Stan & Ollie von Jon S. Baird
Directed by Jon S. Baird
Written by Jeff Pope
Produced by Faye Ward
Starring Steve Coogan, John C. Reilly, Shirley Henderson, Nina Arianda
Rufus Jones, Danny Huston
Cinematography Laurie Rose
Edited by Úna Ní Dhonghaíle, Billy Sneddon
Music by Rolfe Kent
Production companies : BBC Films, Fable Pictures, Sonesta Films
Entertainment One
Distributed by Entertainment One (United Kingdom and Canada)
Sony Pictures Classics (United States)
Release date 21 October 2018 (BFI London Film Festival), 28 December 2018 (United States)
11 January 2019 (United Kingdom)
Running time 98 minutes
Countries United Kingdom, Canada, United States
Language English
Budget $10 million
Box office $26.3 million
Als 1937 Stan Laurels Vertrag nach dem Dreh zu „Zwei ritten nach Texas“ ausläuft und er bei Produzent Hal Roach mit einer Gehaltserhöhung abblitzt, trennen sich die Wege von Stan und Ollie, denn Oliver Hardy ist weiterhin vertraglich an Roach gebunden, der ihn prompt mit einem anderen Komiker drehen lässt. Erfolglos.
Jahre später, 1953, kommen Stan und Ollie wieder zusammen. Mittlerweile beide in den 60igern touren sie durch England um eigentlich ein Filmprojekt, Robin Hood, zu verwirklichen. Doch während ihre Filme noch beliebt und in den Köpfen der Menschen sind, stehen die beiden vor leeren Rängen, bis ihr Manager den Vorschlag macht auf Werbetour zu gehen. Doch was Stan seinem zunehmend gesundheitlich angeschlagenen Partner verheimlicht ist, dass der Film keinen Produzenten gefunden hat und damit Geschichte ist. Dann kommen noch die Ehefrauen der beiden nach England und Ollie erleidet einen Herzanfall.
Als ich damals die Filmplakate sah, war ich total perplex, so sehr ähneln Steve Coogan und John C. Reilly Stan Laurel und Oliver Hardy. Und was sich auf den Plakaten nur andeutet wird in diesem wirklich fantastischen Biopic auch Wahrheit: die beiden werden zu ihren Rollen, perfekt, einfach perfekt. Der Film hat nur eine kurze Zeit der beiden im Fokus, die wahrscheinlich zu ihrer dramatischsten gehört: Die Trennung Stan Laurels von Hal Roach und ihr Bühnencomeback 16 Jahre später. In der Zwischenzeit wurde neu geheiratet, alles Geld verspielt, denn Oliver Hardy hatte ein echtes Spielproblem, neue Sketche und ein Film geschrieben sowie ein Film mit Oliver Hardy und einem Ersatzmann, dem Stummfilmkomiker Harry Langdon gedreht, der ein totaler Flop war, denn niemand wollte Ollie ohne Stan. England stand 1953 vor allem für ein Herzensprojekt der beiden Künstler: Robin Hood, eine Persiflage aus Stans Feder, die auf den klassischen Stoff aufbaute. Doch Stan Laurel fand keinen Finanzier und verheimlichte dieses Dilemma Oliver Hardy. Stattdessen tourten die beiden zunächst vor leeren Häusern durch die Music Halls. Als die beiden dann anfingen ordentlich die Werbetrommel zu rühren und sich öffentlich bei Einweihungen und anderen Events präsentierten, liefen die Auftritte gut, bis Hardy einen Herzinfarkt erlitt. Den hatte er nach einem handfesten Streit der beiden, bei dem sich zeigte, dass Stan Laurel noch zutiefst gekränkt war, das Hardy damals unter Roach mit einem anderen Komiker drehte und ihn damit verriet. Doch nach Hardys Erkrankung konnte Laurel nicht mehr mit einem anderen Partner auftreten, die beiden gehörten einfach zusammen und das wurde beiden klar.
Coogan und Reilly sind hier so unglaublich großartig. Sie schlüpfen in ihre Rollen und zeigen uns noch einmal die Kunst dieser beiden wunderbaren Entertainer, mit einem einmaligen Gespür für den Minimalwitz und perfektes Timing. Die Verquickung von Rolle und Leben, der fast schon Untrennbarkeit von Bühne und Privatleben rührt zu Tränen. Ich muss sagen, selten habe ich eine bessere Hommage gesehen. Danke für diesen unaufgeregten und liebevoll gemachten Film und dafür, dass Nina Arianda die Ehefrau Stan Laurels spielen durfte.
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Ach, mit 10 Punkten habe ich jetzt nicht gerechnet. Hatte den Film irgendwie schon abgeschrieben. Sollte ihn jetzt wohl doch unbedingt sehen, mag ja auch Coogan und auch Reilly so gerne und die scheinen hier wirklich zu passen.
Ich wüsste nicht, wo ich hier Abstriche machen sollte, er war einfach richtig gut und ich bin froh, dass ich ihn noch nachgeholt habe.