The Gentlemen von Guy Ritchie
Directed by Guy Ritchie
Produced by Guy Ritchie, Ivan Atkinson, Bill Block
Screenplay by Guy Ritchie
Story by Guy Ritchie, Ivan Atkinson, Marn Davies
Starring : Matthew McConaughey, Charlie Hunnam, Henry Golding, Michelle Dockery, Jeremy Strong, Eddie Marsan, Colin Farrell, Hugh Grant
Music by Christopher Benstead
Cinematography Alan Stewart
Edited by James Herbert
Production company: Miramax
Distributed by STXfilms (United States), Entertainment Film Distributors (United Kingdom)
Release date 3 December 2019 (Curzon Mayfair Cinema), 1 January 2020 (United Kingdom), 24 January 2020 (United States)
Running time 104 minutes
Country United Kingdom, United States
Language English
Budget $22 million
Box office $51.9 million
Raymond ist nicht alleine.
Als er seine Küche betritt, räuspert sich in einer dunklen Ecke der Privatdetektiv Fletcher, der nicht lange fackelt und der rechten Hand des Marihuana Bosses Mickey Pearson ein widerstehliches Angebot macht, nämlich 20 Millionen auf die Hand oder sein Dienstgeber geht den Bach runter.
Fletchers eigentlicher Auftraggeber ist Big Dave, der Schmierblattmann. Pearson hat ihn blamiert, nicht die Hand gereicht und nun will der Pearsons Imperium stürzen. Doch Fletcher will sich seinen Lebensabend versüßen und so erzählt er Raymond von den Intrigen, die gegen Pearson laufen, der sich zur Ruhe setzten und alles verkaufen will. Doch das klappt nicht so wie erhofft.
Ein Junge aus armen Verhältnissen bekommt ein Oxfordstipendium, sieht, dass man ne Menge Geld damit verdienen kann, die reichen Bengel mit Marihuana zu versorgen und wird zu Dope-Papst der Insel, nachdem er auch noch feststellt, dass der Adel zwar große Häuser und Ländereien hat, die aber enorm viel Geld verschlingen, das kaum ein Erbe aufbringen kann. Auf seinem Karriere-Höhepunkt hat er aber genug und sucht einen Käufer für sein Imperium.
Interessenten gibt es ausreichend, jedoch ist man sich über den Kaufpreis nicht ganz einig.
Eine simple Geschichte und sie wäre langweilig, hätte hier nicht Guy Ritchie seine Finger am Abzug. Natürlich ist das auch nur der grobe Kern der Story, die ganz nach Ritchie-Art verschachtelt, schief geschnitten, elegant durchgestylt und musikalisch perfekt untermalt ist. So haben wir zunächst die Rahmengeschichte, in der ein mittlerweile altersfleckiger Hugh Grant einen abgehalfterten Privatdetektiv spielt, der dank eines viel zu großen Egos, etwas die Bodenhaftung verliert, aber zur Not auch mit der rechten Hand des Mannes ins Bett hüpfen würde, den er zu erpressen versucht. Jene rechte Hand wiederum, gespielt von Charlie Hunnam mit hippen Rauschebart und kuscheliger Strickjacke, hat nicht nur einen Hygienefimmel und einen total schicken Grill mit Fußwärmfunktion vor der Terrasse, sondern auch die ein oder andere Überraschung unterm Mantel und natürlich den völligen Überblick, gepaart mit ein, zwei Mal echtem Pech, was die Schwerkraft angeht.
Diese Geschichte, bringt den Ball zum Rollen und entspringt eigentlich nur der verletzten Eitelkeit eines Verlegers eines dieser billigen Käseblätter, Big Dave, perfekt verkörpert von Eddie Marsan, dem auf einer Veranstaltung nicht das Händchen gegeben wurde.
Es gibt Töchter verarmter wieder erreichter Adliger, die chinesische Mafia mit jungen Wilden, jüdische Schlitzohren oder russische Oligarchen, die einen Jungen verloren haben; Stereotype skizziert und bunt ausgemalt, aber immer mit dickem Augenzwinkern und nie unter der Gürtellinie. So hat selbst Colin Farrell als „Coach“ im fragwürdigen Trainingsanzug seinen Spaß und die Aufgabe seine karierten Jungs von Straße und Gewalt wegzuholen, was nur eingeschränkt funktioniert, dafür aber mit einem epischen Video, mit echt guter Beleuchtung und „Downton Abbey“ Michelle Dockery entschwebt als Rosalind in schwarzem Anzug und Louboutins einem undefinierbar rose-lila schillerndem Etwas mit Hydraulik und überdimensionierten Frontspoilern.
Ja, man kann seinen Spaß haben mit „The Gentlemen“, dessen Referenzen manchmal etwas Holzhammer sind, mit Frauen so dünn wie Streichhölzer, glänzenden roten Lippen, schwarzem Haar und Hacken so hoch, dass es kaum eine Szene ohne Beinwackler gab, einem sichtlich gut aufgelegten und für mich dennoch nicht idealbesetzten Matthew McConaughey, als viel zu selbstherrlichen Cannabisboss, aber einfach so vielen perligen Momenten und stimmigen Insgesamt.
Auch wenn er die ein oder andere Pleite gedreht hat, ist Guy Ritchie hier wieder zu Hause angekommen und macht das, was er am besten kann und was so einfach unnachahmbar ist.
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Ich habe den auch letztens gesehen. Hat mir auch richtig gut gefallen, vor allen Dingen Colin Farrell und seine Toddlers. :)) Aber sogar Hugh Grant. Nee, würde auch sagen, nach langer (für mich sehr langer) Zeit endlich wieder ein guter Guy Ritchie-Film
Ja Colin Farrell und die Toddlers – ich hab mich echt schlapp gelacht. Der Streifen ist nicht perfekt, aber ein richtig gutes Erwachen, nach Aladdin :))
Ich habe ja seit Sherlock Holmes (der für mich ja eine Katastrophe war) keinen Ritchie mehr angeschaut. Hier sah aber der Trailer schon nach einem, der guten, alten Ritchie-Filme aus.
Ich mochte ja „Codename U.N.C.L.E.“ und „King Arthur“, aber da stehe ich wohl im Abseits :))