King Richard von Reinaldo Marcus Green
Directed by Reinaldo Marcus Green
Written by Zach Baylin
Produced by Tim White, Trevor White, Will Smith
Starring Will Smith, Aunjanue Ellis, Saniyya Sidney, Demi Singleton
Tony Goldwyn, Jon Bernthal
Cinematography Robert Elswit
Edited by Pamela Martin
Music by Kris Bowers
Production companies: Westbrook Studios, Star Thrower Entertainment
Keepin‘ It Reel
Distributed by Warner Bros. Pictures
Release date September 2, 2021 (Telluride), November 19, 2021 (United States)
Running time 145 minutes
Country United States
Language English
Budget $50 million
Box office $26.2 million
Richard Williams hat nicht nur viele Kinder, sondern auch eine Vision: wenigstens eine seiner Töchter soll ein Tennis-Superstar werden. Diese Vision teilt er mit seiner zweiten Frau Brandy, mit der er, seinen Stieftöchtern und den beiden gemeinsamen Töchtern, in Compton lebt. Es ist keine wirklich gute Umgebung, doch Richard und Brandy legen wert auf gute Bildung und Richard auf seinen Plan, der für Venus eine steile Karriere vorsieht. So trainiert er sie und ihre Schwester Venus bereits mit etwas über vier Jahren im Tennis und geht ungewöhnliche Wege seine Kinder erfolgreich und berühmt zu machen.
Vielleicht hätte ich diesen Film nicht gesehen, wäre er nicht letzte Woche in der Sneak gelaufen, aber genau dafür sind diese Überraschungspremieren ja auch da. So hieß es in diesem Fall „King Richard“, eine Art Sportbiopic über den Vater Serenas und Venus Williams. Der Film umfasst circa 9 Jahre, in denen Venus und Serena von Richard und ihrer Mutter Brandy trainiert wurden, ab ungefähr 5 Jahren bis Venus 14 war und ihr erstes großes Profi-Turnier gegen Arantxa Sánchez Vicario bestritt das „Bank of the West Classic“ in Oakland.
„King Richard“ ist in meinen Augen ein problematischer Film. Es ist nicht nur Will Smith in der Hauptrolle, der hier sicher sein Bestes gibt, sondern die Präsentation Richard Williams an sich. Ja, er wird nicht immer unanfechtbar dargestellt, dennoch wirkt der Film auf mich wie ein etwas verklärtes Bild eines klassischen Sportvaters, der es selbst zu nichts gebracht hat, außer mit der richtigen Frau zwei Töchter großzuziehen und zu Tennisstars zu puschen. Richard selbst musste und konnte unterdes viel einstecken, hat sich von den kriminellen in seiner Umgebung nicht abschrecken lassen, hat seine Töchter immer verteidigt. Auch hat er seinen Weg, der auch der seiner Töchter war, unbeirrt und mutig durchgesetzt und wurde hier als Mann gezeigt, der im Gegensatz zu anderen Sporteltern keine Aggressionen gegenüber seinen und den anderen Kindern, die gegen seine Töchter spielten entgegenbrachte. Wenn die Mädchen verloren, dann war das eben so und wenn es den Tatsachen entspricht, dann alle Achtung; nur nehme ich dem Film nicht diese Friede-Freude-Eierkuchen-Familienidylle ab. Fünf Mädchen, die in Eintracht in einem Zimmer schlafen, brav lernen und immer mit Daddy zum Training fahren ohne zu murren. Vielleicht kann man Kinder so konditionieren, wer weiß, aber die Diskrepanz zwischen seinem harten Training und der später so plötzlich eingeforderten Auszeit für Venus, damit sie Kind sein kann, fand ich unstimmig. Davon abgesehen, dass Williams fleißig fremdging und dafür sicher auch seine Zeit investierte. Dieser Punkt wurde nur kurz angedeutet, Serena und Venus als fröhlich trainingsbegierige Mädchen dargestellt, die ihr so junges Leben auf dem Tennisplatz und im Wettbewerb sahen und auch mal Burger essen durften und nach Disneyland fuhren, letztendlich aber das „Kunstprodukt“ ihrer Eltern waren. So gesehen ist der Film interessant, zu sehen was daraus wird, wenn sich der Ehrgeiz der Eltern erfolgreich auf die Kinder überträgt, die praktisch nicht anderes kennen, als ihren Sport und dem Bildungspaket, um damit gut zu überleben; es ist aber auch ein Film, der zeigt, dass man als nicht reiche schwarze Familie in einen „weißen Sport“ erfolgreich sein und sich gegen Vorurteile durchsetzten kann, wenn man mit guter Leistung überzeugt.
Davon abgesehen haben mir Saniyya Sidney als Venus Williams und Demi Singleton als Serena Williams, vor allem aber Jon Bernthal als Rick Macci gut gefallen. Bernthal mit seinem Schnäuzer und der fast nicht zu brechenden Fröhlichkeit, waren es Wert die für mich langen 145 Minuten zu überstehen.
Auch wenn ich dem Streifen skeptisch gegenüberstehe, war es für mich interessant zu sehen wie diese beiden Topsportlerinen zu dem geworden sind, was sie heute sind und vielleicht hätte mir Richard Williams auch besser gefallen, hätte nicht Will Smith in dieser Rolle gesteckt.
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