommen ist. Man kümmert sich um das Kind, wäscht, füttert und bettet es, doch die Schafsmutter will es zurück. Ingvar bekommt es nicht mit, aber Maria ist abgenervt, ob der ständigen Nachstellungen von Schaf X, mit Konsequenzen.
Mensch und Natur, das ist so eine Sache. Der Mensch nimmt sich was er will oder mehr und duldet keinen Widerspruch, ignoriert die Zeichen, aber die Natur holt sich auch zurück, was ihr gehört, irgendwann, irgendwie.
Man muss schon einen Faible für Langsamkeit und Null Action haben in dieser Mär Valdimar Jóhannssons. Man spürt den rauen isländischen Wind förmlich auf der Haut, gesprochen wird auch nicht viel, es passiert ja auch nichts da draußen in der Einöde. Und trotzdem es zunächst im Verborgenen bleibt, weiß man natürlich was da auf einen zukommt, dennoch mir hat es wirklich gefallen und nein, ich habe nicht am Gelächter am Schluss teilgenommen. Für die Meisten war das wohl zu viel, aber wie ich die Geschichte gesehen habe, war das schon alles richtig so. Muss man sich drauf einlassen, so wie in „Thale“ oder „Border„. Naomi Rapace hat mir hier wirklich gut gefallen und alle Achtung, sie hat sogar isländisch gesprochen. Björn Hlynur Haraldsson kannte ich bereits aus „Fortitude“ und ich wusste gar nicht, dass er Isländer ist. Insgesamt ein gelungener Film, für meinen Geschmack und nie waren Schafe so menschlich.
• Cinestar Kino in der KulturBrauerei • 21.10.2021 •
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Wirklich ein schöner Film 🙂
Ja, fand ich auch. Ich mag solche Geschichten wie gesagt echt gerne.
Ich muss den auch unbedingt noch sehen. Klingt wirklich toll.
Irgendwie dachte ich, Du hättest schon einen Beitrag über „Lamb“ verfasst. :)) War dann aber wahrscheinlich nur Deine Kurzversion. Für mich ein Film, der mir immer noch in Erinnerung ist, einzelne Szenen habe ich direkt vor Augen. Der läuft ja jetzt auch im normalen Kino, macht aber sicher keine guten Zahlen und wird den ein oder anderen Kinozuschauer verstört zurücklassen. :))))
Bestimmt wird er einige verwirren :))
Ja einige Szenen gehen mir auch nicht aus dem Kopf; dieses arme Mutterschaf, das ihr Kind zurückwollte und unter dem Fenster schrie oder die kleine Party, bei der die Drei in alten Zeiten schwelgen.