UnterWölfen

Hunter Hunter von Shawn Linden

Directed by Shawn Linden
Screenplay by Shawn Linden
Produced by Shawn Linden, Neil Elman, Juliette Hagopian
Starring  Devon Sawa, Camille Sullivan, Summer H. Howell
Nick Stahl
Cinematography Greg Nicod
Edited by  John Gurdebeke, Chad Tremblay
Music by Kevon Cronin
Production companies : Particular Crowd, MarVista Entertainment
Distributed by IFC Midnight
Release date
December 18, 2020 (United States)
Running time 93 minutes
Countries : Canada, United States
Language English
Box office $32,705

Joseph Mersault lebt mit seiner Frau Anne und Tochter Renee fernab der Gesellschaft in den nördlichen Wäldern Amerikas. Die drei fristen ein kärgliches Leben als Pelzjäger, doch die Zeiten sind schwer. Als auch noch ein bekannter räuberischer Wolf in ihr Revier zurückkehrt, macht sich Joe auf ihn zu schießen. Doch die Zeit dehnt sich, Joseph meldet sich nicht zurück und so bleiben Mutter und Tochter auf sich gestellt.


„Hunter Hunter“ gehört zu den Filmen, die mir im Gedächtnis bleiben. Die Geschmäcker sind verschieden und so hat er sicher mit einiger Berechtigung nicht nur gute Kritiken bekommen und ist sicherlich nichts für ausgesprochene Tierstreichler, dennoch, ich mochte ihn. 
Shawn Linden erzählt uns ein Drama, über eine Familie, die es in die Wälder verschlagen hat, um dort ihr Leben als Pelzjäger zu bestreiten. Doch nach und nach kristallisiert sich heraus, dass das der Lebenstraum des Familienoberhauptes Joseph war und Anne entgegen ihrer Wünsche für die Zukunft mitgezogen hat. Die beiden haben eine Tochter Renee, die kein anderes Leben kennt, doch tatsächlich nagen sie am Hungertuch. Pelzjagd ist kein lohnenswertes Geschäft mehr (ein Glück) und dann raubt irgendwer ihre Fallen aus. Die Mersaults vermuten einen ihnen bereits bekannten Wolf hinter den Diebstählen und so macht sich Joseph auf ihn zu suchen. Er lässt seine Familie zurück, in der Gewissheit, dass die beiden gut alleine zurecht kommen, doch die Zeit vergeht und Anne ist verzweifelt, hat nichts mehr zu essen und ist in ihrem Außenseiterdasein gefangen, traut sich nicht in die Gesellschaft zurück. Eine lange Zeit vergeht, Anne und Renee haben Respekt vor dem Wolf und plötzlich entdecken sie einen schwer verletzten Mann im Wald, den sie zu sich in die Hütte holen und versorgen, dann überschlagen sich die Ereignisse.
Ich würde nicht sagen, dass es wie angepriesen der härteste Film des Festivals war, aber er hatte es in sich. Davon abgesehen, dass ich Pelzjäger hasse und null Verständnis für ein solches Leben habe, steht hier für mich das Drama von Mutter und Tochter im Mittelpunkt. Annes Entscheidung als junge Frau der Liebe in den Wald zu folgen und dort ein rustikales Leben völlig ohne Extras zu führen und mit dem ewigen Gefühl als Totalversagerin angesehen zu werden, die nichts im Leben geschafft hat, außer ein paar Hasen aus der Falle zu holen und nach Lebensmitteln zu betteln. Ihre Tochter Renee, gerade mal 13, ist dort hineingeboren, kennt es nicht anders, überschätzt sich selbst jedoch völlig, was Anne zusätzlich belastet, denn Renee ist eher das Papa-Kind. Ich weiß nicht, Camille Sullivan hat mich als Anne einfach beeindruckt. Sie hatte so eine Traurigkeit und Ohnmacht ihrer Situation gegenüber, aber ohne dabei wehrlos zu sein. Ich fand auch Summer H. Howell als Renee gut und ich denke der Film funktioniert am Besten, wenn man nicht so viel vom Inhalt weiß, möchte aber nicht verschweigen, dass er ziemlich ruhig daherkommt und vorhersehbar ist, teilweise. Auf jeden Fall ist er auf eine für Genre positive Art konsequent, was ich sehr schätze. Insgesamt ein durchaus guter Streifen mit sichtbar kleinem Budget, einer guten Idee und guten Darstellern.

 

2 Gedanken zu „UnterWölfen“

  1. Erinnert irgendwie etwas an „Leave No Trace“ mit Ben Foster und Thomasin McKenzie, dann aber doch eine scheinbar ganz andere Geschichte. Ich mag solche ruhigen Filmdramen, die einem eine alternative Welt zeigen. Klingt interessant, dann wohl für Nicht-Festival-Zuschauer aber wohl eher auf DVD oder im Stream.

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