DasGeheimnisGlänzendenHaares

The Reckoning von Neil Marshall

Directed by Neil Marshall
Produced by Daniel-Konrad Cooper, Michael Marks
Steffen Wild, Esther Turan
Written by Neil Marshall, Charlotte Kirk, Edward Evers-Swindell
Starring  Charlotte Kirk, Joe Anderson, Steven Waddington
Sean Pertwee
Music by Christopher Drake
Cinematography Luke Bryant
Production company : Fourth Culture Films, BondIt Media Capital
Release date  August 20, 2020 (Fantasia)
Running time 110 minutes
Country  United Kingdom
Language English

Im Jahr 1665 wütet die Pest in Europa und fordert ihre Opfer. So leidet auch die hübsche Grace, deren Mann sehr plötzlich an der Krankheit verstirbt und sie mit dem Baby alleine zurücklässt. Die Farm gibt schon seit Ewigkeiten nichts mehr her und der Vermieter will sein Geld, auch gegen fleischliche Genüsse. Doch Grace wirft ihn raus, mit der Konsequenz, als Hexe angeprangert zu werden.

Oh mein Gott. Was war das denn? Ein blutiger Female-Revenge-Thriller? Echte Hexploitation? Aber nein, es ist Neil Marshall, der dachte nach Hellboy ginge es einfach nicht weiter bergab und Gott zum Gruß, seine gewiefte Freundin in sein nächstes Projekt involvierte. Endlich konnte Charlotte Kirk einen Filmschaffenden überzeugen, sie in einem Film unterzubringen, es war ein langer etappenreicher Weg. Und um ganz sicher zu gehen, hat sie fleißig am Drehbuch mitgewirkt. Natürlich hatte sie eine eigene Maskenbildnerin und den Friseur stets an ihrer Seite, denn auch wenn sie auf alle erdenklichen Arten gefoltert werden sollte und im Kerker lag, die Haarpracht musste sitzen und glänzen und wo steht, dass man im 17. Jahrhundert weder Foundation, noch Lidschatten trug?
Genauso unwichtig schien es zu sein, das sie keine Ahnung hatte wie man spielt oder irgendeine Gefühlsregung glaubhaft verkauft. Ich meine, teilweise war sie so schlecht, dass ich nicht wusste, ob ich lachen oder weinen sollte und selbst Fliege Dominique mehr aus dem Gesicht zu lesen war als Charlotte Kirk. Leider waren Neil Marshalls Augen und Hirn verklärt und als Regisseur, Autor, Produzent und Cutter in einer Person scheiterte er wie Thomas Clay mit seiner Version des Frauenerwachens.
Ich möchte nicht behaupten, dass der Streifen schlecht ausgestattet und kostümiert war, aber Charlotte Kirk hat alles zum Augenburgerpuppenkisting werden lassen und selbst ordentliche Darsteller wie Sean Pertwee konnten da nichts mehr retten, was natürlich auch am schlechten Drehbuch lag. Die ganze Story war so platt und tausend Mal besser erzählt, dass man sich fragte: Warum Neil, warum? Standardelemente wie: Frau verliert Mann, kann Miete nicht zahlen, soll Sex mit dem Vermieter haben, will nicht und wird diffamiert, sollen eine originelle Hexenverfolgungsinzeitenderpestrevengestory geben. Natürlich wird die vermeintliche Hexe, deren Mutter bereits als Hexe verbrannt wurde über Tage öffentlich gefoltert, hat dämonische Visionen, holt sich im Kerker einen runter (wobei ich wirklich wenig mit Graces „Erwachen“ zur Rächerin und ihren übernatürlichen Anwandlungen im Kerker anfangen konnte. Wohin sollte das führen und warum? Ganz zu schweigen von ihren Sexfantasien zwischen Dreck und Ratten. Keine Ahnung was das geben sollte.) und kann mit Hilfe einer guten Seele fliehen, nicht ohne sich am Vermieter und Folterpeiniger zu rächen. 
Insgesamt ein schlimmes Machwerk mit einer talentfreien Hauptdarstellerin und Ideen, die einfach kein gutes Gesamtbild ergeben.
Schade.