Monster (Miniserie) von Anne Sewitsky, Hans Christian Storrøsten für NRK
Directed by Anne Sewitsky , Pål Jackman
Writing Anne Sewitsky, Hans Christian Storrøsten
Cast: Ingvild Holthe Bygdnes -Hedda Hersoug, Jakob Oftebro – Joel Dreyer, Bjørn Sundquist – Edvart Arvola, Gørild Mauseth – Margot van Gebert, Agnes Born – Jani van Gebert, Martin Furulund – Skule van Gebert, Reidar Sørensen – Einar Hersoug
Produced by Lasse Greve Alsos, Margrete Soug Kåset, Mathis Ståle Mathisen, Paul Røed
Music by Magnus Beite
Cinematography by Jørgen Johansson
Editing by Anne Andressen, Christoffer Heie, Finn Krogvig
Casting By Øystein Kjennerud
Production Design by Lina Nordqvist, Siri Langdalen
Camera and Electrical Department Tom Balgaard , Odd Haugsnes, Tommy Almenning , Mathis Ståle Mathisen
Norwegen 2017
Episoden 7
Production Companies NRK Drama, Rein Film
Distributors Norsk Rikskringkasting (NRK) (2017) (Norway) (TV) (NRK1)
Irgendwo ganz oben in der Finnmark Norwegens wird eine Teenagerin vermisst. Polizistin Hedda Gilbert hatte sich eigentlich hierher zurückgeflüchtet, weil sie dem Großstadttrubel entgehen wollte, einer vermeintlichen Liebe auch und ja, da ist noch ihr schwerkranker Vater, der hier wohnt und nun soll sie diesen Fall lösen. Eine Schrecksekunde lang, denn auf einmal tauchen Ermittler aus der Großstadt auf. Der eine, ein altbekannter Freund der Familie, der andere ein ziemlich inkompetenter Schaumschläger und überheblicher Schönling. Und dann taucht das Mädchen auf tot; in einem Massengrab, das Fragen aufwirft.
Der Fall ist kompliziert und mysteriös; eine Teenagerin packt ihren Rucksack und verschwindet. Worum ging es vorher, als sie beinahe den Selbstmord ihrer Freundin zugelassen hätte? Was verbergen die Mädchen? Wer hat ihren Freund umgebracht und wer dann sie?
Rätsel über Rätsel und inmitten des undurchsichtigen Falls steht Hedda Gilbert. Die junge Polizistin ist gerade vor Freund und Stadt geflohen, will kürzer treten und in ihrer Heimatstadt für Recht und Ordnung sorgen. Nun dieser Fall und ihr kurz vor der Rente stehender Chef gibt ihr den Vermisstenfall, der schnell zum Mordfall wird. Doch Hedda hat kaum Raum zu ermitteln, denn ein Duo aus der Hauptstadt schlägt auf und reißt den Fall überheblich an sich. Nun muss sich Hedda auch noch mit einem sich selbst überschätzenden Polizisten mit kleinem Drogenproblem herumschlagen, der weder Einfühlungsvermögen, noch Kenntnisse der Gegend und ihrer Einwohner hat, dabei trägt sie selbst ihr eigenes Päckchen mit sich herum.
„Monster“ hat bereits ein paar Jährchen auf dem Buckel und ich bin zufällig beim Scrollen auf Amazon Prime daran hängen geblieben. Irgendwie ist es eine typisch skandinavische Serie, die in der absoluten Ödnis eines unattraktiven Ortes in Nord-Norwegen spielt. Alles ist farblos und die Charaktere zurückgenommen und verschlossen. Im Mittelpunkt der Serie steht die Polizistin Hedda Gilbert, die sich wie gesagt in ihre Heimatstadt zurückgezogen hat, um sich um ihren Vater zu kümmern, aber auch um einer Beziehung zu entfliehen. Sie hat sehr jung ihre Mutter verloren, die eines Tages verschwand. Die Ermittlungen wurden damals eingestellt und wie es in kleinen Orten so ist, die Gerüchte prägten ihr Familienleben und belasteten die Beziehung zum Vater. Eine Teenagerin, die tot aufgefunden wird, fast schon rituell begraben, bringen schnell die religiöse Gemeinschaft des Ortes in Verdacht, doch die Menschen hier sind schwierig und ein junger Polizist aus der Großstadt mischt sich ein und macht Hedda das Leben schwer.
Jede Figur ist kompliziert. Polizist Joel Dreyer ist in Afrika als Kind zweier Missionare, die ermordet wurden, aufgewachsen, Heddas Chef hat eine Alkoholikerin als Frau und ein Kind mit der örtlichen Patin, die im Übrigen ganz großartig von Gørild Mauseth verkörpert wird. Dann die Dorfsekte, deren undurchsichtiger Anführer und einige Schatten in der Vergangenheit, ja es wird düster, aber auch holperig, als Tyra so rituell begraben gefunden wird und um sie herum noch mehr Leichen liegen, allerdings schon Jahre alt. Handelt es sich um irgendein Sektending oder einen Serienkiller, der über Jahrzehnte tätig war oder ist die Lösung ganz simpel?
So wirklich mystisch ist es nicht, aber wenigstens gibt es einen der abstrusesten Fight, die ich je gesehen habe, zwischen zwei alten nackten Männern draußen bei Minus 10 oder 20 Grad. Aber da oben in Norwegen geht man eben auch mal im Winter unbekleidet baden und wälzt sich am Strand im Schnee. So ist das nun mal.
Insgesamt fand ich „Monster“ interessant, kein Überflieger, aber mit guten Momenten und Darstellern, authentischen Figuren und einem schönen Vorspann.
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