A Good Woman is Hard to Find von Abner Pastoll
Directed by Abner Pastoll
Produced by Junyoung Jang, Guillaume Benski, Jean-Yves Roubin
Screenplay by Ronan Blaney
Starring Sarah Bolger, Edward Hogg, Andrew Simpson, Jane Brennan, Caolan Byrne, Packy Lee
Großbritannien/Belgien/Irland 2019
97 Min
englische OV
Kürzlich verwitwet befindet sich Sarah auf dem Weg ins soziale Aus. Kein Geld und niemand, der sich um die Ermordung ihres Mannes kümmert. „Schlafende Hunde soll man nicht wecken“ heißt es, doch Sarah will sich damit nicht zufrieden geben, denn ihr Sohn Ben war Zeuge des Mordes und spricht seitdem nicht mehr.
Als dann plötzlich ein Dealer auf der Flucht in ihre Wohnung eindringt und sie als Drogenversteck missbraucht und der örtliche Drogenboss Sarah auf die Pelle rückt, ist Schluss mit lustig.
Abner Pastoll ist ein Name, der einem im Kopf bleibt und so hatte ich eigentlich kein großes Verlangen diesen Film zu sehen, zumal mich mit Sarah Bolger eine ewige Hassliebe verbindet. Na ja wie es so ist, gab das Fantasy Filmfest Panel nichts anderes her und ich dachte, schlimmer als „Road Games“ wird er schon nicht werden und Pastoll war wieder zu Besuch da und hat bekanntlich immer was zu erzählen.
In „A Good Woman is Hard to Find“ wagt sich Pastoll an eine Mischung aus Sozialdrama und schwarzer Komödie, in der eine junge Mutter und Witwe sich nicht eingestehen will, dass sie ihr Leben bislang ordentlich verkackt hat. Das beginnt mit der Tatsache, dass ihr Mann ein Dealer war, wegen der Geschäfte umgebracht wurde und sie das strickt von sich weist und endet damit, dass sie nun so wenig Geld hat, dass ihr auch noch das Jugendamt auf die Pelle rückt und sie die Unterstützung ihrer Mutter nicht annimmt. Als dann ein ziemlich dämlicher Dieb den örtlich Mächtigen Drogen klaut und sich ausgerechnet bei Sarah einnistet, wird’s dann auch noch ungemütlich, denn augenblicklich steht sie auf der roten Liste des Big Bosses. Zeit sich zu wehren und da hakt der Film für mich. Wenn ich mich einem Eindringling stellen muss, dann vielleicht einmal, aber danach verschanze ich mich und schließe die Hintertür ab und schütze die Fenster. Nicht so Sarah. Sowas macht mich wahnsinnig.
Vielleicht sollte man die Story ab hier einfach mit einem sehr großen Augenzwinkern betrachten, denn aus der wenig wehrhaften und durchsetzungsfähigen Sarah wird ziemlich schnell eine Frau, die rot sieht und sich mit durchschlagenden Effekt verteidigt.
Für mich wenig glaubhaft, aber durchaus unterhaltsam und um einiges interessanter als diese schwächliche Person, die Bolger zu Beginn versucht zu spielen. Ich habe echte Probleme mit der Darstellerin und finde sie ab einem gewissen Zeitpunkt immer etwas over the Top, aber gut, sie hat ihre Fans und so war die erste Frage an Abner Pastoll tatsächlich, warum sie blonde anstatt braune Haare hatte (Das war der Serie geschuldet, die sie zu diesem Zeitpunkt drehte.). Ooookay.
Im Nachhinein sehe ich den Film tatsächlich etwas wohlwollender, vielleicht weil mir Andrew Simpson als Tito dieser einfältige Typ, so gut in Erinnerung blieb, vielleicht war es aber auch Edward Hogg als Leo Miller – Psychofiesling vom Feinsten. Wer weiß.
NurZuTrauDich!