Dune (Teil 1) von Denis Villeneuve
Directed by Denis Villeneuve
Screenplay by Jon Spaihts, Denis Villeneuve, Eric Roth
Based on Dune by Frank Herbert
Produced by Denis Villeneuve, Mary Parent, Cale Boyter, Joe Caracciolo Jr.
Starring Timothée Chalamet, Rebecca Ferguson, Oscar Isaac, Josh Brolin, Stellan Skarsgård, Dave Bautista, Stephen McKinley Henderson, Zendaya, Chang Chen, Sharon Duncan-Brewster, Charlotte Rampling, Jason Momoa
Javier Bardem
Cinematography Greig Fraser
Edited by Joe Walker
Music by Hans Zimmer
Production company : Legendary Pictures
Distributed by Warner Bros. Pictures
Release date September 3, 2021 (Venice), October 22, 2021 (United States)
Running time 155 minutes
Country United States
Language English
Budget $165 million
Box office $37.9 million
Im Jahr 10191 haben sich die Menschen über das Universum verteilt, dass jedoch vom Imperator Shaddam IV regiert wird und dessen Planeten von den Adelshäusern. Die mächtigsten unter ihnen sind die Atreides und die Harkonnen, beide verwandt und verfeindet. Während die Harkonnen seit 80 Jahren auf Arrakis die für das Universum, die Gilde und die Raumfahrt so wichtige Melange abbauen, den Planeten ausbeuten, unglaublich reich werden und die Bewohner knechten, erlangt Herzog Leto Atreides hohes Ansehen und Einfluss unter den Adelshäusern des Imperiums, eine Gefahr in den Augen Shaddams IV. Er befiehl die Atreides nach Arrakis und lässt die Harkonnen abziehen; eine Intrige, um das Haus Atreides loszuwerden. Ein Kampf auf dem Rücken Arrakis und seiner Bewohner entfacht, denn die Harkonnen überfallen den Planeten mit Hilfe der Elitetruppen des Imperators und metzeln alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellt.
Das war er nun, „Dune“ nach Denis Villeneuve, 155 Minuten Wüstenstaub, kalter Stein, Figuren, die kamen und gingen, natürlicher Gesichter, und vermummter Frauen. Drei Stunden, die wegen der Komplexität der Vorlage Frank Herberts so notwendig waren und doch nur das halbe Buch erzählen konnten und ich muss sagen, das machte Villeneuve keinen My besser als der so viel gescholtene David Lynch, nur in gewisser Weise spartanischer und auf heutige Weise gezwungen politisch korrekter (ich denke da an Dr. Kynes). Die Kostüme der Arrakianer sahen aus wie Burkas und lenkte den religiösen Aspekt der Geschichte meiner Meinung nach visuell in die falsche Richtung. Aber ehrlich, wozu die 155 Minuten? Villeneuve hat uns keinesfalls einen detaillierten Einblick in die Geschichte gegeben, vielmehr zitiert er ungenau, verliert sich in den unwichtigen Kleinigkeiten und vergisst wichtige Beziehungen angemessen darzustellen. Auch verzichtet er auf das stilistische Mittel der Gedanken, das im Buch wie in Lynchs Verfilmung viel über die Protagonisten preisgibt. Schade eigentlich. Villeneuve entzaubert Dune. Alles so herrlich Mystische weicht dem politischen Geplänkel der Häuser, ohne dabei wirklich auf deren Beziehungen untereinander einzugehen, was ich bei so einer Verfilmung erwartet hätte. Kein Wort über das einsame Aufwachsen Pauls, ohne Gleichaltrige, seine enge Beziehung zu Dr. Yueh, der Mentat und sein Lehrmeister, zu Thufir, der hier vielleicht viermal im Hintergrund erscheint, kein Liedchen aus Gurneys Mund. Ist eigentlich Piter de Vries gestorben? Und warum wurde der Baron verletzt? Er war doch eigentlich dem Anschlag entkommen? Damit der durchaus großartige Stellan Skarsgård aus dem schwarzen Ölbad auftauchen kann? Und keine Frage nach Letos Siegelring? Und wo ist die Stimme? Das hätte man besser machen können.
Ich möchte aber keinesfalls behaupten, dass Villeneuves „Dune“ ein schlechter Film wäre, nein im Gegenteil, sofern man das Buch kennt, hangelt man sich so durch die mager erzählte Handlung, labt sich an den schönen Bildern, dem guten Score. Ich erfreue mich stets an Technik und Sound und auch hier kann der Film echt punkten, aber ihn über alle Maßen hochzuloben halte ich für stark übertrieben. Er ist eine Interpretation, aber weit entfernt von Perfektion. Es ist ein schöner gefälliger Film, der die Grausamkeit der Geschichte bis hier hin für mich nicht gut genug transportieren kann. Davon abgesehen muss ich sagen, dass ich Timothée Chalamet als Paul Atreides richtig gut fand. Er hat genau das jungenhafte, denn Paul ist zu diesem Zeitpunkt ja gerade mal 15 Jahre alt, hat aber auch die aufkommende Härte und Überheblichkeit, das Analytische des Mentaten, er ist einfach perfekt für die Rolle. Auch muss ich zugeben, dass Oscar Isaac als Herzog Atreides annehmbar fand, wenn auch die Beziehung zu Paul zu innig war. Jason Momoa als Duncan Idaho halte ich für absolut fehlbesetzt, der Mann bringt es einfach nicht und außerdem ist er nach seinem Tod noch unter den Fremen zu sehen. Zendaya als Chani hat mehr Screentime in den Trailern, als im eigentlichen Film – ein Witz und Rebecca Ferguson als Lady Jessica ist zuweilen zu emotional, aber gut. Chang Chen als Dr. Wellington Yueh ist ebenfalls verschwendete Liebesmüh, da man die Figur und seine Bedeutung nicht im Geringsten einführt oder erklärt.
Im Großen und Ganzen ist dieser „Dune“ ein netter Film, toll auf der großen Leinwand, wahrscheinlich auch nur dort, den ich mir sicher noch wiederholt ansehen werde, der aber nur eine unvollständige Geschichte erzählt und mittendrin schmerzhaft abbricht. Es ist ungewiss, ob die Fortsetzung des Romanes jemals verfilmt wird, denn das hängt wie bereits bei wunderbaren Verfilmungen wie „Der Goldene Kompass“ nur von den Einspielergebnissen ab.
Traurig. Ich hätte übrigens gerne auch noch weitere drei Stunden dagesessen, hätte man das Buch nur fertig erzählt.
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